Berlin, Deutschland (Weltexpress). Mist-Wetter, es regnete unaufhörlich und mal so richtig blöd gelaufen, so lässt sich der Auftritt der Eisernen in Kaiserslautern in aller Kürze zusammenfassen. Das Fritz-Walter Stadion verfügt über 49.780 Plätze. Errichtet für wesentlich höhere Ansprüche. Wenn der Schriftzug des Namensgebers auf der Gegentribüne kurz vor dem Anpfiff gut lesbar ist, ist der Besuch wieder nur bescheiden. 21.446 Eintrittskarten, für Zweitliga-Verhältnisse sehr ordentlich, konnten abgesetzt werden. Mit dem 1. FC Union war alles andere als Laufkundschaft der Liga zu Gast. Von den alten Zeiten ist der 1. FC Kaiserslautern weit entfernt. Die Gegenwart hielt bittere Stunden parat, ohne den Mythos des Betzenbergs wäre vieles nicht zu ertragen gewesen.
Der Start in die neue Saison war zunächst eine Fehlzündung. Den 1. FC Union empfingen die Lauterer angesichts einer Miniserie – 2 Siege in Folge – mit gestärktem Selbstbewusstsein. In der ersten Halbzeit hatten die Eisernen alles im Griff. Es wirkte sehr souverän. Kaiserslautern hatte nur eine richtige Torchance. Toni Leistner verschätzte sich und fast hätte Osawe den ersten Treffer setzen können. Er scheiterte an Busk im Tor der Eisernen. Kurz zuvor war Felix Kroos mit seinen Freistoßgeschoss am Lattenkreuz gescheitert. Es war erkennbar, dass zwischen den Teams 8 Punkte lagen.
Jens Keller hatte sich für ein 4-3-3 System entschlossen. Auf der rechten Außenbahn verteidigte Puncec. Jens Keller hatte mehr Vertrauen in die Fähigkeiten eines gelernten Innenverteidigers, als erneut das Experiment mit Quiring auf dieser Position zu wagen. Neu in der Mannschaft war Schönheim, der Ex-Lauterer spielte auf der Puncec Position. Im Mittelfeld spielten Fürstner, Kroos und Kreilach. Die drei Positionen im Sturm waren vergeben an Quaner, Redondo und Skrzybski.
Bis zur 71. Minute lief es ordentlich für die Eisernen. Mit Beginn der 2. Halbzeit verstärkten die Pfälzer ihre Angriffsbemühungen. Selbst ein nur halbvolles Stadion ist in Kaiserslautern für jeden Gast ein kleiner Malus. Die Eisernen taten nach der Halbzeitpause zu wenig.
Die Aktionen der Spieler von Taifun Korkut sahen jetzt zwingender aus. Das goldenen Tor fiel in der 71. Minute. Einen gelungenen Angriff schloss Gaus mit einem beherzten Schuss in das Tor. Busk wurde dabei auf dem falschen Fuß erwischt, hatte keine Chance der Abwehr. Jetzt reagierte die Trainerbank der Eisernen. Zunächst opferte er den defensiven Mittelfeldspieler Fürstner für Hosiner. Das wäre fast nach hinten losgegangen. Fürstner agierte bei Ballbesitz fast wie ein Libero. Bei schnellen Kontern war jetzt keine Absicherung mehr. Die Folge, in der 77. Minute hätten die Lauterer alles klar machen müssen. Osawe war schneller als Leistner, sein Schuss verfehlte nur knapp sein Ziel. In der Schlussphase versuchte Keller durch frische Kräfte in der Offensive, wenigstens einen Punkt zu retten. Für Kreilach kam Zejnullahu (82. Minute) und für Redondo (warum erst jetzt, es lief bereits die 85. Minute) kam Hedlund.
Es half alles nichts mehr. Der Betzenberg ist kein gutes Pflaster für die Eisernen. Es war bereits der sechste Versuch, dort einen Dreier zu holen. Funktioniert hat es noch nie. Die Niederlage hätte nicht sein müssen. Die hier verlorenen Punkte könnten noch richtig weh tun. Während der 1. FC Kaiserslautern den dritten Sieg in Folge einfuhr kassierten die Eisernen die zweite Niederlage in Folge. Ein Rückschlag im Kampf um die vorderen Tabellenplätze.