Syrische und arabische Fernsehsender berichten von Demonstrationen, die nach dem Freitagsgebet in den Städten Latakia und Baniyas im Westen des Landes sowie in den hauptsächlich von Kurden bewohnten Gebieten im Nordwesten, in den Städten Aleppo und Idlib im Norden, in den im zentralen Landesteil gelegenen Städten Homs und Hama, in einigen Gebieten und in den Vororten von Damaskus sowie im Süden in Deraa begonnen haben.
Die Protestaktionen haben laut dem syrischen Al-Akhbariya TV einen friedlichen Charakter, die Ordnungshüter mischen sich nicht ein.
Ihrem Umfang nach ist die heutige Protestaktion eine der Größten, seit es vor einem Monat in der Stadt Deraa an der Grenze zu Jordanien zu Massenunruhen gekommen war. Anlass für die Proteste war die Verhaftung mehrerer Schüler, die in Daraa im Süden Syriens regierungsfeindliche Parolen an Wände und Zäune geschrieben hatten. Tausende Menschen waren mit der Forderung nach Freilassung der Schüler auf die Straße gegangen. Später kam es zu Unruhen in einigen anderen Gebieten des Landes. Nach inoffiziellen Angaben kamen dabei mindestens 90 Menschen ums Leben. Die syrischen Behörden machen für die Unruhen bewaffnete Provokateure verantwortlich, die angeblich versuchen, friedliche Proteste „als Sabotage-Aktionen hinzustellen“.
RIA Novosti