Berlin, Deutschland (Weltexpress). Krampf, Kampf, Sieg. Am Ende gewannen die Eisbären in Berlin gegen Pinguine aus Krefeld mit 4:3. Doch in den 60 effektiven Spielminuten mussten die Berliner für den knappen Sieg hart arbeiten und über den Kampf ins Spiel finden.
Das erste Drittel gehörte den Pinguinen und nur den Pinguinen
Der in dieser Begegnung ausgezeichnet auftrumpfende Marcel Müller luchste einem Eisbären nämlich in der ersten Spielminuten den Puck ab, passte auf Daniel Pietta und schon stand es 1:0 für die Gäste vom Niederrhein (1.). Die von Cheftrainer Uwe Krupp betreute Mannschaft zeigte Probleme im Spielaufbau und verlor immer wieder den Puck. Dass nicht weitere Treffer im Berliner Drittel fielen, das hatten die Hausherren an der Spree vor allem Petri Vehanen zu verdanken. Die erste Reihe der Krefelder mit Müller, Pietta und Gwalik war wirklich stark. Doch auch die zweite Reihe brachte Erfolg. In der letzten Spielminute des ersten Drittels traf Justin Feser zum 2:0. (20.).
Banal, aber die Berliner fanden am Sonntagabend nicht ins Spiel, dabei wollten sie doch nach dem 6:1-Sieg vom Freitag gegen den ERC Ingolstadt an diesem Doppelheimspielwochenende alle sechs Punkte einfahren und sie auf der Habenseite der DEL-Tabelle gutschreibenn lassen.
Kämpfen und siegen oder Marcel Müller spielt mit den Eisbären Katz und Maus
Im zweiten Drittel forderten viele Stehplatz-Fans „kämpfen und siegen“. Die Berliner ballerten deutlich häufiger auf das von Patrick Klein gehütete Tor der Krefeld Pinguine. Der wehrte sich mit Händen und Füßen gegen einen Treffer. Allerdings verschwand der Puck nur selten in der Fanghand des jungen Torhüters, der 1994 in Duisburg das Licht der Welt erblickte.
Mit einem Gewaltschuss, der laut Hallensprecher 122 km/h schnell gewesen sein soll, traf Eisbären-Verteidiger Blake Perlett ins Tor (29.). Doch auf den Anschluss- folgte nicht der Ausgleichstreffer. James Sheppard traf nur den Pfosten (33.).
Kai Wissmann zeigte sich gegen Grawlik als zu grün hinter den Ohren und kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe. Bei einem Überzahlspiel der Berliner spielte der Krefelder Müller, der zu Beginn seiner Karriere zwei, drei Jahre in Berlin spielte, beinahe durch, ansonsten oft Katz und Maus mit der Berliner Hintermannschaft. Das entscheidende und passgenaue Zuspiel auf Kurt Davis, der auf 3:1 für die Pinguine erhöhte (40.), kam von genau diesem Müller, der trotz vieler Eiszeiten nicht müde zu werden schien und bei dem Angriff gleich zwei Gegenspieler band.
Das letzte Drittel bringt die Wende
Im letzten Drittel brachte eine erneute Einzelleistung von Nicholas Petersen die Berliner wieder ran (43.). Petersen schoss mit der Rückhand in die Torwartecke. Das war ein leichter Treffer, bei dem die Abwehr der Krefelder pennte. Nach guten Zuspiel von Wissmann traf Martin Buchwieser zum 3:3-Ausgleich (47.).
Schwanden bei den Gästen die Kräfte? Scheinbar liessen Kondition und Konzentration nach. Einerseits. Andererseits drückten die Berliner gewaltig, kämpften und wollten den Sieg. Noch ist Torwart Klein kein großer Goalie und so landete der von Daniel Fischbuch geschossene Puck erneut hinter ihm (54.). Doch Marcel Noebels, der noch nicht wieder wie zu besseren Zeit in Form zu sein scheint, soll den Eishockeytorwart behindert haben. Nach Videobeweis versagten die Schiedsrichter Mischa Apel und Marian Rohatsch den Treffer. Viele in der hohen Mehrzweckshalle waren anderer Ansicht.
Zuvor nutzte Grawlik eine Großchance für den erneuten Führungstreffer nicht (53.).
Immerhin der Körpertreffer von Petersens, von dem der Puck ins Tor der Krefelder abprallte, wurde den Berliner vor vom Hallensprecher verkündeten 9.071 Zuschauern gegeben (57.).
Die Aussichten für die Krefeld Pinguine
Über den Kampf kamen die Berlin in diese schwere Begegnung und siegten knapp über Krefeld, weil die Abwehr der Gäste es nicht verstand, die Führung festzuhalten.
Immerhin scheinen deren Torwartsorgen geringer zu werden. Der 34-jährige Dimitri Pätzold wechselte von Straubing nach Krefeld. Pinguine-Torhüter Andrew Engelage fällt nämlich länger aus. Die Aussichten für den Traditionsverein vom Niederrhein sollten besser werden.