Berlin, Deutschland (Weltexpress). Im Berlin Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark kam die Mannschaft des 1. FC Lokomotive Leipzig pünktlich mit dem Bus an, sah einige ihrer Fans verspätet eim Stadion eintreffen, dann im Regen stehen, und siegte nicht. In Bitterfeld verpaßten Fans von Lok Leipzig den Anschlußzug nach Berlin.
Ran an die Bouletten
Dabei wollten die Männer von Trainer Heiko Scholz ran an die Bouletten. Beim einstigen DDR-Serienmeister BFC Dynamo wollte sich Lok Leipzig von seiner besten Seite zeigen. Die hätte, glaubt man den Worten von Scholz auf der anschließenden Pressekonferenz, darin bestehen sollen, nicht mitzuspielen, sondern spielen zu lassen, um kontern zu können.
Tradition und Tore
Doch nach anfänglichem Abtasten mit gelegentlichen Vorstößen wichen die Spieler von dieser vermeintlichen Vorgabe ab und wollten Eulen nach Athen und den Ball ins Tor tragen. Im Endergebnis stürmten jedoch nur Ryan Patrick Malone und Matus Lorincak. Bei Ballverlust vor dem Strafraum des BFC Dynamo überbrückten dessen Offensivspieler Berliner schneller das Mittelfeld und griffen mit mindestens drei Stürmen über die gesamte Breite an, wobei noch noch ein, zwei Mann mitmachten.
Mitunter ist ein Angreifer dann nur durch ein Foul zu stoppen. Nach nicht einmal einer halben Stunde war es soweit. Das Foul geschah im eigenen Strafraum, statt davor. Folge: Strafstoß. Der gut agierende Schiedsrichter Michael Wilske zeigte auf den Punkt. Der Gefoulte trat an und traf. Anschließend lies sich Rufat Dadashov fürs 1:0 feiern (28.).
Statt hinten beziehungsweise defensiv kompakt zu stehen dampfte der Kessel. Lok wollte den Ausgleich. Die Löcher in der Defensive rissen nicht die Berliner durch Lauf- und Stellungsspiel auf, diese Suppe löffelten sich die Leipziger selber ein. Bill Cabukcu brauchte nur noch den freistehenden Mitspieler sehen und sicher den Ball zuspielen. Und Dadashov musste nur noch treffen. Das tat er. Kurz vor dem Pausenkaffee stand es 2:0 für den traditionsreichen Berliner Fußballclub.
Das 3:0 erzielte Matthias Steinborn (68.). Die Marschroute wurde völlig über den Haufen geworfen. Die Messen waren gelesen. Eventuell verspeiste Bouletten lagen schwer im Magen. Immerhin erzielte der eingewechselte Maik Salewski den Ehrentreffer (81.), der völlig verdient war, denn Leipzig spielte fast von Beginn an mit. Wie die Berliner. Dadurch war dieses flotte Fußballspiel für alle Zuschauer bei Wind und Wetter mit Regen und Sonnenschein im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark eine schöne Unterhaltung. Eines der besseren Heimspiele seiner Elf in dieser Saison wird auch Rene Rydlewicz gesehen haben.
Für die Loksche wäre mit strenger Disziplin und kompakter Defensive mehr drin gewesen, zumal Benjamin Kirsten im Tor des 1. FC Lokomotive gut stand.
Die Lage der Regionalliga Nordost
Für den BFC Dynamo bleibt die Lage der Liga bitter. Energie Cottbus ist als Tabellenführer schon jetzt enteilt. Am Samstag gewannen die Lausitzer 1:0 gegen den FC Viktoria 1889. Nach 15 Spieltagen hat Cottbus 41 Punkte auf der Habenseite. Der BFC Dynamo kommt als Zweiter nur auf 29 Punkte. Lok Leipzig rangiert mit einem Spiel weniger sowie 23 Punkten auf dem fünften Platz.