Der Mann verkündete diese für ihn, für uns, für alle vorzügliche Meldung vom Podium den Medienvertretern sitzend, während Merkel mit Minister hinter ihm stand und leise lächelte. Was sollte die Kanzlerin sonst bei diesem schönen Wetter, der Himmel über Berlin ist seit Tagen wenig bedeckt, die Sonne lacht, tun?
Zurück zum Großauftrag bei diesem Berliner Großereignis. Emirates aus den Vereinigten Arabischen Emiraten erhöht damit ihre Gesamtbestellung von Flugzeugen dieses Typs auf 90 Stück, baut seine Flotte also beachtlich aus. Auch das amtierende Management des europäische Rivalen des us-amerikanischen Branchenprimus Boeing baut seinen Stellenwert weiter aus und führt seinen Superjumbo Schritt für Schritt von einem Sorgenkind zum Kassenschlager. Airburs-Chef Thomas Enders, der neben Scheich Al-Maktoum saß, konnte somit stolz verkünden: „Das ist der größte Auftrag aller Zeiten und das ist ein starkes Zeichen des Vertrauens.“
Zurück zu den Fakten: Derzeit werden zehn Exemplare des größten Passagierflugzeugs der Welt von der Airline aus Arabien eingesetzt. Die neue Bestellung ist laut Airbus-Listenpreis rund 11,5 Milliarden Dollar wert. Bis der letzte der 90 Riesenvögel ausgeliefert sei, müsste König Kunde bis 2017 warten. Warten muß die EADS-Tochter Airbus weiter, um die Gewinnzone zu erreichen. Die insgesamt 234 Bestellungen von 17 Kunden für den Doppeldecker reichen noch lange nicht aus. Aber vielleicht fordert Airbus bester Kunde, der fast 40 Prozent des gesamten A380-Auftragsbuches füllt, weitere Flugzeuge, um sein Drehkreuz in Dubai zum größten der Welt zu machen.
Damit das gelingt, möchte Maktoum „bald auch Berlin auf die Liste unserer Flugziele setzen“. In der deutschen Hauptstadt konnte Emirates bislang noch nicht landen, weil das Bundesverkehrsministerium keine Genehmigung erteilte. Wenn der Willy–Brandt-Flughafen, der international als Berlin Brandenburg Airport gepriesen werden soll, als drittgrößter Flughafen der Berliner Republik eröffnet wird, dann will auch Emirates dort landen und starten.
Berlin rückt also im Lande zu München und vor allem Frankfurt am Main auf, während Frankfurt und Lufthansa international von den Scheichs weiter an Höhe verliert. Zum Vergleich: Lufthansa hat insgesamt 15 dieser weltgrößten Passagiermaschinen bestellt und erst vor wenigen Wochen die erste geliefert bekommen. Dieser Kranich, der auf den Namen „Frankfurt am Main“ hört steht übrigens auf dem ILA-Gelände gleich neben der Maschine von Emirates und soll in den kommenden Tagen seinen Linienflugbetrieb zwischen Frankfurt am Main und Tokio aufnehmen. Von den bisher 30 A380, die mittlerweile weltweit im Einsatz sind und bisher fünfeinhalb Millionen Passagiere transportierten, gehört also endlich eines der Lufthansa, doch jetzt schon 10 der Premiumfluggesellschaft vom Persischen Golf.