Kontrolliert
Bei schlechten Platzverhältnissen im letzten Spiel des Jahres im Möslestadion zeigte das Team von Trainer Dietmar Sehrig von Beginn an, wer die tonangebende Mannschaft sein würde. Die Freiburgerinnen setzten die Gäste früh unter Druck und zwangen die Cloppenburgerinnen immer wieder zu schnellen Ballverlusten. Das schnelle offensive Umschalten führte auch gleich zu einer guten Kopfballchance für Sylvia Arnold, die das Tor jedoch knapp verfehlte (3.). Der Sportclub schien das Spiel zu kontrollieren, doch nach sechs Minuten kam nach einer Flanke Gästestürmerin Agnieszka Winczo acht Meter vor dem Tor an den Ball, konnte den Ball aber nicht richtig kontrollieren und verfehlte den Kasten von SC-Torfrau Laura Benkarth.
Elfmetereif
Fünf Minuten später herrschte auf der anderen Seite Aufregung: Nachdem Sara Däbritz in der gegnerischen Hälfte den Ball erobert hatte, stürmte sie mit vollem Tempo in den Strafraum, wo sie elfmeterreif abgeräumt wurde – die Pfeife von Schiedsrichterin Wolk blieb jedoch stumm (11.). Der Sportclub ließ sich jedoch nicht beirren und kam wenig später zu einer weiteren Großchance durch Sylvia Arnold, die eine halbhohe Hereingabe mit dem Fuß aufs Tor spitzelte, Torfrau Elizabeth Stout schaffte es jedoch gerade noch, den Ball zur Ecke zu klären (15.). Kurz darauf konnte Chioma Igwe nach einer scharfen Hereingabe von Spielführerin Juliane Maier dan Ball nicht kontrolliert genug aufs Tor bringen, sodass Stout keine Probleme (19.)bekam.
Sehenswerter Reflex
In der 20. Minute blieb Melanie Leupolz nach einem Zweikampf verletzt liegen. Cloppenburg spielte den Konter aus und kam durch Winczo zur Riesen-Chance für die Gäste, die Laura Benkarth mit einem sehenswerten Reflex entschärfen konnte (20.). Dennoch bekamen die SC-Frauen im Verlauf der ersten Halbzeit das Spiel immer besser in den Griff und schafften es trotz der widrigen Verhältnisse, ein gepflegtes Kurzpassspiel aufzuziehen. Den zum Teil gefälligen Kombinationen fehlte oftmals jedoch der letzte entscheidende Pass. Erst in der 39. Minute kam Freiburg wieder zu einer nennenswerten Torchance, doch Melanie Leupolz bekam bei ihrem Standschuss aus 20 Metern nicht genug Druck hinter den Ball, um Stout vor größere Probleme zu stellen.
Stark pariert
Kurz darauf hatten gleich drei SC-Spielerinnen bei einem Konter nur noch eine Gegenspielerin vor sich. Nach Doppelpass mit Sara Däbritz schloss Margarita Gidion ab, Stout parierte stark. Freiburg blieb in Ballbesitz und nach Flanke von Däbritz kam Arnold aus knapp zehn Metern frei zum Schuss, verzog jedoch knapp über den Kasten (42.). Die Führung lag in der Luft und wäre spätestens zu diesem Zeitpunkt hochverdient gewesen. In der zweiten Halbzeit bot sich zunächst das gleiche Bild: Freiburg kontrollierte das Spiel, kam jedoch im Vergleich zur ersten Hälfte vorerst nicht zu Torgelegenheiten. Diese hatten dann die Gäste, doch Kapitänin Vanessa Bernauer schoss aus acht Metern über das Tor (56.). Nachdem lange Zeit gar nichts ging, ging Melanie Leupolz auf dem halbrechten Flügel entschlossen in den Strafraum.
Nicht lange gefackelt
Die möglicherweise als Torschuss gedachte Hereingabe erreicht gerade so noch Arnold, der es jedoch nicht mehr gelingt, entscheidend Druck hinter das Leder zu bekommen, sodass der Ball über das Tor geht (66.). Leupolz riss das Spiel nun immer mehr an sich und eroberte kurz darauf einen Ball im Mittelfeld, ließ die halbe Cloppenburger Abwehr stehen und spielte den Ball auf den linken Flügel. Die Hereingabe von Däbritz konnte zunächst noch geklärt werden, doch blieb Freiburg in Ballbesitz. Erneut bekam Däbritz den Ball, wo sie aus zehn Metern halblinker Position nicht lange fackelte und ins lange Eck einnetzte (70.). Der Sportclub machte munter weiter und erspielte sich Möglichkeiten, auf 2:0 zu erhöhen. Doch Arnold schien es vergönnt, einen Treffer zu erzielen (72.) und sie scheiterte an Stout.
In die Winterpause
Cloppenburg versuchte nun alles, doch spielte die Mannschaft von Trainerin Tanja Schulte zu hastig und unüberlegt und stellte die Freiburger Defensive nur selten vor ernsthafte Probleme. Bei Freiburg war es erneut Arnold, die per Kopf nicht zum Torerfolg kam (79.). Eine letzte Schrecksekunde hatten die Freiburgerinnen vor 168 Zuschauern noch zu überstehen, als erneut Bernauer gefährlich abschloss und nur Zentimeter am Tor vorbei köpfte (81.). Letztendlich verabschiedeten sich der SC Freiburg mit einem verdienten DFB-Pokalerfolg in die Winterpause. Am Sonntag, den 12. Januar geht es für das Team von Dietmar Sehrig nach Magdeburg, wo der DFB-Hallenpokal der Frauen ausgespielt wird. In der Liga steht nach der Winterpause am Sonntag, den 23. Februar die Auswärtspartie beim BV Cloppenburg an.
Stimmen zum Spiel
Dietmar Sehrig (Cheftrainer SC Freiburg): "Nach der Englischen Woche war es nicht unbedingt ein berauschendes Spiel. Doch waren wir spielerisch und taktisch die überlegene Mannschaft und haben das Spiel verdient gewonnen. Einziges Manko ist die schlechte Chancenverwertung, die das Spiel noch einmal spannend gemacht hat. Jetzt stehen wir hochverdient im Halbfinale."
Tanja Schulte (Cheftrainerin BV Cloppenburg): "Es war ein verdienter Sieg für Freiburg, gar keine Frage. Doch hat Freiburg uns durch die liegen gelassenen Torchancen noch lange im Spiel gehalten. In einer Phase, wo es noch 0:0 steht, hätten wir die Führung erzielen können. Aber wir waren heute nicht in der Lage, die Leistung der letzten vier Spiele abzurufen. Von den 90 Minuten haben wir 80 Minuten nur reagiert. Freiburg steht zurecht im Halbfinale."
So spielten sie
SC Freiburg: 1- Laura Benkarth – 24- Anja-Maike Hegenauer ( 13- Sandra Starke, 46.), 6- Caroline Abbé, 3- Jenista Clark, 8- Juliane Maier – 4- Chioma Igwe, 20- Myriam Krüger, 9- Melanie Leupolz, 7- Sara Däbritz – 17- Margarita Gidion ( 27- Sonja Giraud, 71.), 10- Sylvia Arnold ( 22- Laura Störzel, 87.) – Trainer: Dietmar Sehrig
BV Cloppenburg: Elizabeth Stout – 22- Imke Wübbenhorst, 24- Virginia Kirchberger, 18- Verena Aschauer, 7- Annabel Jäger ( 25- Marta Stobba, 63.)– 22- Daniela Löwenberg, 6- Vanessa Bernauer, Sofia Jakobsson, Dos Santos ( 14- Gentjana Rochi, 86. ) – Mandy Islacker, 11- Agnieszka Winczo ( 20- Aylin Yaren, 81.) – Trainerin: Tanja Schulte
Tor: 1:0 Däbritz (70.)
Schiedsrichterin: Moiken Wolk (Worms)
Zuschauer: 168