11,6 Millionen Menschen, davon 4,5 Millionen in Äthiopien, 3,5 Millionen in Kenia, 3,7 Millionen in Somalia und 0,5 Millionen in Djibouti, sind vom Hunger bedroht und dringend auf die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft angewiesen. Die durchschnittliche Unterernährungsrate der gesamten Region liegt bei 15 Prozent. Die Preise für Grundnahrungsmittel in Kenia sind um 60-80 Prozent gestiegen, in Somalia sogar um 300 Prozent.
Neben der Hungerkatastrophe zeichnet sich auch eine Flüchtlingskatastrophe ab. Besorgnis erregend ist vor allem die Situation im kenianischen Flüchtlingslager Dadaab. In dem nur für 90.000 Menschen angelegten Lager halten sich derzeit 439.000 Menschen auf. Das sind über 100.000 mehr Menschen als die Stadt Bonn Einwohner hat. Daher ist es gut, dass sich das Auswärtige Amt in Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk und dem UN-Flüchtlingskommissariat für den Lageraufbau engagiert.
Die Bundesregierung stellt bilateral 31 Millionen Euro und zusätzliche 32 Millionen Euro über das europäische Amt für humanitäre Hilfe (ECHO) zur Verfügung. Wir fordern die Bundesregierung auf, weiterhin und gegebenenfalls mit zusätzlichen Mitteln engagiert zu bleiben. Als Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe fordere ich außerdem alle Firmen und Privatpersonen in Deutschland auf, die in der Presse und im Fernsehen vertretenen und in der Region tätigen Hilfsorganisationen durch Spenden zu unterstützen.
Der Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe wird sich in der kommenden Woche erneut über die Lage vor Ort unterrichten lassen.
Pressemitteilung von Tom Koenigs, Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Berlin, 27.07.2011.