Die russische, staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti teilt mit: "Die Ost-Ukraine kommt nicht zur Ruhe: Nach Charkow haben pro-russische Demonstranten auch in der Kohlemetropole Donezk die Stadtverwaltung besetzt. Sie fordern ein Referendum über den Status der Region.
Über Nacht errichteten die Demonstranten vor dem Gebäude eine Barrikade aus Autoreifen und Stacheldraht. Jenseits harren Maskierte mit Schilden und Knüppeln aus, die sie am Wochenende bei Zusammenstößen mit den Ordnungskräften „erbeutet“ haben. Sie zündeten in leeren Fässern Feuer an, um sich aufzuwärmen. Die Polizei schreitet nicht ein.
Am Sonntag war es in mehreren Städten im Osten der Ukraine zu Massenprotesten gekommen. Die Demonstranten forderten eine Föderalisierung der Ukraine. In den Millionenstädten Charkow und Donezk besetzten pro-russische Aktivisten die Gebietsverwaltungen und hissten auf den Dächern die russische Fahne. In Lugansk erstürmten die Demonstranten die regionale Filiale des Inlandsgeheimdienstes SBU. In Charkow haben die Demonstranten am Montag das besetzte Gebäude der Gebietsverwaltung verlassen."
In Spiegel-Online (06.04.2014) heißt es: "2000 Menschen sind für eine prorussische Demonstration in Donezk auf die Straße gegangen, 50 von ihnen scherten aus: Sie stürmten ein Verwaltungsgebäude und hissten darauf die russische Flagge. Das berichten ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP sowie das lokale Internetportal novosti.dn.ua." Die Bilder in Facebook und Twitter sprechen eine andere Sprache.
Faschisten wie die der Partei Swoboda und dem Rechter Sektor sowie von Splittergruppen, die der Hegemon auf dem Maidan im Januar und Februar 2014 waren, trauten sich in den Osten.
https://www.youtube.com/watch?v=jzeNQdE6dwg&feature=youtu.be
Dort kippt die Stimmung. Nicht ein, zwei Tausend sondern Tausende in den kleineren Städten und Zehntausende in den größeren Städten wie Charkow und Donezk gehen auf die Straßen.
http://www.ustream.tv/recorded/45823714
http://www.ustream.tv/recorded/45830388
Im Süden und Osten der Ukraine scheint die Stimmung zudem zu kippen. Als Retourkutsche für das öffentliche "Auf-die-Knie-Zwingen" von Berkut-Angehörigen vor einigen Wochen in der Westukraine werden in Charkow vermutlich Angehörige des "Rechten Sektor", die zur Verbreitung der neuen Ordnung der Umsturz-Regierung in Kiew in die Stadt gekommen waren, gezwungen, auf Knien zu rutschen und um Verzeihung zu bitten, bevor sie aus der Stadt gejagt werden: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=HbOHaNp25V4
Erstaunlich ist, daß die Polizisten die Situation nicht beenden, sondern Teil der Veranstaltung sind, wobei sie die Faschisten schützen, während die Menge drumherum ruft: "Die Polizisten werden nicht gehauen." Die Faschisten hingegen werden beschimpft. Keine Frage: Die Wut auf den Umsturz nach den Krawallen in Kiew wächst.
Auch die Abneigung gegen Kiew und die Westukraine scheint zuzunehmen. Getreu dem Motto Ubi bene, ibi patria (Meine Heimat ist dort, wo es mir gut geht), wenden sich die Russen Russland zu.
Das kommt bei den Umstürzlern in Kiew nicht gut an. RIA Novosti berichtet: "Nach den pro-russischen Massenprotesten im Osten des Landes hat der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow „Anti-Terror-Einsätze“ angekündigt.
„Heute Nacht ist ein Krisenstab gebildet worden. Gegen diejenigen, die zu Waffen gegriffen haben, werden Anti-Terror-Maßnahmen durchgeführt werden“, teilte Turtschinow am Montag mit. Er ordnete verstärkte Sicherheitsvorkehrungen an der Ost-Grenze an. Weil die Ordnungskräfte im Osten zu „passiv“ gegenüber den Demonstranten seien, würden sie mit Einheiten aus westlichen Regionen verstärkt werden, so Turtschinow, der nach dem Februar-Umsturz in Kiew zum Übergangspräsidenten bestimmt worden war.
Ihm zufolge wird die Oberste Rada (Parlament) am morgigen Dienstag über eine Verschärfung der Strafen für Separatismus sowie über das Verbot einzelner Parteien entscheiden. „Der Separatismus und die Waffenanwendung gegen den eigenen Staat gefährden das Leben unserer Bürger und sind schwere Verbrechen. Gegen Verbrecher werden wir entschieden vorgehen“, so der Übergangspräsident.
Davor bereits hatte die ukrainische Ex-Regierungschefin und Prsäsidentschaftskandidatin Julia Timoschenko von den Sicherheitsbehörden gefordert, Separatisten und „Terroristen unschädlich zu machen“."
Ob Terroristen oder Freiheitskämpfer, wie auch immer die einen die anderen nennen – und umgekehrt -, die Ukraine ist auch ohne die zu Russland gewechselte Krim ein gespaltenes Land und wird wird sich an der Linie, die die folgende Karte zeigt, trennen. Diese Karte gibt das Ergebnis der Stichwahl bei der Präsidentenwahl 2010 in der Ukraine wider. Die Stimmverteilung bei der Parlamentswahl 2012 war fast identisch.
Geputscht hatte im Februar 2014 in Kiew quasi die Timoschenko-Truppe mit der Klitschko-Truppe und den faschistischen Truppen von Swoboda und Rechtem Sektor. Der Umsturz gelang. Der gewählte Präsident mußte fliehen. Die nicht legitime Übergangsregierung opfert Land und Leute dem Westen. Wer nicht Opffer werden will, der will diese Ukraine verlassen.
Mit Material von Facebook RIA Novosti, Spiegel-Online, Twitter