Paris, Frankreich; Damaskus, Syrien (Weltexpress). Vielleicht um von teuren Luxusleben seiner Minister abzulenken griff Frankreichs Präsident der Banken und Bourgeoisie, Emmanuel Macron, in die außenpolitische Mottenkiste.
Macron und manche Minister beschuldigten den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad, Schuld an der „Sprengung der Verhandlungen in Genf“ zu sein. Der wiederum verwies darauf, das Frankreich mit weiteren Staaten der NATO für das Leid der Leute in seinem Land verantwortlich seien. „Was Frankreich angeht, so ist bekannt, dass es diejenigen angeführt hat, die den Terrorismus in Syrien unterstützt haben“, erklärte Assad. Seit den ersten Tagen der Krise würde an Frankriechs Händen syrischen Blut kleben. Falsch ist das nicht, allerdings klebt vor syrischen Blut an US-amerikanischen Händen. Assad wiederholt, dass Frankreich den Terror auch in Syrien finanziert hätte.
Macron meinte daraufhin jüngst im Beisein von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, dass der einzige Feind des syrischen Volks Assad sei: „Wenn Syrer einen Feind haben, dann ist es Baschar Assad.“ Der aber war und ist der gewählte Präsident Syriens und gewann vor allem mit Verbündete aus der Russischen Föderation, dem Iran und dem Libanon den Krieg gegen die Dschihadisten verschiedenster Couleur. Nebenbei bemerkt sind alle anderen Truppen – vor allem US-amerikanische, türkische und israelische Soldaten – völkerrechtswidrig im Land der Levante. Diese unterstützen und bekämpften vor allem den Islamischen Staat (IS) in Syrien.
Macron meinte zudem vor einigen Tagen, dass „alle Minderheiten“ in Syrien geschützt werden müssten. Assad und seine Vertreter müssten sich zudem „für ihre Verbrechen“ vor dem syrischen Volk und den internationalen Justizbehörden verantworten. Vor dem Krieg, den die auch von Frankreich unterstützen Dschihadisten lostraten, waren alle Minderheiten in Syrien mehr oder weniger geschützt, auf jeden Fall besser geschützt als in vielen anderen arabischen Ländern, in denen Frankreich als alte Kolonialmacht Interessen hat und diese auch teils massiv vertritt.
Aus Moskau bekam Damaskus hingegen Rückendeckung. Der Kreml erinnerte daran, dass Assad „der legitime Präsident der Syrischen Arabischen Republik war und bleibt“. Ansonsten werde der Kreml gemäß dem Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, „dies nicht kommentieren“, sagte Peskow gegenüber Journalisten am Mittwoch. „Der Austausch von Erklärungen zwischen Damaskus und Paris ist … nicht unsere Angelegenheit.“
Der Kreml-Sprecher räumte zugleich ein, dass alle Länder, die zum Regelungsprozess in Syrien beitragen könnten, dies auch zweifelsohne tun müssten. „Wie Sie wissen, arbeitet sich Russland hier die Finger wund“, betonte Peskow. Das weiß im Grunde auch Macron, doch der fährt in Frankreich seine eigene Agenda, die einer der französischen Banken und der französischen Bourgoisie ist. Da ist Macron ganz Groß-Nationalist.