Stefan Schubert ist in seinem bisherigen Schaffen kaum als sonderlich recherchierender Autor aufgefallen. Meist hat er mit dem Holzhammer über seine vermeintliche Hooligan- und Streifenpolizistenabenteuer gedichtet. Deshalb ist es ein klein wenig verwunderlich, dass er nun für eine Studie über die Hells Angels verantwortlich zeigt. Auch sein Interview auf Radio 1 ließ nicht unbedingt in ihm einen Experten vermuten, es strotzte von Allgemeinplätzen und Klischees.
Nichtsdestotrotz ist dem Autor des Buches eine vernünftige Zusammenfassung der Geschichte der Angels gelungen. Von Amerika wird der Bogen über Europa geschlagen, der Autor fasst die Faktenlage zusammen und schließt mit der Frage, ob man die Rocker nicht im Milieu gewähren lassen sollte. Bei ihnen wisse man, woran man sei. Wer weiß was danach kommt. Scheint auch die unter der Hand geäußerte Polizeimeinung zu sein.
Sprachlich ein eher zähes Werk Marke Super Illu, Riva hat schon bessere Bücher gesehen.
Hells Angels: Wie die gefürchteten Rocker Deutschlands Unterwelt eroberten, Stefan Schubert, 352 Seiten, Riva Verlag 2012, 19,99 Euro