Kairo, Ägypten (Weltexpress). Das war schlimm. Bei einem Attentat auf eine Moschee der Sinai-Halbinsel ist die Zahl der Toten auf über 300 gestiegen und liegt aktuell bei 305. Über 100 Menschen wurden verletzt.
Der Terror in Ägypten, das Massaker nach dem Freitagsgebet, der Angriff, der dem ägyptischen Ableger des Islamischen Staats (IS) angelastet wird, ereignete sich in Rawda, einem Dorf im Norden des Sinai.
Warnungen vor dem Angriff
Laut der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) soll es von Seiten des IS Warnungen an den Dorfältesten von Rawda gegeben haben. Dem IS war die Al-Raudah-Moschee als Sufi-Zentrum offensichtlich ein Dorn im Auge. Für den IS und diverse dschihadistische Terrorgruppen sind Anhänger des Sufismus, die den Islam gelinde gesagt tolerant und friedfertig auslegen, nichts weiter als Ungläubige. Deren Moscheen werden wie die Kirchen der christlich-orthodoxen Kopten angegriffen. In Ägypten wird die Zahl der Sufisten auf 15 bis 20 Prozent geschätzt.
Zudem wurde bekannt, dass Einwohner des Sufi-Dorfs drei IS-Kämpfer an ägyptische Sicherheitskräfte übergeben hätten. Diese reagierten offensichtlich falsch. Sie nahmen die Drohungen niht ernst. Sie waren auf den massiven Angriff offensichtlich nicht vorbereitet.
Rache nach dem Massaker
Ägyptens Staatspräsident Abdel Fattah al Sisi, der von Kritikern und Oppositionellen im Land am Nil nach dem Putsch der Generäle als Diktator gesehen wird, erklärte im Staats-TV, Rache an den Tätern nehmen zu wollen.
Nach dem schweren Attentat soll die ägyptische Luftwaffe Vergeltungsschläge gegen mutmaßliche IS-Stellungen in Ägypten geflogen haben.