Während einer Parlaments-Rede äußerte der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan sich dahingehend, dass er seine Ägypten-Reise verschoben habe, bis das Land sich wieder in einer normalen Situation befinde. An die Adresse Mubaraks sagte er, kein Land in der Geschichte habe je einem solch immensen Druck standhalten können und jedes Volk sprenge früher oder später die Ketten der Unterdrückung. Wir alle seien Menschen und jeder von uns werde einmal sterben. Wesentlich aber sei, dass wir für das, was wir hinterlassen auch zur Rechenschaft gezogen werden. “ Wir sind für das Volk da. Wir sind der Öffentlichkeit verpflichtet. Die Stimme des Volkes ist wertvoll und wir müssen ihr Gehör schenken. Wenn das Volk einen Wechsel will, dann sollte man diesem Ruf ohne Zögern nachkommen.”
Seine Partei, die AKP sei gegen den Status Quo an die Macht gekommen, sagte Erdogan. “Unsere Gradlinigkeit werden ein paar Intellektuelle oder einige Kolumnisten nicht aus der Form bringen”, sagte Erdogan.
“Wir beobachten hier zur Zeit eine autoritäre Außenpolitik. Die Türkei sagt “stop” zur Unterdrückung und hat alles, was in ihrer Macht stand dafür getan, um unseren Brüdern und Schwestern in den Nachbarstaaten zur Stabilität zu verhelfen”.
Die Mittelost-Staaten seien “dynamisch” und den Menschenrechten verpflichtet. “Wir müssen auf uns selbst vertrauen und die Schlacht für Gerechtigkeit und Freiheit gewinnen, ohne dass wir Gewalt, die zum Terrorismus führt, anwenden”. Erdogan betonte, dass die Türkei Ägypten genauso zur Seite stehe, so wie sie auch an der Seite Tunesiens war. An die Adresse des ägyptischen Volks sagte Erdogan: “Die Demokratie ist euer gutes Recht, aber ihr solltet dabei die Werte eures Landes erhalten. Wir möchten nicht, dass aufgrund des Status Quo in Ägypten ein Tropfen Blut vergossen wird”.
Die Rede Erdogans wurde vom Sender Al Jazeera mit Simultanübersetzung live übertagen.