Auffällig bei der REISEGRUPPE FISCHER ist natürlich schon mal der Name, der sich zwar auf die Deutsch-Ugandische Sängerin Susan Fischer bezieht, jedoch spätestens auf den zweiten Blick deutliche Parallelen zu der Münchner Combo SPORTFREUNDE STILLER offenbart, was dann doch etwas bemüht wirkt, hier aber nicht weiter Gegenstand dieser Rezension sein soll.
Das Quintett aus Kirchheim-Teck bei Stuttgart schafft es spielend, sich mit ihren Songs längerfristig im Ohr zu halten. Besonders beim Album-Opener und Single-Auskoppelung „HOLLYWOOD“, der mit seinem frechen Text von einem Angeber und seiner „Dumm-fickt-gut“-Freundin handelt, gelingt das recht ordentlich. „Zwischen uns“ , ein weiterer Single-Kandidat, ist ein dermaßen grooviges und eingängiges Rockbrett, welches mit Sicherheit jede Tanzfläche zum glühen bringen wird. Es folgen Songs wie „So anders“ wie auch das metaphorisch getextete „Dann wachst du auf“, die die Außergewöhnlichkeit der Reisegruppe erneut eindrucksvoll unter Beweis stellen. Auch wenn das Album anschließend hier und da in eine etwas biedere Mutlosigkeit verfällt, zieht der Energiepegel mit Songs wie „Bang Bang“, „Mädchen wie du“ sowie das zum Ende hin noisig werdende „Zeit“ wieder deutlich an. Die abschließende zuckersüße und wolkenweiche Ballade „Wie ein Engel“ versöhnt nochmal vollends mit der Reisegruppe.
Fazit: mit ihrem handwerklich guten, überwiegend mutigen und energiegeladenen Debut-Album beweist die Reisegruppe Fischer, dass sie – auch ohne dabei wirklich was Neues zu machen – zu den besseren Deutschrockbands gehören. Ähnliche Combos wie JULI oder SILBERMOND stecken sie dabei mit ihrer rauen Indie-Glamour-Attitüde mal sowas von lässig in die Tasche, dass es schon fast beängstigend ist.