So ist das nicht nur in den Vereinigten Staaten von Amerika, in dem Kapitalisten wichtige Funktionen im Staat ihren Vasallen geben oder gleich selber einnehmen. Selbst der Kongreß ist der des Kapitals und seine beiden Kammern, Senat und Repräsentantenhaus genannt, sind Clubs der Millionäre und Milliardäre. Nach dem Staatsstreich in der Ukraine kopieren die neuen Schweine das US-amerikanische Schweinesystem so gut es geht.
Zwar ist es in der Ukraine noch verboten, die Ausübung eines Amtes im Staat mit einem Dasein als Kapialist, mit unternehmerischer Tätigkeit zu verbinden, doch die vielen Ausnahmen sind die Regel. Warum sollte jemand, der beim Regime-Change das Halten an Regeln unterläßt, dies nach dem Putsch tun? Üblich ist in Kiew wie in Washington oder Berlin, dass nach der Wahl nicht vor der Wahl ist. Versprach Milliardär Poroschenko vor der Wahl im Falle eines Sieges, sich seiner Geschäftsgrundlage zu entledigen und seinen Laden zu verkaufen, so interessiert ihn sein Geschwätz von gestern heute herzlich wenig.
Ein Schelm ist, der Böses bei dessen Worten denkt. Poroschenko ließ verlauten, dass der mit dem Verkauf beauftragte Trustfonds Rothschild bisher keinen Käufer für Roshen finden konnte. Roshen im Eigentum von Poroschenko ist einer der weltweit größten Süßwarenhersteller, der 450 Tonnen Erzeugnisse im Jahr liefert, wie Sputnik heute klarstellt. Zum Konzern von Poroschenko gehören Lohnarbeiter und Maschinen in Fabriken, die nicht nur in der Ukraine sondern auch in Litauen, Ungarn und Russland stehen. Nebenbei ist Poroschenko nicht nur im Zucker, Schokoladen und Süßwarengeschäft sondern reitet die mediale Apokalyse (frei nach Luis Buñuel). Poroschenko lässt als Eigentümer des ukrainischen TV-Senders „Fünter Kanal“ Propaganda betreiben und kann das, weil Poroschenkos Fabriken genug Profit für Propagana abwerfen.
Sputnik teilt unter Berufung auf die Internet-Ausgabe Vesti, die sich wiederum auf die nationale Kommission für Effektenpapier und Effektenmarkt beruft, mit, dass Poroschenkos „Süßwaren-Korporation Roshen … im Jahr 2014 den Reingewinn um das 8,9-fache auf 34,8 Millionen Griwna (rund 1,4 Millionen US-Dollar) erhöht“ habe. Kritiker behaupten, dass das nur durch den Staatsstreich und die Übernahme des Präsidentenpostens möglich gewesen sei.
Sputnik: „Laut einer offiziellen Mitteilung der Kiewer Konditorei Roshen, die für den 7. April eine Aktionärsversammlung plant, haben sich die Aktiva des Unternehmens im vergangenen Jahr um rund vier Prozent auf 784,3 Millionen Griwna (31,3 Millionen US-Dollar) verringert. Der nicht verteilte Gewinn des Unternehmens betrug Ende vorigen Jahres 341,4 Millionen Griwna (13,6 Millionen US-Dollar).
Die Debitorenverschuldung von Roshen ist dabei um 27 Prozent auf 67,52 Millionen Griwna (2,7 Millionen US-Dollar) gestiegen. Die laufenden Verbindlichkeiten sind gegenüber dem Jahr 2013 um 22,6 Prozent auf 213,07 Millionen Griwna (8,5 Millionen US-Dollar) und die langfristigen Verbindlichkeiten um 9,8 Prozent auf 51,8 Millionen Griwna (rund zwei Millionen US-Dollar) zurückgegangen.“