Die einmalige Algenplage in den 80-er Jahren tat ein übriges, die adriatische Riviera zu Unrecht in schlechten Ruf zu bringen. Mit aller Kraft versuchen sich die Stadtoberen gegen das Negativimage zu wehren und präsentieren Cesenatico neu unter dem Motto „ Aktivurlaub, morgens Sport, nachmittags Strand oder Kultur“ – im Umland reichlich zu finden. Die Burg „Rocco Malatesta“, die Biblioteca Malatestina in Cesena, bekannt aus dem Film „im Namen der Rose“ – einige der Juwelen der vielen „Antiquitäten“. Ein Muss: das gute Essen und die Weine in der Emilia Romagna – dafür ist die Region von Don Camillo und Peppone weltberühmt.
Seit 17 Jahren ist Cesenatico im Mai jährlicher Austragungsort eines internationalen Amateur-Radrennmarathons von 200 km. Der Parcours führt quer durch die hügelige saftig-grüne, blühende Landschaft vorbei an Wein- , Obstbaumhainen und malerisch- geschichtsträchtigen Aussichtspunkten. „30 ° Celsius in der Sonne sind leicht zu ertragen durch den Wind, der vom Meer her weht. Die gute organisatorische Betreuung, Wasserduschen und Verpflegung entlang der Strecke tun ein übriges.“ erzählt Franz, ein Teilnehmer aus Bayern. Das Klima unter den 12.000 Teilnehmern sei sehr freundschaftlich. Wie beim Giro d’Italia, der auch schon einmal durch die Emilia Romagna verlief, säumen 50.000 Menschen die Strecken, um die Rennradfahrer anzufeuern und ihnen Wasser zur Kühlung anzureichen.
„Die Anfänge des „9 colli“ liegen bei einem jährlich ausgetragenen Rennradrennen von München nach Cesenatico.“ erklärt uns Martina, die Organisatorin. Engagierte Stadtobere in Cesenatico beschlossen vor 17 Jahren, das erste Rennen ins Leben zu rufen mit 700 Teilnehmern. Bei ständig steigendem Interesse müssen heutzutage sogar Teilnehmer aus Sicherheitsgründen zurückgewiesen werden. Aber nicht nur, dass schon mit dem großen Radrennmarathon ein Riesenspektakel stattfindet, nein, es wird noch „eins drauf gesetzt“ und ein gleich 5-facher Marathon wird gelaufen, bei dem die Teilnehmer die ganze Nacht durchlaufen – Sport ist Mord oder Sport macht süchtig?
Dann doch lieber Strandleben am 7 km langen goldfarbenem Sandstrand und Kultur, Peccorino und Albana-Wein!