Weltweit fürchten die Supermacht und die Großmacht Einfluß zu verlieren. Immer weniger hören auf das, was Washington und Moskau mehr oder minder beffehlen und auch die Möglichkeiten, den erklärten Willen durchzusetzen schwinden in einer sich immer stärker vernetzenden Welt, mit immer mehr globalen Spielern, selbst wenn diese nicht über besonders starke Arme verügen, doch das Stichwort heißt asymetrische Kriegsführung und die gilt nicht nur für heiße sondern auch für kalte und vor allem für Wirtschaftskriege.
Aus der "einzig verbliebenen Supermacht" ist zwar keine lahme Ente geworden, doch das Ende der Geschichte war ein Witz und nachdem die Kleinen den Kaiser als nackt entlarvt haben, kämpfen sie in Unterwäsche und werden weniger Ernst genommen.
Das eigentliche Thema des G 20-Gipfels in Sankt Petersburg kreist um die permanente Krise der aktuellen kapitalistischen Weltgesellschaft. Um so wichtiger sind die Töne aus Russland, wo der Grütel gerade wieder enger geschnallt wird, die erkennen lassen, daß die Ausweitung des noch relativ auf Syrien begrenzten Krieges die Krise weiter verschärfen könnte. Und die Töne aus den USA, die darauf hinweisen, daß sich die USA ihren nächsten Krieg von den Arabern finanzieren lassen können.
Arabische Länder und vermutlich allen voran Saudi-Arabien und Katar, boten laut US-Außenminister John Kerry an, die Finanzierung zu übernehmen „Dieses Angebot wird geprüft“, erklärte Kerry gestern bei der Anhörung zu Syrien im auswärtigen Ausschuss des Repräsentantenhauses des US-Kongresses und machte den Deal damit öffentlicht. Ob der nächste Krieg der USA offen oder verdeckt mit Petro-Dollars bezahlt wird, das ist eher eine Notiz am Rand. Richtig und wichtig ist, daß die US-Amerikaner auch diesen Krieg nicht selber bezahlen können, denn die Vereinigten Staaten sind hochverschuldet und immer weniger in der Lage, wenn scheinbar noch willens, auch im eigenen Land die Leute zu bezahlen. Wenn einige Araber beim Bezahlen von Beschäftigten in der US-Rüstungsindustrie, in der US-Armee, im gigantischen militärisch-industriellen Komplex der USA in die Bresche springen: um so besser.