Nicht so der Duster; er bietet kaum weniger als diese Modelle – zum Preis eines Klein-Pkw. Dass es sich um ein Spar-Modell handelt, ist vor allem daran zu erkennen, dass der Kunststoff, der die Passagiere im Niedrig-Budget-SUV umgibt, nicht weich unterfüttert ist, sondern nur ansehnlich geformt. Respekt verdient aber nicht nur das Erscheinungsbild, sondern auch das Bewegungsmuster: Der 4,32 Meter lange, 1,82 Meter breite und 1,63 Meter hohe Duster ist straff, aber nicht unkommod gefedert und schafft es, Kurven ohne viel Seitenneigung zu umrunden. Ein weiterer Pluspunkt ist das Raumangebot: 475 bis 1636 Liter lassen sich im Heck des Viertürers verstauen.
Viel optisches Brimborium und einen Allradantrieb darf man bei einem Einstiegspreis von unter 12 000 Euro freilich nicht erwarten. Soll auch die Hinterachse Kraft übertragen, stehen mindestens 13 700 Euro auf der Rechnung, das Gepäckabteil-Volumen sinkt auf 443 bis 1604 Liter, und die Bodenfreiheit erhöht sich von 20,5 auf 21 Zentimeter. Kennzeichnend für die Allradler ist außerdem ein sehr kurz übersetzter erster Gang, der steile Streckenabschntte zu bewältigen hilft.
Auf Asphalt, also dort, wo Fahrzeuge wie der Duster normalerweise eingesetzt werden, verteilt der 4×4-Antrieb die Kräfte bedarfsgerecht. Wenn der Fahrer will, kann er die Elektronik jedoch überstimmen, per Drehschalter auf weniger griffigem Untergrund Vorder- und Hinterachse gleich stark einspannen und so die Geländetauglichkeit steigern – bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h. Bei schnellerer Fahrt wird diese Sperre automatisch deaktiviert.
Anstatt mit 77 kW/105 PS starkem 1,6-Liter-Benziner, der bei 3750 Touren ein Drehmomentmaximum von 148 Nm offeriert, kann man den Duster mit einem 1,5-Liter-Turbodiesel bekommen. Diesen Vierzylinder gibt es in drei Leistungsstufen: Mit 63 kW/86 PS oder 79 kW/107 PS warten die 4×2-Varianten auf, während die 4×4-Version 81 kW/110 PS bereitstellt. Sie kostet, einschließlich Dachreling, Klimaanlage, CD-Radio, mit Leder bezogenen Sitzen und durchaus ansehnlichem Drumherum, 18 200 Euro. Hält man ein paar dieser Extras für entbehrlich, reichen 17 200 Euro.
Dass westeuropäische Sicherheitsstandards auch bei Dacia inzwischen ein Thema sind, zeigt sich in der Möglichkeit, wenigstens den stärksten Diesel gegen Aufpreis (300 Euro) mit ESP auszustatten. Für ihn spricht außerdem, dass er die Euro5-Schadstoffnorm erfüllt. Das schafft ansonsten nur noch der 1,6-Liter-Benziner mit Allradantrieb. Der Rest des Angebots, dessen sollten sich Duster-Käufer bewusst sein, verharrt – wie der Preis – in der Vergangenheit, auf Euro4-Niveau.