VWs Vorstandschef Martin Winterkorn erhielt im vergangenen Jahr insgesamt Bezüge in der Rekordhöhe von insgesamt 18,3 Millionen Euro, einschließlich seiner Einkünfte von Porsche. Bei Volkswagen müsse es Veränderungen geben, so Osterloh. Zwar hätten die Belegschaftsvertreter im Präsidium des Volkswagen-Aufsichtsrats der Höhe dieser Einkünfte zugestimmt, rechtfertigt sich das IG-Metall-Mitglied, weil sie für das Management strukturell so vereinbart gewesen seien, es habe aber niemand mit einer derart positiven Geschäftsentwicklung gerechnet, auf deren Grundlage die Bezüge für die Vorstandsetage berechnet werden. Jetzt müsse darauf reagiert werden. Zu entscheiden sei, ob die Anforderungen für das Management angehoben werden oder ob Obergrenzen für diese Art von Gehältern eingeführt werden.
Gleichzeitig fordert Osterloh eine deutliche Anhebung des Spitzensteuersatzes und stellt die Frage, warum bei einem Einkommen von über zehn Millionen Euro nicht 75 Prozent Steuern erhoben werden sollten. Der designierte französische Präsident François Hollande forderte in seinem Wahlkampf einen Spitzensteuersatz in denselben Höhe.
Falls die Einführung einer Obergrenze für Managementbezüge ernsthaft erwogen wird, bleibt allerdings noch offen, wohin die frei werdenden Mittel dann fließen sollen: In die Dividende der Aktionäre? In die Einkünfte der Mitarbeiter? In Investitionen und Arbeitsplätze? In die bessere Ausstattung der Arbeitsplätze?
kb