Kiel, Deutschland (Weltexpress). Die Störche und die Eisernen spielten an der Kieler Förde im Regen. Tore fielen auch. Am Ende lautete das Ergebnis 2:2. Dabei schienen im Norddeutschen Dauerregen die Eisernen aus Ostberlin anfangs zu rasten und zu rosten beim Dienstagnachtspiel in Kiel. Dort empfing am über drei Tage ausgedehnten 19. Spieltag der 2. Bundesliga Holstein Kiel den 1. FC Union Berlin.
Das erste Punktspiel nach zuletzt vielen sieglosen Partien, das galt sowohl für die Störche als auch für die Eisernen. Und es sollte so bleiben. Für Union Berlin stand der zur Nummer 1 vom neuen Alt-Trainer mit Stallgerucht, André Hofschneider, beförderte Daniel Mesenhöler im Gäste-Tor an der Kieler Förde. Für die in Blau-Weiß-Rot gekleidete Heimelf fiel nach 9. Spielminuten der erste Treffer. Tom Weiland traf nach Konter über die rechte Seite zum 1:0. Unioner Grischa Prömel holte Weiland nicht ein. Marvin Ducksch stand beim Steilpass im Abseits, das vom Schiedsrichter Arne Aarnink aus Nordhorn nicht gepfiffen wurde.
Und beim zweiten Tor für Holstein Kiel setzte sich Dominick Drexler gegen Prömel durch und drückte den Ball im Rutschen über die Linie (13.). Das waren die zwei Toren für die Störche.
Beim Anschlusstreffer der Berliner brachte Sebastia Polter den Ball auf den rechts aufgerückten Christopher Trimmel, der das Runde in die Mitte passte, wo Steven Skrzybski es ins Eckige schob (32.). Zur Halbzeit führte ganz Holstein, aber die halbe Hauptstadt war noch nicht geschlagen.
In der zweiten Spielhälfte nutzte Duksch eine Großchance nicht, um die knappe Führung auszubauen. Einen Schuss von Kingsley Schindler lenkte Mesenhöler an den Pfosten (58.).
Als Simon Hedlund von David Kinsomb als letzter Mann per Foul zu Fall gebracht wurde, zeigte Aarnink Rot und auf den Elfmeterpunkt. Polter verwandelte (85.). Die Berliner rannten gegen die Holsteiner Elf an. Toni Leistner, Philipp Hosiner und Polter bekamen ihre Chancen, doch der Siegtreffer fiel trotz mehrerer Möglichkeiten nicht.
Ein Punkt in Kiel ist für die Eisernen aus Köpenick nicht schlecht, aber auch nicht gut genug für den angepeilten Aufstieg.
Hofschneider meinte auf der anschließenden Pressekonferenz, „bei einer sehr guten Mannschaft zwei Tore aufgeholt und somit einen Punkt gewonnen“ zu haben. Falsch ist diese Aussage genau so wenig wie die, dass er „grundsätzlich“ nicht zufrieden gewesen sei. Beim 1. FC Union Berlin ist weder ein Abwärtstrend zu erkennen, noch ein Aufwärtstrend. Holstein Kiel steht mit dem 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf, alle haben 34 Punkte, ganz oben. Die Fortuna kann heute mit einem Heimspielsieg über Aue jedoch Tabellenführer werden.
Union sackte auf den siebten Rang mit 27 Punkten ab. Für die Eisernen kann es tiefer runter gehen, wenn Arminia Bielefeld heute zuhause gegen Fürth gewinnt. Dennoch sind in der zweiten Liga im Gegensatz zur ersten Männerfußballbundesliga, der langweiligsten Liga der Welt, wo der Rekordmeister FC Bayern München wie die letzten Jahre dominiert und dominiert und dominiert, die Messen noch lange nicht gelesen.