Russland auf dem Wege zu einer neuen Weltordnung

Wladimir Putin in Moskau nach der Unterzeichnung der Beitrittsverträge. Quelle: Präsidialamt Kreml, Aufnahme: Moskau, 30.9.2022

Moskau, RF; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Heute, am 30. September 2022, werden im Moskauer Kreml die Verträge über die Aufnahme der vier Objekte in die Russische Föderation unterzeichnet: die Donezker und Lugansker Volksrepubliken, die Gebiete Saporoschje und Cherson, weil es der Wille und die freie Wahl vieler Millionen Menschen ist (Bild 1).

Bild 1: Ergebnisse des Referendums © Grafik: Dr. Schacht, auf der Grundlage einer russischen Karte mit Adobe Photoshop erstellt, Wandlitz 30.09.2022

Der Präsident Russlands, Vladimir Putin, weist in seiner feierlichen Ansprache darauf hin, dass

• diese Entscheidung ihr Recht, ihr unveräußerliches Recht ist, welches im ersten Artikel der UN-Charta, d.h. in den Prinzipien der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung fest verankert ist;

• sein Land mit allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften und Mitteln allen Bürgerinnen und Bürgern Russlands ein sicheres Leben gewährleisten wird;

• alle zerstörten Städte und Dörfer, alle zerstörten Wohnungen, Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Theater und Museen wieder aufgebaut werden und dass

• die erforderlichen Industriegebiete, die Fabriken, die Infrastruktur, die Sozial- und Rentensysteme, das Gesundheits- und Bildungswesen zielstrebig entwickelt werden.

Er erinnerte in diesem Zusammenhang an das unveräußerliche Recht der Menschen auf eine Freiheit, der eine historisch begründete Einheit zu Grunde liegt, die von den russischen Vorfahren im Verlaufe vieler Jahrhunderte erfolgreich verteidigt wurde. „Tapfer kämpften in den Gebieten Noworossijsk unsere Väter und Großväter im Großen Vaterländischen Krieg“.

Wir werden uns immer an die Helden des ‚russischen Frühlings‘ erinnern, an jene, die sich im Jahre 2014 mit dem neonazistischen Putsch in der Ukraine nicht abgefunden haben, an alle, die für ihr Recht, in ihrer Muttersprache zu sprechen, ihre eigene Kultur, ihre Traditionen und ihren Glauben zu pflegen, gefallen sind. Dazu gehören die Kämpfer des Donbass, die Märtyrer des Massenmordes in Odessa, die Opfer unmenschlicher Terrorakte, die von dem Regime in Kiew organisiert wurden. Dazu gehören Freiwillige und Milizen, friedliche Einwohner, Kinder, Frauen, alte Menschen, Russen, Ukrainer, Menschen verschiedener Nationalitäten. Dazu gehören der wahre Volksheld von Donezk, Alexander Sachartschenko, die Kampfkommandanten, Arsen Pawlow und Vladimir Shoga, Olga Kotschura und Alexej Mosgovoj, der Staatsanwalt der Republik Lugansk, Sergej Gorenko. Der Fallschirmjäger, Nurmagoved Gadshimagomedov und alle unsere Soldaten und Offiziere, welche im Verlaufe der speziellen Militäroperation tapfer gekämpft und gefallen sind. In einer Schweigeminute wurde ihrer gedacht“.

„Mit der Entscheidung vieler Millionen Einwohner in den Donezker und Lugansker Volksrepubliken, in den Gebieten Saporoschje und Cherson ist unser gemeinsames Schicksal und unsere tausendjährige Geschichte eng verbunden. Diese geistige Verbindung haben die Menschen ihren Kindern und Enkelkindern übergeben. Trotz aller Prüfungen, haben sie die Liebe zu Russland in ihren Herzen bewahrt. Dieses Gefühl wird niemand in uns zerstören. Deshalb haben sowohl die älteren Generationen als auch die Jugend, die nach der Tragödie des Zerfalls der Sowjetunion sich für unsere Einheit entschieden, für unsere gemeinsame Zukunft gestimmt.“

An dieser Stelle ist es angebracht, an wichtige Aussagen in der Rede von Vladimir Putin auf der Münchner „Sicherheitskonferenz“ im Jahre 2007 zu erinnern. Die Kernaussage in seiner Rede, die er an den Westen richtete, lautete: „Ich denke, dass für die heutige Welt das monopolare Modell nicht nur ungeeignet, sondern überhaupt unmöglich ist“.

Es ist bekannt, dass die Problematik der internationalen Sicherheit bedeutend breiter ist als die Fragen der militärpolitischen Stabilität. Dazu gehören die Beständigkeit der Weltwirtschaft, die Überwindung der Armut, die ökonomische Sicherheit und die Entwicklung des Dialogs zwischen den Zivilisationen.

Dieser allumfassende, unteilbare Charakter der Sicherheit drückt sich auch in seinem Grundprinzip aus: „Die Sicherheit des Einzelnen – das ist die Sicherheit aller“. Wie sagte doch Franklin Roosevelt schon in den ersten Tagen des Zweiten Weltkrieges: „Wo auch immer der Frieden gebrochen wird, ist er gleichzeitig überall bedroht und in Gefahr.“

Vor gerade einmal zwei Jahrzehnten war die Welt ideologische und wirtschaftlich zerbrochen, aber ihre Sicherheit garantierten die gewaltigen strategischen Potenziale zweier Supermächte. Der globale Gegensatz schob äußerst drängende ökonomische und soziale Fragen an den Rand der internationalen Beziehungen und Tagesordnungen. Und wie jeder Krieg hinterließ uns auch der „kalte Krieg“ – bildlich ausgedrückt – „Blindgänger“.

Ich meine damit ideologische Stereotypen, doppelte Standards, irgendwelche Schablonen des Blockdenkens. Die nach dem „Kalten Krieg“ vorgeschlagene monopolare Welt kam auch nicht zustande.

Ich denke, dass für die heutige Welt das monopolare Modell nicht nur ungeeignet, sondern überhaupt unmöglich ist. Nicht nur, weil für eine Einzel-Führerschaft in der heutigen – gerade in der heutigen – Welt weder die militärpolitischen noch die ökonomischen Ressourcen ausreichen. Was noch wichtiger ist – das Modell selbst erweist sich als nicht praktikabel, weil es selbst keine Basis hat und nicht die sittlich-moralische Basis der modernen Zivilisation sein kann.

„Heute beobachten wir eine fast unbegrenzte, hypertrophierte Anwendung von Gewalt in den internationalen Beziehungen“.

Damit ist alles, was heute in der Welt geschieht – und wir fangen jetzt erst an, darüber zu diskutieren – eine Folge der Versuche, solch eine Konzeption der monopolaren Welt, in der Welt einzuführen. Und mit welchem Ergebnis? Einseitige, oft nicht legitime Handlungen haben nicht ein einziges Problem gelöst. Vielmehr waren sie Ausgangspunkt neuer menschlicher Tragödien und Spannungsherde. Urteilen Sie selbst: Die Kriege, die lokalen und regionalen Konflikte sind nicht weniger geworden. Herr Teltschik hat ganz leicht daran erinnert. Und es sterben nicht weniger Menschen bei diesen Konflikten als früher, sondern sogar mehr. Bedeutend mehr!

Wir sehen eine immer stärkere Nichtbeachtung grundlegender Prinzipien des Völkerrechts. Mehr noch – bestimmte Normen, ja eigentlich fast das gesamte Rechtssystem eines Staates, vor allem, natürlich, der Vereinigten Staaten, hat seine Grenzen in allen Sphären überschritten: sowohl in der Wirtschaft, der Politik und im humanitären Bereich wird es anderen Staaten übergestülpt. Nun, wem gefällt das schon? In den internationalen Angelegenheiten begegnet man immer öfter dem Bestreben, die eine oder andere Frage ausgehend von einer so genannten politischen Zielgerichtetheit auf der Grundlage der gegenwärtigen politischen Konjunktur zu lösen.

Ich bin überzeugt, dass wir heute an einem Grenzpunkt angelangt sind, an dem wir ernsthaft über die gesamte Architektur der globalen Sicherheit nachdenken sollten.

Man muss ablassen von der Suche nach einer ausgeklügelten Balance der Interessen aller international handelnden Subjekte. Umso mehr, als sich gerade jetzt die „internationale Landschaft“ so spürbar und so schnell ändert, und zwar auf Grund der wirtschaftlichen Entwicklung einer ganzen Reihe von Staaten und Regionen. In diesem Zusammenhang wächst auch ernsthaft die Rolle der mehrseitigen Diplomatie. Offenheit, Transparenz und Berechenbarkeit sind in der Politik ohne Alternative …

„Man darf die UNO nicht durch die NATO oder die EU ersetzen“.

Die potenzielle Gefahr einer Destabilisierung der internationalen Beziehungen ist auch mit einem Abrüstungs-Stau verbunden. Russland tritt für die Wiederaufnahme des Dialogs zu dieser wichtigen Frage ein. Es ist wichtig, die Beständigkeit der völkerrechtlichen Basis für die Abrüstung zu sichern, gleichzeitig auch die Fortführung des Prozesses der Reduzierung der Kernwaffen zu gewährleisten.

Die Militarisierung des Weltraums kann, nach Auffassung Russlands, für die Weltgemeinschaft unvorhersehbare Folgen provozieren – nicht weniger als zu Beginn der Kernwaffenära. Wir haben nicht nur einmal Initiativen vorgelegt, die auf den Verzicht auf Waffen im Kosmos gerichtet waren.

Die NATO-Erweiterung ist ein „provozierender Faktor“.

Aber was geschieht zur selben Zeit? In Bulgarien und Rumänien entstehen sogenannte leichte amerikanische Vorposten-Basen mit jeweils 5000 Mann. Das bedeutet, dass die NATO ihre Stoßkräfte immer dichter an unsere Staatsgrenzen heranbringt, und wir, die wir uns streng an
den Vertrag halten, in keiner Weise auf dieses Vorgehen reagieren. Ich denke, es ist offensichtlich, dass der Prozess der NATO-Erweiterung keinerlei Bezug zur Modernisierung der Allianz selbst oder zur Gewährleistung der Sicherheit in Europa hat. Im Gegenteil, das ist ein provozierender Faktor, der das Niveau des gegenseitigen Vertrauens senkt. Nun haben wir das Recht zu fragen: Gegen wen richtet sich diese Erweiterung? Und was ist aus jenen Versicherungen geworden, die uns die westlichen Partner nach dem Zerfall des Warschauer Vertrages gegeben haben? Wo sind jetzt diese Erklärungen? An sie erinnert man sich nicht einmal mehr. Doch ich erlaube mir, vor diesem Auditorium daran zu erinnern, was gesagt wurde. Ich möchte ein Zitat von einem Auftritt des Generalsekretärs der NATO, Herrn Wörner, am 17. Mai 1990 in Brüssel bringen. Damals sagte er: „Schon der Fakt, dass wir bereit sind, die NATO-Streitkräfte nicht hinter den Grenzen der BRD zu stationieren, gibt der Sowjetunion feste Sicherheitsgarantien.“ Wo sind diese Garantien?

„Internationale Zusammenarbeit im Energie-Sektor“.

Insgesamt sollten wir über die Schaffung eines ganzen Systems politischer Hebel und ökonomischer Anreize reden, unter denen die Staaten interessiert wären, nicht eigene Möglichkeiten für Kernbrennstoff-Zyklen zu schaffen, aber trotzdem die Gelegenheit hätten, die Kernenergie für die Stärkung ihres Energiepotenzials zu nutzen. In diesem Zusammenhang verweile ich etwas länger bei der internationalen Zusammenarbeit im Energiebereich. Die Frau Bundeskanzlerin hat ebenfalls kurz zu diesem Thema gesprochen. Im Energiebereich orientiert
sich Russland auf die Schaffung von für alle einheitlichen Marktprinzipien und transparenter Bedingungen. Es ist offensichtlich, dass der Preis für Energieträger sich dem Markt anpassen muss und nicht zum Spielball politischer Spekulationen, ökonomischen Drucks oder von
Erpressung sein darf. Wir sind offen für Zusammenarbeit. Ausländische Unternehmen beteiligen sich an unseren größten Projekten zur Energiegewinnung. Nach unterschiedlichen Einschätzungen entfallen bis zu 26 Prozent des in Russland geförderten Erdöls – merken Sie
sich bitte diese Zahl! – auf ausländisches Kapital. Versuchen Sie bitte, mir ein Beispiel von einer ähnlich breiten Beteiligung russischer Unternehmen an Schlüsselbereichen der Wirtschaft westlicher Staaten zu nennen. Es gibt keine! Ich erinnere auch an das Verhältnis von
Investitionen, die nach Russland kommen, und jener, die aus Russland in andere Länder auf der Welt gehen. Dieses Verhältnis ist etwa 15:1. Hier haben Sie ein leuchtendes Beispiel für die Offenheit und Stabilität der russischen Wirtschaft.

Zum Abschluss möchte ich Folgendes bemerken. Wir hören sehr oft, auch ich persönlich, von unseren Partnern, auch den europäischen, den Aufruf an Russland, eine noch aktivere Rolle in den Angelegenheiten der Welt zu spielen. In diesem Zusammenhang gestatte ich mir eine
kleine Anmerkung. Man muss uns kaum dazu ermuntern oder drängen. Russland ist ein Land mit einer mehr als tausendjährigen Geschichte und fast immer hatte es das Privileg, eine unabhängige Außenpolitik führen zu können.

Ende der Einfügung von wichtigen Elementen aus der Rede von Vladimir Putin auf der Münchner „Sicherheitskonferenz“ im Jahre 2007.

Wenden wir uns wieder der wichtigen und bedeutenden Rede von Vladimir Putin über den Anschluss der Donezker und Lugansker Volksrepubliken, der Gebiete Saporoschje und Cherson nach den erfolgreichen Referenden vom 23. – 29. September 2022 zu. Der entscheidende Unterschied zu seiner Rede auf der Münchner „Sicherheitskonferenz“ im Jahre 2007 ist: Er spricht nicht mit dem Westen! Er spricht mit Russland, mit seinen Völkern und mit seinen Menschen!

Im krassen Gegensatz zum Abkommen 1991 im Bialowieza-Wald (Weißrussland) trennt der Vertrag über den Anschluss der vier Gebiete von Noworossijsk die Menschen nicht von ihrer alten Heimat, sondern – im Gegenteil – vereint sie. Nichts ist stärker als die Entschlossenheit
von Millionen Menschen, die sich angesichts ihrer Kultur, ihres Glaubens, ihrer Traditionen, ihrer Sprache als untrennbarer Bestandteil von Russland empfinden. Die Rückkehr in ihre wahre historische Heimat ist gesetzmäßig und unvermeidbar.

Acht Jahre lang wurden die Menschen im Donbass durch Blockaden, Beschuss und Genozid ausgerottet, in Cherson und Saporoschje haben sie verbrecherisch Hass und Rache gegen Russland und alles Russisches gesät. Sogar während des Referendums gab es Racheakte, Morddrohungen gegen Lehrer von Schulen, gegen Frauen in Wahlkommissionen. Doch das Volk vom Donbass, von Cherson und Saporoschje hat sich nicht einschüchtern lassen und seine Entscheidung getroffen.

Ich möchte, sagte Vladimir Putin, dass die Kiewer Macht und ihre realen Herren im Westen mir gut zuhören und niemals vergessen: Die Menschen, die in Lugansk, Donezk, Cherson und Saporoschje leben, werden für immer unsere Bürger sein.

Wir fordern das Kiewer-Regime auf, den Beschuss unverzüglich einzustellen, alle Kampfhandlungen, die es im Jahre 2014 begonnen hat, zu beenden und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Entscheidung der Völker von Donezk, Lugansk, Cherson und Saporoschje werden wir grundsätzlich nicht diskutieren, sie ist getroffen, Russland wird sie nicht verraten. Die heutige Macht in Kiew hat die freie Willensäußerung der Menschen zu achten und zu akzeptieren. Das ist der einzige Weg zu einem Frieden.

Damit die Menschen in den neuen Regionen die Hilfe und Unterstützung des gesamten russischen Volkes, aller seiner Länder, seiner Republiken und Gebiete in ihrer neuen Heimat spüren, werden wir auch künftig sehr aktiv an der Erhöhung unserer gemeinsamen Sicherheit
arbeiten. Das ist die große Befreiungsmission unseres Volkes.

Vladimir Putin wendet sich in bewegenden Worten an die Soldaten und Offiziere, die an der speziellen Militäroperation Russlands teilnehmen, an jene Kämpfer im Donbass und in Noworossija, die nach der teilweisen Mobilisierung in den Reihen der Bewaffneten Kräfte bleiben, ihre patriotische Pflicht erfüllen und an jene, die dem Ruf ihres Herzens folgen und sich freiwillig in den Militärkommissariaten zum Wehrdienst melden. Er wendet sich an ihre Eltern, an ihre Ehefrauen und Kinder und erklärt ihnen, für was das russische Volk kämpft, welcher Feind ihnen gegenübersteht, wer die Welt in neue Kriege und Krisen stürzt, um aus diesen blutigen Tragödien politischen und finanziellen Gewinn zu erzielen.

„Unsere Bürgerinnen und Bürger, unser Brüder und Schwestern in der Ukraine – die nächsten Verwandten unseres gesamten Volkes – werden gegenwärtig mit einem Szenarium konfrontiert, das die herrschenden Kreise des so genannten Westens für die gesamte Menschheit
vorbereiten. In unserem Falle haben sie die Maske fallen gelassen und zeigen erbarmungslos ihr wahres Gesicht.“

Nach dem Zerfall der Sowjetunion, hat das westliche Establishment offensichtlich entschieden, dass wir uns für alle Zeiten mit ihrem Diktat abfinden müssen. Damals im Jahre 1991 ging der Westen davon aus, dass sich Russland von den Erschütterungen nicht mehr erholen und von ganz allein zerfallen wird. Das ist auch fast geschehen – wir erinnern uns noch gut an die schrecklichen 90iger Jahre. Das waren hungrige, kalte und sehr hoffnungslose Jahre. Aber Russland hat sie überstanden, ist wieder aufgestanden, hat seinen verdienten Platz in der Weltgemeinschaft wieder eingenommen.

Ohne jegliche Rücksichtnahme suchte und sucht der Westen ständig neue Chancen, um uns zu schaden, zu schwächen und Russland letztendlich in viele Stücke zu zerschlagen. Schon immer haben sie davon geträumt, unseren Staat zu spalten, ihre Völker aufeinander zu hetzen und zu vernichten. Es lässt ihnen keine Ruhe, dass es in der Welt ein derart gewaltiges Land mit derart großen Territorien, Bodenschätzen und Naturressourcen gibt, mit einem Volk, das niemals auf der Grundlage fremder Befehle gelebt hat und auch künftig nicht leben wird.

Der Westen ist zu allem bereit, um sein neokoloniales System zu stärken, welches ihm erlaubt zu parasitieren, d.h. mit Hilfe der Macht des Dollars in der Welt alle Reichtümer zu rauben, technologisch ihre Vorstellungen zu diktieren, von der Menschheit alle Tribute zu kassieren, alle Quellen eines selbst nicht erarbeiteten Wohlstandes abzuschöpfen und alle Erlöse eines globalen Hegemon zu erhalten. Die Sicherung dieser Erlöse – ist ihr alles entscheidende, authentische und absolut egoistische Motiv. Ihren Interessen entspricht deshalb das Fehlen
einer totalen Souveränität. Daraus folgt ihre Aggressivität gegen unabhängige Staaten, gegen traditionelle Werte, eigenständige Kulturen, der Versuch, unkontrollierbare internationale Integrationsprozesse, neue Währungen und Zentren der technologischen Entwicklung zu
zerstören. Für sie es besonders wichtig, dass alle Länder auf ihre Souveränität zugunsten der Vereinigten Staaten verzichtet.

Die herrschenden Oberschichten einiger Staaten stimmen dem freiwillig zu, werden freiwillig zu ihren Vasallen; andere werden gekauft oder bestochen, andere schüchtern sie ein. Aber wenn es nicht klappt, dann zerstören sie ganze Staaten, hinterlassen humanitäre Katastrophen, Elend, Not, Ruinen, Millionen verheizte, verstümmelte menschliche Schicksale, terroristische Enklaven, Zonen sozialer Not, Protektorate, Kolonie und Halbkolonie. Ihnen ist alles völlig gleich, die Hauptsache, sie erhalten daraus einen Vorteil.

Noch einmal möchte ich betonen, dass insbesondere ihre Habsucht, ihr Bemühen, ihre unbegrenzte Macht zu erhalten, die wahren Gründe jenes Hybridkrieges sind, den der „kollektive Westen“ gegen Russland führt. Sie wünschen uns nicht die Freiheit, sie wollen uns als eine Kolonie sehen. Sie wollen keine gleichberechtigte Zusammenarbeit, sie wollen den Raub und Diebstahl. Wollen uns nicht als freie
Gesellschaft sehen, sondern als dumme seelenlosen Sklaven.Für sie sind wir eine direkte

Bedrohung – unsere Gedanken und unsere Philosophie, deshalb überfallen sie unsere Philosophen. Unsere Kultur und Kunst stellen für sie eine Gefahr dar, deshalb versuchen sie, diese zu verbieten. Unsere Entwicklung und Entfaltung stellen für sie eine Bedrohung dar – die
Konkurrenz nimmt zu. Sie brauchen kein Russland, wir brauchen es.

Ich möchte daran erinnern, dass die Ansprüche auf eine Weltherrschaft in der Vergangenheit schon mehrmals durch die Tapferkeit und die Standhaftigkeit unseres Volkes gescheitert sind. Russland bleibt immer Russland. Wir schützen auch jetzt unsere Werte und unsere Heimat.

Der Westen rechnet immer mit Straflosigkeit für alle seine Handlungen, auf alles, was ihm so leicht von Hand geht. Abkommen in der Sphäre der strategischen Sicherheit fliegen in den Papierkorb; die Vereinbarungen, die auf höchsten politischen Niveau erreicht worden sind, werden als erfundene Geschichten erklärt; das feste Versprechen, die NATO in Richtung Osten nicht auszudehnen, erwies sich als dreckiger Betrug; die Verträge über die Raketenabwehr und über die Begrenzung von Raketen mittlerer und geringer Reichweite wurden mit erdachten Vorwänden einseitig annulliert.

Von allen Seiten ist jetzt zu hören: „der Westen besteht auf einer Ordnung, die auf bestimmten Regeln basieren“. Woher haben sie das übernommen? Wer hat diese Ordnungen je gesehen? Wer stimmte ab? Hören Sie, sind das nicht irgendwelche Wahnvorstellungen, pausenlose Betrugsversuche, doppelte oder schon dreifache Standards? Für Dummköpfe zugeschnitten.

Russland – ist ein großer tausendjähriger Staat, ein zivilisiertes Land, das nach solchen falschen Regeln nicht leben wird.

Gerade der so genannte Westen hat das Prinzip der Unverletzbarkeit der Grenzen zertreten, aber entscheidet jetzt nach freiem Ermessen, wer ein Selbstbestimmungsrecht besitzt und wer nicht, d. h. wer würdig und wer unwürdig ist. Warum entscheiden sie das so, wer hat ihm ein solches Recht gegeben? Völlig unverständlich! Wahrscheinlich sie sich selbst.

Wahrscheinlich deshalb ruft bei ihnen die Auswahl von Menschen auf der Krim, in Sewastopol, in Donezk, Lugansk, Saporoschje und Cherson eine derart wilde Bosheit hervor. Sie besitzen keinerlei moralisches Recht dazu, ihnen irgendwelche Einschätzungen zu geben, über die Freiheit der Demokratie zu stottern, die es im Westen nie gab. Niemals!

Die westlichen Eliten verneinen nicht nur die nationale Souveränität und das internationale Recht. Ihre Hegemonie besitzt den stark ausgeprägten Charakter eines Totalitarismus, eines Despotismus und der Apartheid. Sie teilen in arroganter Art und Weise die Welt ihrer Vasallen, auf die so genannten „zivilisierten Länder“ und auf „die übrigen“, die nach den Vorstellungen der heutigen westlichen Rassisten
die Liste der Barbaren und der Wilden ergänzt. Die verlogenen Etiketten – „das Land-Paria“, „das autoritäre Regime“ – sind schon gedruckt, sie stempeln damit ganze Völker und Staaten ab. Es gibt nichts Neues darin: die westlichen Eliten waren und sind die gleichen geblieben – kolonisatorisch. Sie teilen und diskriminieren die Völker in „die erste Sorte“ und in „die zweite Sorte“ Sorte.

Wir werden niemals einen solchen politischen Nationalismus und Rassismus übernehmen. Ist die Russophobie kein Rassismus, die jetzt weltweit verbreitet wird? Ist die dogmatische Überzeugung des Westens, dass seine Zivilisation und seine neoliberale Kultur ein unanfechtbares Muster für die ganze Welt ist, eine Art von Rassismus? „Wer nicht mit uns ist, der ist gegen uns“. Wie seltsam sich das anhört! Sogar die Reue über ihre eigenen historischen Verbrechen legen die westlichen Eliten auf alle anderen und fordern von ihren Bürgern und von den Bürgern anderer Länder, die damit verbundenen Forderungen zu erfüllen, auch wenn sie dazu keinerlei Beziehung haben – zum Beispiel auf die koloniale Besitzergreifung.

Es lohnt sich, den Westen daran zu erinnern, dass er seine Kolonialpolitik bereits im Laufe des Mittelalters begonnen hat. Danach erfolgte der weltweite Sklavenhandel, der Völkermord von indianischen Stämmen in Amerika, die Beraubung Indiens, Afrikas, des Krieges von England und Frankreich gegen China, das gezwungen wurde, seine Häfen für den Handel mit dem Opium zu öffnen. Das, was sie machten, – sie zwangen ganze Völker zum Konsum mit Drogen, vernichteten ganze ethnische Menschengruppen für die Gewinnung von Land und Ressourcen, organisierten eine tierische Jagd auf Menschen, ist der menschlichen Natur zutiefst zuwider und hat mit Wahrheit, Freiheit und
Gerechtigkeit sehr wenig zu tun.

Wir sind stolz darauf, dass im XX. Jahrhundert gerade unser Land die antikoloniale Bewegung geleitet hat, die vielen Völkern der Welt die Möglichkeit für eine Entwicklung geöffnet hat, um die Armut und die Ungleichheit zu reduzieren, Hunger und Krankheiten zu besiegen.

Ich unterstreiche, dass einer der Gründe für den viele Jahrhunderte währenden Russenhass, für die nicht verborgene Bosheit dieser westlichen Eliten in Bezug auf Russland darin besteht, dass wir nicht erlaubt haben, uns im Laufe der Kolonialisierung auszurauben. Wir haben die Europäer gezwungen, mit uns den Handel auf der Grundlage des beiderseitigen Vorteils zu treiben. Dies gelang, weil erreicht wurde, in Russland einen stark zentralisierten Staat zu schaffen, der sich positiv entwickelte und der nicht nur auf der Grundlage einer hohen Moral und guter Sitten der orthodoxen Religion, des Islams, des Judaismus und des Buddhismus basierte, sondern auch auf einer für alle Menschen frei zugänglichen russischen Kultur und auf der russischen Sprache.

Es ist bekannt, dass nicht nur einmal Pläne für eine Intervention gegen Russland geschmiedet wurden. Es wurde versuchten, die dunklen Zeiten des Anfangs des XVII. Jahrhunderts dazu zu benutzen, oder die Periode der Erschütterungen nach 1917 – doch es misslang. Bis zu den Reichtümern Russlands ist der Westen immerhin am Ende des XX. Jahrhundert durchgedrungen, in einer Zeit, als sein Staat zerstört war. Damals nannten sie uns Freunde, oder Partner … verhielten sich aber zu uns in Wirklichkeit wie zu einer Kolonie – aus unserem Land haben sie viele Trillionen Dollar mit verschiedenen Verfahren herausgepumpt. Wir erinnern uns an alles, wir haben nichts vergessen.

In diesen Tagen haben sich die Menschen in Donezk und Lugansk, in Cherson und Saporoschje dafür ausgesprochen, unsere historische Einheit wieder herzustellen. Danke!

Die westlichen Länder wiederholen seit vielen Jahrhunderten, dass sie anderen Völkern die Freiheit, und die Demokratie bringen. Alles mit der Genauigkeit bis zum Gegenteil: anstelle der Demokratie – die Unterdrückung und Ausbeutung; anstelle der Freiheit – die Versklavung und Gewalt. Die ganze unipolare Weltordnung ist ihrem Wesen nach antidemokratisch und unfrei, sie ist durch und durch verlogen und
heuchlerisch.

Die Vereinigten Staaten sind das einzige Land in der Welt, das zweimal Kernwaffen eingesetzt hat, wobei die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki vernichtet wurden. Man könnte sagen, dass sie damit den Präzedenzfall geschaffen haben.

Ich erinnere auch daran, dass die USA zusammen mit den Engländern ohne jede militärische Notwendigkeit die deutschen Städte Dresden, Hamburg, Köln u.a. während des Zweiten Weltkrieges in Ruinen verwandelt haben. Das war eine rein demonstrative Handlung, ohne jegliche, ich wiederhole, ohne jede militärische Notwendigkeit. Es gab nur ein Ziel: so wie im Fall des Einsatzes von Kernwaffen
in Japan, – unser Land und die ganze Welt einzuschüchtern.

Die USA haben eine furchtbare Spur im Gedächtnis der Völker Koreas und Vietnams durch die „barbarische Teppichbombardierungen“, unter dem Einsatz von Napalm und chemischen Waffen hinterlassen.

Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben sie Deutschland, Japan, und die Republik Korea okkupiert und andere Länder bezeichnen sie zynisch als gleichberechtigte Bündnispartner. Hören Sie! Interessant, was ist das für ein seltsames Bündnis? Die ganze Welt weiß, dass die Führer dieser Länder beobachtet werden. Den ersten Personen dieser Staaten werden Abhörgeräte nicht nur in den Diensträumen, sondern auch in ihren Wohnräumen installiert. Ist das nicht eine Schande! Eine Schande für diejenigen, die das tun, aber auch für jene, die wie Sklaven darüber schweigen und diese Grobheit widerstandslos schlucken.

Befehle und grobe, beleidigende Schreie an die Adresse ihrer Vasallen nennen sie euroatlantische Solidarität, die Entwicklung von biologischen Waffen, die Versuche mit lebenden Menschen, unter anderen in der Ukraine, – edle medizinische Forschungen.

Gerade durch ihre zerstörerische Politik, durch Kriege und durch den Raub haben sie den aktuellen kolossalen Anstieg der Migrationsströme provoziert. Millionen Menschen leiden unter der Not, unter der Verspottung und kommen zu Tausenden ums Leben, wenn sie versuchen nach Europa zu gelangen.

Sie exportieren jetzt Brot aus der Ukraine. Wohin geht es unter dem Vorwand „die Lebensmittelsicherheit der ärmsten Länder der Welt zu gewährleisten“? Wohin geht es? Alles geht in die gleichen europäischen Länder. Nur fünf Prozent des Getreides wird in die ärmsten Länder der Welt geliefert. Ein beispielloser Schwindel und Betrug.

Die amerikanische Elite benutzt die Tragödie dieser Menschen für die Schwächung ihrer Konkurrenten, für die Zerstörung der Nationalstaaten. Es betrifft auch Europa, es betrifft auch die Identität Frankreichs, Italiens, Spaniens und anderer Länder mit jahrhundertlanger Geschichte.

Washington fordert immer neue Sanktionen gegen Russland, und die Mehrheit der europäischen Politiker stimmt diesen ergeben zu. Sie verstehen, dass die USA, die vollständige Absage der EU von den russischen Energieträger und von anderen Ressourcen erpresst haben, dass dieses „Geschäft“ tatsächlich zu einer Deindustrialisierung Europas führen kann. Die USA werden versuchen, sich den europäischen Markt vollständig unter den Nagel zu reißen, Alle verstehen, dass die europäischen Eliten, fremde Interessen vertreten. Das ist schon kein Lakaientum, sondern ein Verrat ihrer Völker. Gott mit ihnen, es ist ihre Sache.

Aber für die Angelsachsen reichen die Sanktionen schon nicht mehr aus. Sie sind deshalb zu Diversionen übergegangen, – unglaublich, aber eine Tatsache, – sie haben die Explosionen auf den internationalen Gasmagistralen „des Nordstroms“ organisiert, die auf dem Boden der Ostsee liegt, de facto haben sie die Vernichtung der gesamteuropäischen energetischen Infrastruktur eingeleitet. Allen ist offenbar klar, für wen es ein Vorteil ist und wer es gemacht hat.

Das Diktat der USA beruht auf grober Gewalt, praktisch auf dem Faustrecht. Es kommt vor, dass es schön eingewickelt ist, manchmal kommt es ohne jeden Umschlag, aber seinem Wesen nach ist und bleibt es ein Faustrecht. Von dort aus erfolgt die Entfaltung und Unterhaltung von vielen Hundert Militärstützpunkten in allen Winkeln der Welt, die Ausdehnung der NATO, des Versuches, neue Militärallianzen, solche wie AUKUS u. a. zu zimmern. Es geht um die aktive Arbeit bei der Schaffung des militärisch-politischen Bündels Washington – Seoul – Tokio. All jenen Staaten, die über eine strategische Souveränität verfügen und fähig sind, die westliche Hegemonie in ihre Schranken zu weisen, werden automatisch in die Kategorie „Feinde“ aufgenommen.

Auf der Grundlage dieser Prinzipien wird die Militärdoktrin der USA und NATO aufgebaut, die eine totale Überlegenheit fordert. Nicht mehr und nicht weniger! Ihre neokolonialen Pläne bringen die westlichen Eliten ebenso heuchlerisch, sogar mit dem Anspruch auf eine gewisse Friedfertigkeit zum Ausdruck, sprechen ggf. über eine gewisse Zurückhaltung, ähnliche schlaue Worte wandern aus einer Strategie in eine andere, und eigentlich bedeuten sie nur eins – die Zerstörung beliebiger souveräner Zentren der Entwicklung.

Wir haben über die Eindämmung Russlands, Chinas, Irans schon gehört. Ich meine, dass in die Reihe auch andere Länder Asiens, Lateinamerikas, Afrikas, Nahen Ostens, sowie jetzige Partner und die Alliierten der USA kommen. Wir wissen, dass dies vielen nicht gefallen wird, denn sie führen auch gegen Verbündeten Sanktionen ein – gegen eine Bank jene, gegen eine andere Bank andere; gegen eine Gesellschaft jene, gegen eine andere Gesellschaft andere. Diese Praxis wird sich künftig ausdehnen. Bei ihnen befinden sich alle im Visier, darunter auch unsere unmittelbare Nachbarn – die GUS-Staaten.

Außerdem gibt der Westen offenbar schon lange das Gewünschte für das tatsächlich Vorhandene aus. Als der Westen den Blitzkrieg gegen Russland organisiert hat, waren sie sich sicher, dass sie wie schon oft, die ganze Welt nach ihrer Pfeife tanzen lassen können. Aber wie sich herausstellte, konnte eine derart „sonnige Perspektive“ bei weitem nicht alle mitreißen. Eventuell nur die politischen Masochisten und sonstigen Fans von nichttraditionellen internationalen Beziehungen. Die Mehrheit der Staaten weigert sich „Jawohl“ zu sagen, sondern wählt den vernünftigen Weg einer Zusammenarbeit mit Russland.

Der Westen hat eine derartige Ungehorsamkeit nicht erwartet. Sie waren einfach gewöhnt, nach dem alten Muster auf der Grundlage unverschämter Dreistigkeit, der Erpressung, der Bestechung und Einschüchterung zu verfahren. Sie sind überzeugt, dass diese Methoden ewig funktionieren werden, als ob sie in der Vergangenheit erstarrt sind.

Diese Selbstverherrlichung ist nicht nur die Folge der berüchtigten Ausschließlichkeit, sondern auch des „Informationshungers“ im Westen. Die Wahrheit ist im Ozean der Mythen, der Illusionen und der Fakes versenkt. Wie in den Zeiten von Goebbels werden aggressive Propaganda und Lügen genutzt. „Je größer die Lüge, desto mehr Menschen folgen ihr“.

Aber die Menschen kann man nicht mit gedruckten Dollars und Euros füttern. Mit virtuellen, westlichen sozialen Netzwerken kann man nicht ihre Wohnungen heizen. Sie brauchen Lebensmittel und Energieträger.

Deshalb müssen die Politiker in Europa ihre Bürger überzeugen, weniger zu essen, sich seltener zu waschen und sich zu Hause wärmer anzuziehen. Wer beginnt, die logische Fragen zu stellen „Warum ist das so?“, der wird sofort zum Feind, zum Extremisten und zu einem Radikalen erklärt. Und wie immer wird die Schuld auf Russland geschoben. Wieder eine Lüge.

Ich möchte besonders betonen, dass die westlichen Eliten nicht bereit sind, einen Ausweg aus der weltweiten Lebensmittel- und Energiekrise zu suchen. Diese Krise entstand auf der Grundlage ihrer eigenen Politik schon lange vor unserer speziellen Militäroperation in der Ukraine. Sie sind nicht bereit, die Probleme der Ungerechtigkeit und Ungleichheit zu lösen. Es ist zu befürchten, dass sie wie bisher auch andere für sie typische Methoden und Verfahren anwenden werden.

Man muss beachten, dass aus den Widersprüchen am Anfang des XX. Jahrhunderts der Westen durch den Ersten Weltkrieg profitiert hat. Die Profite vom Zweiten Weltkrieg ermöglichten den USA die Folgen der Großen Depression zu überwinden und zur größten Wirtschaftsmacht der Welt zu werden, d.h. dem Planeten die Macht des Dollars als globale Währung aufzuzwingen. Die Krise der 80iger Jahre im vorigen Jahrhundert hat der Westen dank Aneignung der großen Erbschaft und Ressourcen von der zerfallenen Sowjetunion zum größten Teil überwunden. Das ist eine Tatsache.

Um aus dem Knäul der Widersprüche herauszukommen, müssen sie um jeden Preis in Russland und in anderen souveränen Staaten Weg finden, um ihnen ihre Reichtümer zu rauben. Falls sie das nicht schaffen, werden sie versuchen, das ganze wirtschaftliche System zu einem Kollapse zu führen. Oder, um Gottes willen, sie benutzen die Formel „Der Krieg rechtfertigt alles!“.

Russland versteht seine Verantwortung in der Weltgemeinschaft und wird alles tun, um die Hitzköpfe zur Besinnung zu bringen.

Es ist offensichtlich, dass das neokoloniale Modell letztendlich zum Scheitern verurteilt ist. Aber es ist auch klar, dass ihre Herrscher bis zum bitteren Ende daran festhalten werden. Außer Raub und Racket können sie der Welt nichts anbieten.

Sie spucken auf das natürliche Recht des größten Teils der Menschheit, auf Freiheit, Gerechtigkeit und auf die Selbstbestimmung ihrer Zukunft. Der Westen ist jetzt sogar bis zum Verbot aller moralischen Normen, aller Religionen und der traditionellen Familie gegangen.

Wollen wir tatsächlich, dass es bei uns anstelle der Worte „Mama“ und „Papa“ die Worte „Elternteil 1“, „Elternteil 2“, „Elternteil 3“ … eingeführt werden? Wollen wir tatsächlich, dass in unseren Grundschulen Perversitäten eingeführt werden, die zur Degradierung und zum
Aussterben der Menschheit führen? Wollen wir tatsächlich, dass man die Kinder zwingt zu akzeptieren, dass außer Männern und Frauen noch irgendwelche Gender existieren? Wollen wir tatsächlich, dass wir unseren Kindern Operationen für einen Geschlechtswandel anbieten?
Für uns ist das alles inakzeptabel, wir haben andere Vorstellungen über unsere Zukunft.

Die Diktatur der westlichen Eliten ist gegen alle Gesellschaften gerichtet, einschließlich gegen Völker in den eigenen westlichen Ländern. Das ist eine Herausforderung für uns alle. Die totale Negation des Menschen, die Vernichtung des Glaubens, der traditionellen Werte und die
Unterdrückung der Freiheit nehmen die Züge einer „Neuen Religion“ – d.h. des offenen Satanismus – an. In der Bergpredigt von Jesus Christus, die falschen Propheten kritisierend, sagte er: „An ihren Früchten erkennt man sie“. Diese giftigen Früchte wurden von den
Menschen nicht nur in unserem Land erkannt, sondern in vielen Ländern, einschließlich im Westen.

Die Welt ist in eine Periode der revolutionären Transformation eingetreten, die einen fundamentalen Charakter besitzt. Es bilden sich neue Zentren der Entwicklung, welche die Mehrheit der Weltgemeinschaft vertreten. Sie sind nicht nur bereit ihre eigenen Interessen zu annoncieren, sondern sie auch zu verteidigen. In der Multipolarität sehen sie die Möglichkeit ihre Souveränität zu festigen. Das bedeutet wahre Freiheit, historische Perspektive, Recht auf selbständige, kreative und einzigartige Entwicklung.

In der ganzen Welt, darunter in Europa und in den Vereinigten Staaten, haben wir viele Gleichgesinnte. Wir spüren und sehen ihre Unterstützung. Innerhalb verschiedener Länder und Gesellschaften entwickeln sich die Befreiungskräfte und antikolonialen Bewegungen gegen die monopolare Hegemonie. Genau diese Kräfte werden die zukünftige geopolitische Realität bestimmen.

Werte Freunde!

Heute kämpfen wir für einen gerechten und freien Weg, in der ersten Linie für uns selbst, für Russland. Wir kämpfen dafür, dass Diktatur und Despotismus für immer Vergangenheit bleiben. Ich bin mir sicher, dass die Länder und Völker begreifen, dass eine Politik, die auf Exklusivität – egal von wem -, auf Unterdrückung anderer Kulturen und Völker basiert, verbrecherisch ist. Deshalb müssen wir diese beschämende Entwicklung beenden. Die Beseitigung der westlichen Hegemonie ist unausweichlich. Ich kann nur wiederholen: Es wird nie wieder so, wie es einmal war.

Unser Schicksal und unsere Geschichte hat uns auf ein Schlachtfeld geführt, auf dem wir für unser Volk und für das große historische Russland kämpfen. Wir kämpfen für unsere künftigen Generationen, für unsere Kinder und Enkelkinder. Wir müssen sie von der Versklavung und vor den furchtbaren Experimenten beschützen, die ihre Seele und ihr Bewusstsein verstümmeln können.

Damit niemals irgendjemand auf die Idee kommt, Russland, unser Volk, unsere Sprache und Kultur auszulöschen, dafür kämpfen wir heute. Heute brauchen wir die Konsolidierung der gesamten Gesellschaft. Im Mittelpunkt der dafür erforderlichen Geschlossenheit stehen Souveränität, Freiheit, Schöpfertum und Gerechtigkeit. Unsere Werte, das sind Menschenliebe, Mitleid und Mitgefühl.

Ich beende meine Rede mit den Worten des wahren Patrioten, Iwan Alexandrowitsch Iljin: „Wenn Russland meine Heimat ist, … dann ist sein Schicksal auch mein Schicksal, dann ist sein Leiden auch mein Leiden, dann ist sein Aufblühen meine Freude“ (sinngemäß!).

Heute haben die Bürger von den Volksrepubliken Lugansk und Donezk sowie die Bürger der Gebiete Saporoschje und Cherson die Entscheidung getroffen, sich mit ihrem Volk und mit ihrer Heimat zu verbinden.

Es lebe die Wahrheit, es lebe Russland!

Die ehemalige Kanzlerin der BRD, Angela Merkel, hat angemahnt, „… den Präsidenten Russlands, Vladimir Putin, als ernsthaften Gesprächspartner anzusehen und die Zeit nach dem Krieg nicht außer Acht zu lassen. Man sollte seine Worte ernst nehmen, sie nicht von
vornherein damit abzutun, sie seien nur ein Bluff, sondern sich ernsthaft mit ihnen auseinanderzusetzen. Das ist beileibe kein Zeichen von Schwäche oder Beschwichtigung, sondern ein Ausweis politischer Klugheit – einer Klugheit, die dazu beiträgt, Handlungsspielräume zu erhalten oder, mindestens so wichtig, sogar neue zu erarbeiten“.

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Dr. Schacht wurde auf der Heimatseite dr-schacht.com im Weltnetz am 1.10.2022 erstveröffentlicht. Hier der Hyperlink genannte Verweis beziehungsweise die Verknüfung: Russland_auf_dem_Wege_zu_einer_neuen_Weltordnung.pdf (dr-schacht.com). Die erste Fassung, die am 2.10.2022 im WELTEXPRESS veröffentlicht wurde, wurde am 4.10.2022 durch eine korrigiert Fassung ersetzt, da sich die erste Fassung laut Autor um dessen Simultanübersetzung und nicht die korrigierte Fassung gehandelt haben solle.

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Dr. Wolfgang Schacht
Steinkohlenhauer in Zwickau; Freiwilligendienst bei der Nationalen Volksarmee; Ingenieur für Gasfortleitung und Gasverteilung; Dipl.-Ing. für Maschinen- und Energietechnik; Promotion in Moskau; Berater der DDR im RGW, Abt. Kohleindustrie, in Moskau; Leiter der Netzleitstelle in der GV Thüringen