Die Demonstranten versammelten sich auf einer belebten Straße, riefen "Freiheit" und wurden sofort und gewaltsam festgenommen. Zehn Demonstranten, die für Rede- und Pressefreiheit eintraten, sollen verletzt worden sein. Die Opposition kritisiert, daß der ESC eine von vielen Fassaden sei, hinter der die hässliche Fratze der Diktatur verborgen werde.
Der Grünen-Politiker Volker Beck fürchtet, dass die Repressalien gegen Oppositionelle nach dem Finale noch zunehmen könnten. Er habe die Sorge, dass diejenigen büßen müssten, die vor dem Gesangswettbewerb "vielleicht etwas mutiger als sonst aufgetreten sind und dadurch mehr riskiert haben", sagte er im Deutschlandradio Kultur. Beck appellierte an die deutschen Medien und vor allem an die ARD als Mitausrichter, auch nach dem Finale weiter über das Land zu berichten. Ansonsten seien "die Leute in einer echten Gefahr".
Zuvor hatte bereits der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, die Regierung in Baku kritisiert. Es sei "inakzeptabel", wie Menschen in Aserbaidschan unter Druck gesetzt würden, sagte Löning dem SWR.
Mit Material von AFP, dapd, dpa