Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ publizierte am Freitag (FAZ, 17.11.2017) einen interessanten Artikel, genauer gesagt ein Interview von Wolfgang Streek, „Direktor emeritus“ des Max-Planck-Institutes für Gesellschaftsforschung in Köln, in der er sagte, Zitat: „Die Ära Merkel geht zu Ende.“
Zum Glück. Ihr sinnentleerter Machterhalt, bei der jedes Mittel recht scheint, steht exemplarisch für einen profilneurotischen Allmachtsanspruch. Nicht anders ist auch der geradezu zwanghaft geführte Sondierungswahnsinn zur Bildung einer Regierung zu erklären, der bis gestern fünf Minuten vor zwölf Uhr auf Biegen und Brechen durchgezogen wurde.
Dem Bürger droht nunmehr Stillstand und Frustration. Das beschleunigt die völlige Abkehr von der Politik.
In der Tat, eine Trendwende hat sich angebahnt und das ist gut so. Dass die Feststellung des von mir sehr geschätzten Wolfgang Streek Hand und Fuß hat, bestätigt ein deutliches Indiz. Laut Focus wünschen sich seit Donnerstag mehr als 80 Prozent der Menschen den Abbruch der Verhandlungen. Diesen Trend bestätigt überraschenderweise sogar die „FAZ“.
Was Streek seinen Lesern vorhielt, ist nicht von schlechten Eltern. Insbesondere den Eliten unserer Gesellschaft bescheinigt er dabei eine moralische Verwahrlosung. Sie haben sich freiwillig in einem Maß gleichgeschaltet und einer Kanzlerin unterworfen, wie es nur in totalitären Systemen möglich ist. Merkel und ihre willfährigen Helfer haben über lange Zeit, beinahe „un-merklich“ eine der „wichtigsten ethisch-moralischen Ressourcen“ des Landes dermaßen ausgebeutet, dass nun das gesellschaftliche Pendel mit Wucht zurückschlägt.
Parteien wie die AfD werden in Zukunft mächtige Zugewinne haben. Merkel hat das Erschrecken und die sorgsam gepflegte „Generalschuld“ vor historischen Verbrechen zu Zwecken politischer Machterhaltung um den Preis einer Trivialisierung von Faschismus und Rassismus missbraucht, das liegt auf der Hand.
Merkel hat wieder die Quittung erhalten. Wann bekommt sie die Schlussrechnung.
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Vorstehender Beitrag von Claudio Michele Mancini ist eine gekürzte und in Teilen geänderte Neufassung eines im „Scharfblick“ am 18. November 2017 veröffentlichten Artikels.