Nicht weit davon, in den Römerhallen gibt es unter dem Titel „insights“ eine Show mit Videoclips zum Selbstbild der Stadt Frankfurt. Die Eröffnung dieser Ausstellung gab dem Oberbürgermeister Feldmann die Möglichkeit darauf hinzuweisen, dass Frankfurt in diesen Tagen nicht nur die nationale Einheit feiern könne und wolle, sondern auch die Tatsache, dass in dieser internationalen Stadt, in der hunderte von Nationalitäten zusammenleben und 48% der Bürger einen Migrationshintergrund haben,es bisher gelungen sei, eine friedliche Integration über den nationalen Rahmen hinaus zu leben. Dies soll auch in den Videoclips deutlich zum Ausdruck kommen (zu sehen sind die Clips auch unter www.Frankfurt.de/Frankfurtinsights).
Besonders eindrucksvoll ist die von Joko Avianto geschaffene Bambusskulptur, die der gotischen Fassade des Steinernen Hauses, in dem der Kunstverein residiert, vorgeblendet wurde (s. Foto). Die aus sechs Meter langen Bambusstangen geflochtene organische Form bildet einen reizvollen Gegensatz zu den kantigen Formen des Hauses. Noch dramatischer wird der Kontrast zu den direkt danebenstehenden Betonskeletten der für die „Neue Frankfurter Altstadt“ errichteten Disney-Häuschen. Es ist schade, dass die Skulptur nicht mehr steht, wenn diese Häuschen ihre Knusper-Fachwerk-Verkleidung erhalten. Da würde sich schnell Kunst von der Spreu trennen. Die Werke der anderen drei Künstler, Jompet Kuswidananto, Eko Nugroho und Tromarana sind modern-globalisierter aber durchaus originell und anschaubar. Gleich um die Ecke in der Braubachstrasse zeigt das Fotografieforum ebenfalls eine Werkschau indonesischer Künstler – eine gute Ergänzung, wenn man schon mal in der Gegend ist.