Von Eilat, dem israelischen Badeort am Golf von Akaba im Süden Israels, deswegen wird dieser nordöstliche Ausläufer in Form einer langgestreckten Bucht des Rotes Meer auch Golf von Eilat genannt, bis hoch zu den Golanhöhen im Norden Israels, ging Klein größtenteils zu Fuß.
Genauer: Er pilgert und er berichtet. Klein schreibt während auf seinen Pilgerweg auf, was er hört und sieht, was er wahrnimmt, was erlebt und wie er es lebt, vor allem: wie sie leben, die Menschen, denen er in Betlehem und Jerusalem, am See Genezarth, in Hebron und auf dem Golan begegnet.
Klein trifft „als Pendler zwischen zwei Welten“ in dem einen Staat auch auf „Kamele, Schafe und einen Esel“.
Vor der Mauer, die das immer kleiner und kaputter unterdrückte Palästine einzäunt, hatte er „regelrecht Angst“. In der Westbank wurde er „tief berührt durch die Gastfreundschaft der Menschen“.
Ein Wanderbuch mit angenehmen Anregungen, tollen Tipps fürs Reisen mit Rucksack durchs Land zu Leuten, die ein Bett zur Verfügung stellen und Frühstück servieren. Nebenbei ist das Buch eines für politische und religiöse Fragen und Antworten in leichter Zubereitung und ohne Tiefgang. Der Autor, der selber mit Perspektivlosigkeit zu kämpfen hatte, nachdem er kurz zuvor als Lohnarbeiter seinen Job verlor, trifft auf die Perspektivlosigkeit der Palästinenser in den noch übrig gebliebenen besetzten Gebieten. Er kam und sah Menschen „mit Unrecht umgehen“ lernen und lernte selber.
„Lerning hope, planting peace“ ist nur eine Parole von vielen Projekten von Palästinensern. Das genannte Projekt reift umgeben von jüdischen Siedlern wie ein Apfelbaum im Weltuntergang und wird von Klein groß rausgestellt als Hort der Hoffnung. Die stopft er in seinen Rucksack. Das Recherchierte reflektiert er, indem er die Geschichten aufschreibt. Seine „journalistische“ Reise sei auf diese Weise zu einer Wallfahrt geworden.
Anders gesagt: Klein ist unterwegs von einer Situation zur nächsten, beobachtet aus einem alternativen Blickwinkel, einer für „normale Touristen“ ungewöhnlichen Perspektive. Seiner Observation schließt sich eine Opposition gegen das herrschende Falsche an. Richtig so!
Trotzdem ist „Mit einem Rucksack voll Hoffnung“ … „ein spirituelles Buch für Menschen, die an einem Knackpunkt im Leben stehen oder nicht mehr weiter wissen“, sagt der Autor selber in seinem TV-Beitrag, zu sehen auf YouTube. So kann man das auch sagen.
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Christoph Klein, Mit einem Rucksack voll Hoffnung, Mein Pilgerweg durch Israel und Palästina, 158 Seiten, mit zwei bunten Karten auf den Umschlaginnenseiten sowie 24 Seiten mit bunten Bildern, Tyrolia Verlag, Website: www.tyrolia-verlag.at, Innsbruck und Wien, Oktober 2011, ISBN 978-3-7022-3143-9