Berlin, Deutschland (Weltexpress). Es hätte der Beginn einer – Freundschaft wohl nicht – so doch zukünftigen Sympathie zwischen Dynamo Dresden und dem 1. FC Union Berlin werden können. Man ist sich ansonsten nicht gerade in Freundschaft zu getan. Zum Saisonabschluss ließen sie sich nicht hängen in Dresden und boten zum Ausklang einen anständigen Wettkampf ab.
Nach eigener Aussage lieferte der SC Paderborn in Dresden seine bis dato schlechteste Saisonleistung ab. Mit 1:3 gingen die Ostwestfalen im ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion unter und konnten nach dem Schlusspfiff trotzdem jubeln. Die mitgebrachten 57 Punkte reichten für den direkten Durchmarsch aus der 3. in die 1. Liga.
Beim Hamburger Sportverein werden sie sich in den Allerwertesten beißen, es fehlten nur zwei Punkte in der Endabrechnung und sogar nur ein einziger für die Relegationschance.
In die Nervenmühle der Relegation darf jetzt der 1. FC Union eintreten, die wieder nicht durch die Tür gekommen sind. Das Kompliment für die Dresdner Dynamos gilt auch für den Verein für Leibesübungen aus Bochum. „Es wäre nicht schön, wenn die Unioner bei uns den Aufstieg feiern würden“, das war leider nicht nur ein Lippenbekenntnis der Bochumer Profis. Wie die Dresdner zeigten sie eine professionelle Einstellung zu ihrem Beruf und fighteten, als hätten auch sie selbst noch Chance zum Aufstieg. Der 1. FC Union, begleitet von über 5.000 Fans und mindestens so viele fieberten in der Alten Försterei mit, lag zur Halbzeitpause mit 0:1 hinten und kassierte in der 49. Minute durch einen verwandelten Foulelfmeter sogar das 0:2. Fast hätten die Bochumer mit dem dritten Treffer das Spiel entscheiden können. So blieb die Hoffnung bestehen, irgendwie das Ding umzubiegen.
Der Anschlusstreffer fiel in der 83. Minute durch einen Schuss, mehr aus Verzweiflung, durch Grischa Prömel. Die Zeit lief davon. Völlig verrückt wurde es, als Joshua Mees in der 86. Minute egalisierte. Seit der 72. Minute waren die Bochumer dezimiert, durch eine umstrittene gelb-rote Karte für Bochums Stürmer Silvere Ganvoula. Er lieferte sich harte Duelle mit Unions Kapitän Christopher Trimmel. 2:2 stand es nach 90 Minuten und fünf Minuten wurden als Nachspielzeit draufgelegt.
Es fehlte nicht viel, mit der letzten Aktion der Begegnung scheiterte der Berliner Suleiman Abbdullahi an Bochums Torwart. Ein Fußball-Märchen mit irrer Dramaturgie wäre beinahe wahr geworden. So blieb es bei dem Unentschieden. So bleibt die ganze Situation unentschieden.
In der bevorstehen Relegation gegen den VfB Stuttgart sind die Berliner Außenseiter. In der Saison 2016/17 waren sie einmal Liga-Kollegen. In Stuttgart wurde mit 1:3 verloren und das Heimspiel endete 1:1. Bereits damals im Union-Trikot mit dabei waren Christopher Trimmel und Felix Kroos. Die Saison schlossen die Berliner damals als Tabellenvierter mit 60 Punkten ab. In dieser Saison sind es in der Endabrechnung 57 Punkte, sie reichten dem SC Paderborn für den direkten Aufstieg. So wenig Punkte waren noch nie nötig, um aufsteigen zu können. Die Paderborner lösen übrigens einen anderen Durchmarschierer ab, der SV Darmstadt benötigte einmal 59 Punkte für den zweiten Platz, das war 2015.