Gezeigt werden über 130 freie Produktionen: Inszenierungen von Effi Briest, performative Konzerte mit Seemannsästhetik, Performances zum Thema Arbeit und Working Songs, Eine-Frau-Monologe über Gulasch, virtuelle Liveschaltungen in andere Erdteile, Karaoke-Singspiele und akrobatische Höchstleistungen.
Privatkonzert per Telefon
Opernregisseurin Sibylle Polster und Mezzo-Sopranistin Dylan Bandy präsentieren im Rahmen des „100 ° Festivals im HAU die interaktive Opern-Performance „Strangers in a Song“. Die Produktion lädt Besucher ein, sich via Telefonanruf ein ganz privates Konzert vorsingen zu lassen und die Klang-Kulisse des Festivals aktiv mitzugestalten. Räumlich von einander getrennt begegnen sich Sänger und Besungener in einem flüchtigen Moment der Intimität.
Sechs professionelle Opernsängerinnen und Opernsänger okkupieren mitten im Festival-Trubel ungewöhnliche Orte des Theaterlebens, die individuell zusammengestellten Konzertmenüs von „Strangers in a Song“ spiegeln ihre persönlichen Geschichten wider. Es entsteht eine Oase in der persönliche Wünsche und individuelle Arien, Songs und Geschichten miteinander geteilt werden.
An einladenden Telefonstationen in den drei Spielstätten können die Besucher in eine eigene Welt abtauchen und kostenlos die Sänger oder Sängerinnen anzurufen, um sich ihr eigenes Wunschkonzert vorsingen zu lassen. Vorbeigehende Besucher des Festivals werden zu Voyeuren dieses kurzlebigen Rendezvous zwischen zwei Fremden.
„Strangers in a Song“ feierte seine Uraufführung am 2. September 2011 im temporären Kulturgenerator Mica Moca.
Biografien der Macherinnen:
Sibylle Polster
Opernregisseurin Sibylle Polster arbeitete am New York Theatre Institute USA bei Ed. Lange, am Wallgraben Theater in Freiburg, bei den Oppenheimer Festspielen und der Alliance Theater Company in Atlanta, USA. Anschließend studierte sie Musiktheaterregie an der HfM „Hanns Eisler“ in Berlin.
Ihre Opern-Inszenierungen umfassen: „Mozart und Salieri“ (Rimsky-Korsakov, 2004), „Corisca ed Satiro“ (Valentini, 2005), „Die Drei Schwäne“ (UA, Winkler, 2006), „Xerxes“ (Händel, 2007), „Actéon“ (Charpentier, 2010) und „Dido and Aeneas“ (Purcell, 2010) für William Christie und Les Arts Florissants. Weitere Arbeiten: „Frauen am Rande des Wahnsinns – ironische Operngeschichte in elf Szenen“ (Slomo-Club Berlin, 2006), „Vergangenheit als Ausland – wir feiern!“ (Sophiensäle und Hebbeltheater Berlin, 2011).
Sibylle Polster arbeitet von 2007 bis 2010 als Regieassistentin an der Komischen Oper Berlin u.a. mit Andreas Homoki, Nicolas Stemannn und Barrie Kosky, freie Zusammenarbeiten mit Hans Neuenfels, Willy Decker und Calixto Bieito.
Dylan Bandy
Mezzosopranistin Dylan Bandy fühlt sich sowohl in der Oper, als auch im experimentellen Theater und Independent-Film zu Hause. Sie studierte Vocal Performance an der Indiana University und absolvierte ihr Schauspielstudium an der „Barrow Group“ Theatre Company in New York.
Dylan Bandy war in Premieren zahlreicher Produktionen, wie „The Maid of Orleans“ (NYC Fringe, 2010), der US-Premiere von „Moniuszko Hrabina” (New York, 2010), „The Waiting Room“ (Banff Canada, 2009) und „Voices of Light“ (New York Encounter Festival, 2010) sowie in folgenden Filmen „The Jogger“, „The Man in the Suit“ und „The Lost“ by Reynold Reynolds (2012) zu sehen.
Sie arbeitete als Regie-Assistentin am English Theatre Berlin und produzierte eigene experimentelle Theater-Arbeiten, wie z.B. „Symbols of the Divine Feminine“ (Indiana University 2007) sowie in Berlin beim International Comedy Film Festival „Shut up Little Man“ (Berlin 2011) und gemeinsam mit Sibylle Polster das Performance-Art-Projekt „Strangers in a Song“ (Berlin 2011).
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„Strangers in a Song“ 23. bis 26. Februar 2012, HAU1 / HAU2 / HAU3, 23. Februar 19 bis 24 Uhr – 24. Februar: 18 bis 24 Uhr – 25. Februar: 16 bis 24 Uhr – 26. Februar: 16 bis 24 Uhr. Info & Tickets unter den Websites: http://www.hebbel-am-ufer.de und http://www.strangersinasong.tumblr.com