92. Minute – Wiese hütet nicht mehr das Tor. Er hastet nach vorne. Werder will den Ausgleich in der Nachspielzeit.
91. Minute – Perdedaj passt die Pille in den Lauf von Torun, der überhastet abschließt.
88. Minute – Mijatovic hält Pizarro und sieht Gelb. Der Freistoß der Bremer landet in der Berliner Mauer.
83. Minute – Hertha macht die Schotten dicht. Werder rennt kopflos an. Rehhagel bringt Mijatovic. Raffael muß runter.
79. Minute – Zum dritten und letzten Mal wechselt Schaaf. Für Junuzovic neu im Spiel ist Fükkrug.
77. Minute – Rukavytsya trifft den Pfosten. Rehhagel wechselt. Er bringt Morales für Lell.
71. Minute – Pizarro trifft. Aus elf Metern schießt er den Ball ins Netz. Doch der Schiedsrichter entscheidet auf Abseits. Werder stürmt, Hertha kontert.
70. Minute – Erneut wechselt Schaaf. Ekici läuft auf den rasen, Trybull geht runter.
65. Minute – Thomas Schaaf, der als Spieler unter Trainer Rehhagel zwei Mal Deutscher Meister wurde, reagiert. Der Meistertrainer bringt Marko Arnautovic kommt für Rosenberg. Arnautovic bringt in seiner ersten Szene den Ball auf Pizarro, der mit seinem Schuß an Kraft scheitert.
62. Minute – Tor für Hertha BSC. Rukavytsya kommt nach eine Flanke irgendwie an den Ball und triff – zwar nicht richtig, doch über Wiese hinweg ins Tor. Berlin 1, Bremen 0.
60. Minute – Ecke Werder. Sokratis verlängert. Trybull lenkt den Ball ab. Pizarro, der am zweiten Pfosten steht, bekommt das Runde nicht vor den Fuß. Pech für Werder, Glück für Hertha. Zuvor prüfte Pizarro Kraft, der abwehren konnte. Pierre-Michel Lasogga kommt für Ramos in die Mannschaft.
55. Minute – Hartherz nimmt sich eines an der Strafraumkante und hämmert drauf. Deutlich drüber. Zuvor schoß Marin aus gut und gerne 20 Metern. Kein Problem für Kraft im Kasten der Berliner.
50. Minute – Perdedaj auf Raffael und dann schießt Torun. Gerne notieren wir diese Bemühung. Dennoch: Weiter wenig los im Berliner Olympiastadion. Das Offensivspiel beider Mannschaften ist eher einfallslos als ideenreich. Niveaulos und torlos das Spiel zwischen Tante Hertha und Werder. Beide Bundesligisten behalten das Personal und die Formation bei. Die Blitztabelle verrät: Werder auf Platz 6, Hertha auf Rang 16.
45. Minute – Hertha gegen Werder? Nullnummer. Kurz vor der Pause drischt Raffael einen Freistoß in die Bremer Mauer. Dann holte sich Affolter den Karton in Gelb. Zum Schluß verschätzt sich Kraft bei einer Eckballhereingabe von Marin, doch Sokratis drischt drüber.
40. Minute – Otto Rehhagels alte Liebe zeigt bei der alten Tante deutlich zu wenig. Das Fußballspiel ist wenig ansehnlich. Zwar schossen die Grünweißen schon drei Mal aufs Berliner Tor, doch die Blauweißen sind häufiger am Ball, spielen die besseren, die sicheren Pässe.
29. Minute – Raffael foult Trybull. Schiedsrichter Günter Perl, der bislang keine Probleme mit der Partie hat, zeigt Gelb. Beide Mannschaften zeigen wenig. Zeit für einen weiteren Blick in die Bild. "Gibt’s denn wenigstens eine Entschuldigung bei Hertha für den politisch unkorrekten Selbstmord-Vergleich …?", fragt ein Kollege. Jürgen Trittin antwortet: "Ne, ne, ne … Hertha ist schlecht gemanagt. Punkt!" Wo Trittin Recht hat, hat er Recht. Wer innerhalt weniger Wochen den fünften Trainer auf die Bank setzt, der ist nicht mehr ernst zu nehmen. "Wie der Führer", raunt einer aus dem Prekariat und wir wissen nicht, ob wir hinter seiner Äußerung eine Fragezeichen oder ein Ausrufezeichen setzen sollen.
24. Minute – Rosenberg auf Pizarro. Bastians gegen Pizarro. Der Berliner bleibt Sieger. Nach der verschlafenen Viertelstunde zu Beginn der Begegnung finden die Bremer mehr und mehr ins Spiel. Gefährlich sind die Angriffsbemühungen jedoch noch nicht.
20. Minute – Pizarro zieht in der Verlängerung des Elfmeterpunkts aus halbrechter Position ab. Normalerweise schießt der Bremer solche Bälle rein. Oder spielt ab; Barfrede stand völlig frei. Zuvor flankte Kobiashvili das Leder vor den Kasten von Wiese. Ramos kommt an den Ball, bringt jedoch zu wenig Druck dahinter. Leichte Beute für den Bremer Torwart.
10. Minute – Nichts los im Berliner Olympiastadion. Zeit für Zeitung. In der Bild lesen wir „„Ich hätte meinem lieben Otto eigentlich gewünscht, dass er sich das auf seine alten Tage nicht mehr antut, eine Mannschaft zu betreuen, die in ihrem Management derart suizidal veranlagt ist wie Hertha BSC. Der Fisch stinkt immer zuerst am Kopf, wie man bei uns im Norden sagt. So ist das mit Hertha”, kommentierte der Fraktionschef der Grünen im Bundestag Rehhagels Verpflichtung gegenüber der „Superillu“. Wird Jürgen Trittin in Kürze auch Post von der hertha BSC GmbH & Co KGaA erhalten.
5. Minute – Torlos die ersten Minuten. 12 Spiele wartet Tante Hertha auf einen Sieg.
Noch 1 Minute – Werder-Trainer Thomas Schaaf bietet folgende Elf auf: Tim Wiese im Tor. Affolter, Sokratis, Hartherz gelten als klassische Abwehrspieler. Die Mittelfeldspieler sind Ignjovski, Bargfrede, Junuzovic, Trybull und Marin. Das an der Weser allseits beliebte Sturmduo bilden Markus Rosenberg und Claudio Pizarro.
Noch 5 Minuten – Otto Rehhagel bringt mit Lell, Perdedaj, Torun und Rukavytsya vier Spieler der Reserve, die für Mijatovic, den gelbgesperrten Peter Niemeyer, der einst für Werder Bremen die Fußballschuhe schnürte, Lasogga und Ebert auflaufen. Die Abwehr bilden vor Torwart Kraft Lell, Hubnik, Janker, Bastians und Kobiashvili. Das Mittelfeld besteht aus Perdedaj, Raffael und Rukavytsya. Als Stürmer notieren wir Torun und Ramos.
Noch 10 Minuten – „Es riecht nach einer Schlacht um die Hauptstadt“ heißt es beim Fußball-Webradio 90Elf. Womit wir beim Thema wären. Der Titel könnte heißen „Nur zur Hertha geh`n wa nicht.“ Warum gehen wir vom WELTEXPRESS nicht zur Berliner Hertha? Die Antwort fällt leicht: Weil wir nicht dürfen. Vom Spiel Hertha BSC gegen Werder Bremen dürfen wir nicht berichten, denn Geschäftsführer Ingo Schiller und das Mitglied der Geschäftsleitung Thomas E. Herrich entziehen Stefan Pribnow die Akkreditierung und erteilen ein Hausverbot. Was machen wir? Wir berichten von dort, wo die Alte Dame einst spielte. Wir gucken in die Glotze, hören 90Elf, surfen im Weltnetz und trinken frisch Gezapftes in einer Berliner Eckkneipe im Wedding.