Opel zündet ein Modell-Feuerwerk auf der IAA in Frankfurt – Corsa und Grandland X fahren elektrisch vor, und der Astra ist geliftet

Opel Grandland X Hybrid4 © Opel

Opel feiert in diesem Jahr das 120-jährige Bestehen. Das waren nicht nur gute Jahre. Opel musste sparen, optimieren und dabei interessante, moderne Fahrzeuge auf den Markt bringen – und wird schließlich nach Frankreich verkauft. Aller Spekulationen zum Trotz: Opel bleibt weiterhin Opel und zeigt seine Neuheiten stolz und optimistisch auf der IAA in Frankfurt, die ihre Tore noch bis zum 22. September geöffnet hat. Mutter PSA mit Peugeot, Citroen und DS indes haben ihren Messeauftritt abgesagt.

Überhaupt bleiben die meisten ausländischen Autohersteller der Messe in Frankfurt fern. Umso mehr können sich diejenigen in Szene setzen, die die IAA wie eh und je als Podium für ihre Premieren nutzen. Zum Beispiel Opel: Gleich drei Weltpremieren hat der Rüsselsheimer Hersteller mit den Besuchern zu feiern. Nummer eins – der komplett neu entwickelte Corsa. Die nunmehr sechste Generation dieses erfolgreichen Kleinwagens kann sowohl mit modernsten Verbrennungsmotoren mit Leistungen zwischen 55kW/75 PS und 96 kW/130 PS, als auch mit einem 100 kW/136 PS starken Elektromotor angetrieben werden.

Den neuen Corsa gibt es auch als rein elektrisch betriebenes Fahrzeug. © Opel

Die E-Version nennt sich „Corsa-e“ und soll nach Herstellerangaben mit einer Batterieladung bis zu 330 Kilometer zurücklegen können. Und an Schnelllade-Säulen soll eine 80-Prozent-Ladung der Batterie in 30 Minuten möglich sein. Bereits jetzt kann der Corsa-e bestellt werden. Ausgeliefert wird er ab Anfang kommenden Jahres – zum Basispreis von 29 900 Euro. Opel legt auch eine umfangreich ausgestattete „First Edition“ auf, die 32 900 Euro kostet oder für monatlich 299 Euro zu leasen ist.

Vom Start weg steht dem Corsa-e das maximale Drehmoment von 260 Newtonmetern zur Verfügung – mit einem Blitzstart wird er so manchem die Rücklichter zeigen. Von Null auf Tempo 100 geht’s in 8,1 Sekunden; die Spitze ist bei 150 km/h abgeregelt. Drei Fahrmodi stehen zur Wahl: Eco, Normal und Sport.

Nicht nur der Antrieb, auch das optional digitalisierte Cockpit des Corsa-e ist Stand der Technik. In der Top-Version kommt ein Zehn-Zoll-Touchscreen für das Infotainmentsystem und den Telematik-Service Opel Connect zum Einsatz. Neue Technik-Highlights wie die adaptiven LED-Matrix-Scheinwerfer, der Abstands-Ttempomat, ein Totwinkel-Warner, eine Verkehrsschild-Erkennung und Park-Assistenten werden für alle neuen Corsa-Versionen angeboten.

Mit dem Grandland X Hybrid4 präsentiert Opel ein weiteres Elektrofahrzeug – eine Plug-in-Hybrid-Version mit Allradantrieb. Das Fahrzeug wird von einem 1,6-Liter-Turbobenziner und zwei Elektromotoren mit einer Systemleistung von bis zu 221 kW/300 PS angetrieben. Und Opel stellt weitere E-Fahrzeuge in Aussicht. So werden Combo Life, Combo Cargo und Zafira Life sowie der Transporter Vivaro künftig auch rein elektrisch fahren. Bis 2024 soll es für jede Opel-Baureihe auch eine E-Variante geben – so Opel-Chef Michael Lohscheller.

Der neue Astra von Opel. © Opel

Dritte Neuheit ist der aufgefrischte Opel Astra mit neu entwickelten Getrieben und Motoren. Die äußere Optik blieb weitgehend erhalten – da war auch wirklich kein Handlungsbedarf. Lediglich an Kühlergrill und Schürze wurde leicht gefeilt. Durch eine optimierte Abdeckung von Motorraum und Kühlergrill sowie eine verbesserte Führung des Unterbodenluftstromes  konnte der Luftwiderstands-Beiwert cW beim Astra Kombi (ab 20 990 Euro) auf 0,25 und beim Fünftürer (ab 19 900 Euro) auf  0,26 gesenkt werden – das sind sensationelle Werte, die sich nicht zuletzt auf den Verbrauch positiv auswirken.

Als Antriebe stehen ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner in den Leistungsstufen 81 kW/110 PS, 96 kW/130 PS und 107 kW/145 PS, ein 1,4-Liter-Benziner mit 107 kW/145 PS sowie ein 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbodiesel mit 77 kW/105 oder 90 kW/122 PS zur Wahl. Zwei der Benziner bringen die gleiche Leistung, die Version mit dem größeren Hubraum bietet aber mehr Drehmoment und ist mit einer stufenlosen Automatik gekoppelt. Für den stärksten Diesel ist optional eine Neunstufen-Wandlerautomatik lieferbar. Ansonsten sind die Antriebe serienmäßig mit Sechsgang-Handschaltern kombiniert. Alle Motoren erfüllen die Abgasnorm Euro-6d. Im Vergleich zum Vorgänger soll der CO2-Ausstoß um bis zu 21 Prozent reduziert worden sein.

Der Innenraum des Astra wird vom neuen Infotainment-System Multimedia Navi Pro, das auch per Sprachsteuerung bedient werden kann, einem Acht-Zoll-Touchscreen sowie dem ersten teildigitalen Tacho mit drei Rundinstrumenten dominiert. Per Infotainment und den Connected Services können Echtzeit-Verkehrsinfos, Online-Karten-Aktualisierungen und eine vorausschauende Navigation übermittelt werden. Apple CarPlay und Android Auto sind serienmäßig an Bord.

Auf der Aufpreisliste für den Astra stehen unter anderem die Matrix-LED-Scheinwerfer, ein adaptiver Geschwindigkeitsregler, ein Frontkollisions-Warner mit automatischer Notbremsfunktion sowie Ergonomie-Sitze mit Ventilation und Massagefunktion. Die Frontkamera erkennt jetzt neben anderen Fahrzeugen auch Fußgänger, und die Rückfahrkamera liefert schärfere Bilder.

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