Zur Eröffnung des Festivals ist in den Kammerspielen am 5. Juni „Tag der weißen Blume“ von Farid Nagim in einer Neuinszenierung des DT von Stephan Kimmig zu sehen.
Vier weitere Stücke sind in Werkstattinszenierungen oder szenischen Lesungen in der Langen Nacht der Autoren am 14. Juni an verschiedenen Spielorten zu erleben:
„the killer in me is the killer in you my love“ von Andri Beyeler
„Protection“ von Anja Hilling
„Die Herzschrittmacherin“ von Rolf Kemnitzer
„Der Weichselzopf“ von Simon Werle
Till Briegleb versteht seine Auswahl als „Experiment gegen die Amnesie“ und als „Plädoyer gegen den zügellosen Verbrauch von Stoffen“ und schließt sich damit einer Kritik an, von der schon seit längerer Zeit bemängelt wird, dass in zu vielen Festivals zu viele neue Stücke herausgestellt würden, die dann sofort wieder in Vergessenheit gerieten.
Dagegen wendete DT Intendant Ulrich Khuon ein, es sei vielleicht ganz normal, wenn von den Vorschlägen zu einem Thema wenige ausgewählt werden und die anderen unter den Tisch fallen, und Dramaturg John von Düffel verwies auf Anrufe von enttäuschten jungen AutorInnen, die in diesem Jahr keine Chance hatten, ihre Stücke bei den Autorentheatertagen einzureichen.
Das Innehalten, das auch Thema eines Symposiums im Rahmen der Autorentheatertage sein wird, soll jedoch, wie von Düffel versprach, kein Dauerzustand werden, und im nächsten Jahr wird es wieder eine Ausschreibung für neue Stücke geben.
Einem Großteil des Publikums dürften auch die von Till Briegleb wieder entdeckten Stücke unbekannt sein, und eine Begegnung mit diesen, nun zum zweiten Mal zu Siegerstücken gekürten, Arbeiten kann wohl mit Spannung erwartet werden.
Auch bei der Auswahl des Gastspielprogramms, hat das DT, wie verlautet, das Augenmerk stärker auf die Qualität und Intensität der Inszenierungen der Texte als auf die Novität gelegt.
Zu sehen sein werden:
„Das Weisse vom Ei (Une í®le flottante)“ von Eugène Labiche/ Christoph Marthaler, Anna Viebrock, Malte Ubenauf & Ensemble, Theater Basel
„Gasoline Bill“ von René Pollesch, Münchner Kammerspiele
„When I Die“ von Thom Luz, SPIELART München/Gessnerallee Zürich
„Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben“ von Sönke Neitzel und Harald Welzer, Schauspiel Hannover
„Und dann“ von Wolfram Höll, Schauspiel Leipzig
„Archiv des Unvollständigen“ Ein Sprachmusik-Abend von Laura de Weck und Thom Luz, Staatstheater Oldenburg
„Helmut Kohl läuft durch Bonn“ von Nolte Decar, Schauspiel Bonn
„plebs coriolan“ von Kevin Rittberger, Schauspielhaus Wien
Außerdem zwei Inszenierungen aus dem DT-Spielplan:
„Am Schwarzen See“ von Dea Loher (letzte Aufführung)
„Brandung“ von Maria Milisavljevic
Die Autorentheatertage 2014 finden vom 5. bis 14.Juni statt, und neben den Vorstellungen wird, wie in den Vorjahren, wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm zu erleben sein.