Raus aus der EU? Nacht der Farce in Westminister! – „April, April“ oder Abgeordnete im Unterhaus ohne Alternative zum Brexit-Deal von Premierministerin May

Big Ben und der Palast von Westminster an der Themse. Quelle: Pixabay

London, VK (Weltexpress). Die Abgeordneten im House of Commons genannten Unterhaus des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland (VK) lehnten gestern Nacht alle vier zur Abstimmung stehenden Vorschläge für eine gewisse Anbindung an die Europäische Union (EU) nach dem Brexit ab. Auch ein zweites Referendum wurde abgelehnt.

Richtig so, denn gewählt ist gewählt! Von einer Wahlfälschungen kann beim EU- beziehungsweise Brexit-Referendum vom Juni 2016 keine Rede sein. Davon zu sprechen, das vor der Wahl Unwahrheiten gesagt und geschrieben wurden, das bedarf es nicht. Hat sich je ein Sieger im Vereinigten Königreich oder auch in deutschen Landen nach einer Wahl um sein Geschwätz von gestern gekümmert?

Selbst der Nacktprotest von Halbstarken gestern im Palast von Westminster geriet halblang. Dabei ging es wohl um Klimawandel. Als würde sich das Klima auf diesem Planeten nicht wandeln, seit es Klima gibt.

Zurück zum Brexit-Blabla im Unterhaus. Der Antrag, der knapp scheiterte, kam von Parlamentsalterspräsidenten Kenneth Clarke. Er wurde laut „Der Standard“ (1.4.2019)
„mit der knappen Mehrheit von 276 zu 273 Stimmen abgelehnt. Er zielte auf die Verabschiedung des Austrittsvertrags zusammen mit einer präzisierten Form der politischen Erklärung ab: Demnach sollte Großbritannien eine permanente Zollunion mit der EU anstreben und dieses Vorhaben gesetzlich verankern. Der unbestimmte Artikel deutete auf die Hoffnung hin, die EU-27 würden London ein Mitspracherecht über künftige Handelsdeals einräumen. Dies entsprach der seit langem vorgetragenen Forderung der Labour-Opposition. Zudem wäre so ein Großteil der Probleme an der inneririschen Grenze gelöst gewesen.“ Nun, das Großbritannien nicht das VK ist, das ist das eine Problem, das andere sind die EU-Staaten. Warum sollte auch nur ein einziger EU-Staat mit seinen Rechten und Pflichten einem Nicht-EU-Staat Rechte ohne Pflichten einräumen? Das ist kompletter Kokolores.

Beim Wünschdirwas ging Tory-Abgeordneten Nick Boles noch weiter, ging noch weiter. Er träumt von einer Zollunion und den weitgehenden Verbleib im EU-Binnenmarkt. Ganz offensichtlich herrscht in den Hirnen der Damen und Herren im Palast von Westminster, dass nicht nur wegen des Nacktproteste auch gestern wieder ein Tollhaus war, Tohuwabohu total.

Premierministerin Theresa May will mit ihrem Brexit-Deal, der bereits drei Mal scheiterte, sowohl Zollunion als auch Binnenmarkt verlassen. Und genau das ist es auch, was die Mehrheit der Briten wollte. Raus aus der EU!

Alle Staatsbürger der restlichen EU-Staaten können nur hoffen, dass die Briten am 12. April ohne Abkommen austreten und der Schrecken ohne Ende nicht weiter verlängert wird. Denn mit einer Verlängerung würde das VK an der Europawahl Ende Mai teilnehmen müssen. Das wäre eine Farce. Diese EU-Parlament genannte Veranstaltung ist auch ohne das VK schon eine Tragödie.

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