Nachdem die Männer des FC Bayern München in Augsburg die erste Niederlage seit dem 28. Oktober 2012 einstecken mussten, sind die Frauen des SC Sand das erfolgreichste Team bei den Frauen und Männern. Die letzte Niederlage in der zweiten Liga gab es am 4. November 2012 zuhause gegen den 1. FC Köln. Auch in Pflichtspielen hatte Sand im Dezember 2012 zum letzten Mal das Nachsehen. Beim knappen 0:1 gegen Turbine Potsdam kassierte der Ortenauer Zweitligist das letzte Gegentor in einem Pokalspiel. Im laufenden Wettbewerb wurden in vier Spielen nicht nur 21 Tore geschossen, sondern im Achtelfinale der jetzt als MSV Duisburg firmierende Erstligist mit 6:0 aus dem Kühnmattstadion geschossen.
SC Sand: Mit nötiger Unbekümmertheit ins Spiel gehen
Illusionen gibt sich in Sand keiner hin, erklärt Wendling: „Uns ist klar, dass bei uns alles zusammen passen und Frankfurt einen schlechten Tag erwischen muss. Dazu das nötige Glück, dann ist eventuell was möglich.“ Seine Elf soll einfach die bestmögliche Leistung abrufen, mit mannschaftlicher Geschlossenheit eine hohe Laufbereitschaft an den Tag legen und mit der nötigen Unbekümmertheit ins Spiel gehen. Bis auf die verletzten Sinah Amann und Maria Korenciova sollten alle Spielerinnen dabei sein. Die Kroatin Allison Scurich und Italiens Mittelstürmerin Ilaria Mauro waren in dieser Woche international in der WM-Qualifikation unterwegs.
Bei Finaleinzug winken pro Team 70.000 Euro
Natürlich hofft Dieter Wendling, dass beide ohne Blessuren in Frankfurt auflaufen können. Sollte das Wunder von Frankfurt gelingen und damit der Einzug ins Pokal-Finale am 17. Mai in Köln, rechnet Sands Cheftrainer mit einer Belohnung für das Team: „Ich bin zwar der falsche Ansprechpartner, aber der Verein wird sich dann sicher etwas einfallen lassen.“ Auch für die Verantwortlichen um Manager Gerald Jungmann wäre der Finaleinzug ein Segen, da beide Endspielteilnehmer eine Garantiesumme aus den Fernsehgeldern erhalten. Diese soll in diesem Jahr 70.000 Euro pro Team betragen.
Frankfurts Cheftrainer Colin Bell erklärte:
„Wir wollen mit einem Halbfinal-Sieg gegen den SC Sand unseren Traum vom DFB-Pokalfinale wahr werden lassen und am 17. Mai beim Endspiel im Kölner Rhein/Energie/Stadion dabei sein. Das Pokal-Finale zählt seit Jahrzehnten zu den Highlights im Frauenfußball und wir werden alles daransetzen, einmal mehr eine der Hauptrollen bei diesem herausragenden Event zu spielen. Auch für mich persönlich wäre es ein Höhepunkt meiner Fußball-Karriere, da ich weder als Spieler noch als Trainer ein Endspiel im DFB-Pokal erreicht habe und die tolle Atmosphäre bislang nur als Zuschauer erleben durfte."
Mit Respekt beschrieb Bell die Stärken des Gegners:
„Mit dem SC Sand erwartet uns am Sonntag ein Gegner, der eine überragende Saison spielt, wie wir noch ungeschlagen ist und uns angesichts der Möglichkeit, seinerseits ins DFB-Pokalfinale einzuziehen, hoch motiviert begegnen wird. Das Team meines Trainerkollegen Dieter Wendling verfügt über zahlreiche Nationalspielerinnen verschiedener Länder und in Patricia Hanebeck über eine der besten Mittelfeldspielerinnen Deutschlands. Schon jetzt würde der SC Sand in der Bundesliga mithalten, so dass der auf dem Papier bestehende Klassenunterschied für uns überhaupt keine Rolle spielen darf. Und wer es im DFB-Pokal unter die besten Vier geschafft hat, darf sowieso nicht unterschätzt werden.“
Cheftrainer Colin Bell fordert von seiner Mannschaft:
„Für uns gilt es, an unser Limit zu gehen, herzerfrischenden Fußball zu spielen und mit unserer Mentalität, jedes Spiel gewinnen zu wollen, auch die Halbfinal-Aufgabe zu meistern. Um dieses Saisonziel zu erreichen, haben wir uns bestmöglich auf diese wichtige Partie vorbereitet und den SC Sand mehrfach beobachten und analysieren lassen. Zudem konnte ich mir bei einem Zweitliga-Spiel selbst ein Bild von unserem Gegner machen. Weniger optimal als die analytische Vorbereitung verlief unsere Vorbereitung auf dem Rasen, da unsere Nationalspielerinnen erst am Freitag, also zwei Tage vor der Partie, wieder zum Team stoßen – und das hoffentlich gesund. Trotz dieser keinesfalls optimalen Situation sehnen wir uns nun alle danach, mit der Qualifikation für das DFB-Pokal-Finale den ersten greifbaren Erfolg in dieser intensiven Saison zu realisieren.“
Es stehen noch ausreichend Karten zur Verfügung
Bereits zwei Mal standen sich die beiden Teams im DFB-Pokal gegenüber, wobei der 1. FFC Frankfurt beide Partien deutlich für sich entscheiden konnte. Alle Fans, die das Spiel vor Ort im Stadion verfolgen möchten, können an den Tageskassen, die bereits um 12.00 Uhr öffnen, noch Karten erwerben. Es stehen noch ausreichend Stehplatztickets sowie ein kleines Restkontingent an Sitzplatzkarten für die Haupttribüne zur Verfügung Das Team aus der badischen Ortenau ist in dieser Saison – ebenso wie der 1. FFC Frankfurt – noch ungeschlagen und peilt nach 1996 den zweiten Aufstieg in die Frauen Bundesliga an. Die Ehrengastliste für das Pokal-Match im Stadion am Brentanobad wird von Klaus-Peter Müller, dem Aufsichtsratsvorsitzenden von Frankfurts Trikotsponsor Commerzbank, angeführt.