Bremen, Deutschland (Weltexpress). Für die einen ist es ein Sommerloch-Scherz, für die anderen ein Sommermärchen, das der SV Werder Bremen am Samstag bestätigte. Der Anden- und Starstürmer Claudio Pizarro, der seine Kindheit und Jugend in Lima verbrachte, kehrt an die Weser zurück und streift sich erneut das Rauten-Trikot in Grün und Weiß über.
Der Peruaner wechselte erstmals 1999 von Alianza Lima zu Werder Bremen. Er spielte in Spitzenmannschaften des FC Bayern München und FC Chelsea und immer wieder mal für Werder. Nach seiner letzten Station beim 1. FC Köln kehr Claudio Pizarro zu Werder Bremen zurück, wo er seine große Karriere beenden soll. Kein Spieler aus dem Ausland stand so oft in Endspielen und gewann so häufig Titel wie Claudio Pizarro. Er ist der Rekordtorschütze des SVW und der dienstälteste Dreifachtorschütze der Bundesliga.
Rückkehr zum Karriereende
„Wir standen in den letzten Wochen mit Claudio in Kontakt und sowohl er als auch wir drückten den Wunsch aus, dass er seine aktive Karriere hier in Bremen, hier im Weser-Stadion beendet. Wir haben diese Gedanken intensiv durchgespielt, wir haben den Rahmen vorgegeben und dann beschlossen, einmal mehr mit Claudio in eine Saison zu starten“, erklärte Geschäftsführer Frank Baumann.
Auf der Werder-Heimatseite im Weltnetz wird Baumann auch mit folgenden Worten zitiert: „Wir sind der Meinung, dass wir den Spagat schaffen, Claudios Fähigkeiten und Persönlichkeit zu nutzen, ohne dass wir unsere jungen Spieler in ihrer Entwicklung blockieren. Claudio weiß, dass er auch hier ist, um unsere jungen Spieler zu pushen und mitzuhelfen, sie auf das nächste Level zu heben.“
Eine lebende Legende für die Kabine?
Darauf, dass Cheftrainer Florian Kohfeldt die Entscheidung mittrage, wird ausdrücklich verwiesen. „Claudio ist eine Legende und er wird seine Momente in dieser Saison bekommen“, wird Kohfeldt zitiert.
Auch Pizza, wie Claudio Pizarro nicht nur in Bremen gern gerufen wird, kommt zur Wort. „Ich freue mich sehr, nochmal die Chance zu erhalten, mich ins Team einzubringen, um bei dem Klub meine Karriere zu beenden, bei dem sie in Europa angefangen hat“, sagte Pizarro, der sich auf sein fünftes Mal freut und sich überzeugt gibt, „dass wir zusammen eine starke Saison spielen werden“.
Und die Fans der Grünweißen freuen sich auf eine lebende Legende, auf einen Mann, der unter anderem sechs Mal die Deutsche Meisterschaft, sechs Mal den DFB-Pokal, die Champions-League Sieger und den Weltpokal gewann. Wahnsinn. Titel kommen als Spieler ganz sicher keine mehr hinzu, aber vielleicht noch Tore. Insgesamt kommt Pizza auf 192 Tore in 446 Bundesliga-Spielen sowie 30 Tore in 53- DFB-Pokalspielen.
Dass Claudio Pizarro noch einmal mit Werder warm wird, das wundert wenig. „Alte Lieb und alter Span brennen leichter wieder an“, weiß schon der Volksmund. Dort, wo die Weser einen großen Bogen macht, wird das Lied „Pizza is coming home“ angestimmt. Und das ist gut so.