Rüsselsheim, Berlin, Deutschland (Weltexpress). Am Vergangenen Wochenende verstarb im hessischen Trebur Erhard Schnell. Bereits 1952 ging der 1927 geborene Schnell, der erst eine Ausbildung als Gebrauchsgrafiker absolvierte und dann an der Werkkunstschule, der heutigen Hochschule für Gestaltung Offenbach, studierte, zu Opel.
Dort arbeitete er sich zur Designerlegende hoch bis nach Detroit, wo er 1962 Studio-Assistent und 1964 Leiter des Advanced Design Studios wurde und unzähligen Designern das Zeichnen beibrachte.
Opelianern gilt Erhard Schnell als „Vater des Opel GT“, der auch den Opel Corsa entwarf oder „die geschwungenen Schriftzüge von Opel Kapitän und Rekord“ wie es in einer Pressemitteilung der Opel Automobile GmbH (12.2.2020) heißt, in der darauf verwiesen wird, dass Schnell „bis zuletzt … eng“ mit Opel „verbunden“ gewesen sei und Opel „auf vielen Veranstaltungen präsent“ habe. „So feierte der Designer noch 2018 mit Oldtimerfans aus aller Welt am Hockenheimring 50 Jahre Opel GT. Gesprächspartner schätzten seinen feinen Humor, der sich auch in den schelmischen Karikaturen des gebürtigen Frankfurters wiederfand.“
Weiter heißt es, dass Schnell auch „die Form des Aerodynamik-Weltmeisters Opel Calibra“ entwickelt habe. Zum „Kultcoupé“ wird er mit den Worten „Mein Lieblingsauto. Eine neue, moderne Formensprache. Hier hatte ich komplett freie Hand“ zitiert.
Die freie Hand wurde auch im Ruhestand nicht müde. „Auf die Frage, ob er denn irgendwann seinen Zeichenstift aus der Hand legen würde, antwortete der Designer 2014: ‚Ganz und gar nicht. Ich habe meine Arbeit einfach auf mein Zuhause übertragen und gestalte den Garten oder mein Haus. Oft aquarelliere ich auch noch. Ganz werde ich die Finger wohl niemals davon lassen können.'“
Nun ist die Opel-Legende Erhard Schnell im Designerhimmel über Rüsselsheim.