Vincent lernt auch die hübsche Marie (Karoline Herfurth) kennen, die an Magersucht leidet.
Obwohl sie notorisch schlecht gelaunt wirkt, ist sie von dem neuen Patienten durchaus angetan. Und auch Vincents Interesse an der undurchschaubaren Fremden ist geweckt.
Genervt von einem heftigen Streit mit Dr. Rose schlägt Marie ihm spontan vor, aus der Klinik abzuhauen. Schließlich entscheidet sich Vincent mitzukommen, denn eigentlich will er ohnehin ans Meer. Zusammen planen sie also die Flucht – Alexander, der eigentlich das ganze verpetzen wollte, wird notgedrungen mitgenommen. Nun sitzen alle im geklauten Auto von Dr. Rose in Richtung San Vicente, wo Vincents Eltern früher glücklich waren.
Vincents Trip nach Italien ist eine Katastrophe für seinen Vater. Der Lokalpolitiker steckt mitten im Wahlkampf und interessiert sich nur für seinen Ruf, seinen Sohn in einem geklauten Auto kann er im Moment überhaupt nicht gebrauchen. Gleichzeitig ist die Psychologin Frau Dr. Rose in ständiger Sorge um ihre unberechenbaren Schützlinge, besonders um Marie, die für die Reise eigentlich zu schwach ist und möglicherweise schon bald in Lebensgefahr schweben könnte. Wenngleich Vincents Vater und Dr. Rose sich ganz und gar nicht ausstehen können, nehmen sie gemeinsam die Verfolgung auf.
Über die Alpen geht der Roadtrip nach Italien. Obwohl Marie, Alexander und Vincent sich gegenseitig fast in den Wahnsinn treiben, verbindet die drei doch das gemeinsame Abenteuer. Zum ersten Mal erfährt Vincent, was Freiheit bedeutet. Beinahe kommt er sich normal vor: Er verliebt sich in Marie und zwischen Alexander und ihm entwickelt sich unerwartet eine lakonische Freundschaft.
Die Gefühle aber, die sich mehr und mehr zwischen Vincent und Marie entwickeln, sorgen bei dem Trio demgemäß für mehr und mehr Spannungen. Währenddessen schlittern Vincents Vater und Dr. Rose von einem Missgeschick ins nächste und landen schließlich sogar in einem italienischen Gefängnis. Aufgrund der vielen Diskussionen mit der Therapeutin fängt Vincents Vater an, über seinen Sohn nachzudenken und sogar sein Wahlkampf ist ihm nicht mehr wichtig. In San Vicente treffen Dr. Rose und der Vater auf die drei. Jeder muss jetzt für sich entscheiden, wie es weiter geht. Zwar ist niemand geheilt, aber alles scheint anders zu sein.
„Vincent will Meer“ erzählt das Abenteuer von drei jungen Leuten, die aus ihrem von Therapie bestimmten Alltag ausbrechen und die gemeinsame Suche nach Freiheit wagen.
Humorvoll begleitet Regisseur Ralf Huettner seine Protagonisten auf ihrem Weg und knüpft damit an seine Komödien („Die Musterknaben“) über liebenswerte Antihelden an.
Florian David Flitz („Männerherzen“, Doctor ´s Diary) spielt nicht nur mit viel Hingabe die Rolle des träumenden Vincent, sondern hat zugleich das Originaldrehbuch des Films geschrieben. Die Produzentin Viola Jäger erinnert sich: „Es ist selten, dass man als Produzent so ein ungeschliffenes Juwel in die Hände bekommt. Da war sehr gründliche Vorarbeit geleistet worden“.
Für die Rolle der Titelfigur Vincent stand Florian David Fitz für die Produzenten von Beginn an fest. „Wir machen den Film nur, wenn du auch die Hauptrolle spielst!“ kommentiert Viola Jäger die Besetzung der Hauptrolle. Im Interview spricht der Drehbuchautor und Hauptdarsteller Florian David Fitz über das Thema Tourette-Syndrom und weshalb er auf die Idee kam, es filmisch darzustellen. „Als ich in Boston auf der Schauspielschule war, hatten wir einen Lehrer mit Tourette-Syndrom. Da habe ich mir gedacht: Wie krass muss das sein, wenn jemand unter diesen erschwerten Umständen zu einer Selbstakzeptanz kommt. Und da ist Tourette ja zunächst ein Symbol für alles, was dich an den Rand der Gesellschaft stellt“.
Titel: Vincent will Meer
Kinostart: 22. April 2010
Regie: Ralf Huettner
Drehbuch: Florian David Fitz
Darsteller: Florian David Fitz, Karoline Herfurth, Johannes Allmayer, Heino Ferch, Katharina Müller-Ellmau
Verleih: Constantin Film