Caracas, Venezuela; Berlin, Deutschland (Weltexpress). In Venezuela läuft ein Putschversuch, bei dem Volk auf der Straße ist, Volksvertreter auch, und im Hintergrund die Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) an der Strippe ziehen.
Dass sich der Parlamentspräsident Juan Guaidó von der Partei »Volkswille« (VP, Voluntad Popular) nach der Entmachteten der Asamblea Nacional genannten Nationalversammlung von Venezuela bei einer Kundgebung zum „Beauftragten Staatspräsidenten“ des lateinamerikanischen Landes erklärt, das ist bei den Protesten, die sich zum Putsch ausweiten könnten, nur eine Posse am Rande. Bei den jüngsten Massenprotesten gegen den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro, der weit weniger Rückhalt im Volk genießt als Hugo Chávez „sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen“, wie „Sputnik“ (24.1.2019) mitteilt. „109 Menschen seien festgenommen worden. Zehntausende Menschen waren gegen Maduro auf die Straße gegangen.“
Das das mächtige Militär stellte sich nicht hinter den selbsternannten Interimspräsidenten, sondern hinter den gewählten Maduro. Allerdings wurden die Wahlen vom 20. Mai 2018 von den VSA und Staaten der Europäischen Union (EU) nicht anerkannt. Maduro trat seine zweite Amtszeit kürzlich und zwar am 10. Januar 2019 an.
Weil Donald Trump als VS-Präsident Guaidó als Übergangspräsidenten anerkannte und von einer „illegale Maduro-Regierung“ sprach, brach Maduro laut „Zeit-Online“ (23.1.2019) „die diplomatischen Beziehungen“ ab. „Das diplomatische Personal müsse innerhalb von 72 Stunden das Land verlassen, sagte Maduro.“
Trumps Vize Michael Pence nannte Maduro kürzlich auf „Twitter“ einen „Diktator ohne legitimen Anspruch auf die Macht“. In „Junge Welt“ (23.1.2019) heißt es: „Kommunikationsminister Jorge Rodríguez warf Pence vor, »Terroristen« angeordnet zu haben, bei den geplanten Oppositionsprotesten Gewalttaten zu verüben, um die Regierung zu destabilisieren.“
In „Spiegel-Online“ (24.1.2019) wird darauf hingewiesen, dass „das russische Außenministerium … das Weiße Haus vor einem militärischen Eingreifen in dem südamerikanischen Land“ warnte. „Eine Intervention könne zu ‚Gesetzlosigkeit und Blutvergießen‘ in Venezuela führen, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow laut der Nachrichtenagentur Reuters.“
Laut „Bild“ (24.1.2019) rief VS-Außenminister Mike Pompeo am Mittwoch „die Sicherheitskräfte in Venezuela auf…, einer friedlichen Machtübergabe nicht im Wege zu stehen“ und sprach von einer „katastrophalen Diktatur“ in Venezuela, deren breite Bevölkerung unter einer gewaltigen Versorgungskrise und einer Hyperinflation leidet. Experten schätzen, dass drei bis vier Millionen Menschen deswegen Venezuela verlassen hätten.
„…. Die wahren Ziele der Aktionen gegen Venezuela sind die Kontrolle der riesigen Ressourcen dieser Schwesternation und die Zerstörung des Wertes ihres Beispiels als emanzipatorischer Prozess und als Verteidigung der Würde und Unabhängigkeit unseres Amerika.
Präsident Miguel Díaz-Canel Bermúdez sagte: „Die Souveränität unserer Völker ist heute in der Haltung gegenüber Venezuela entschieden. Das legitime Recht der Schwesternation zu unterstützen, ihr Schicksal zu bestimmen, heißt, die Würde aller zu verteidigen. »
Andere Versuche sollten nicht vergessen werden, wie der Militärputsch von 2002 und der Ölputsch von 2003, die aggressive Durchführungsverordnung der Vereinigten Staaten, die Venezuela als „ungewöhnliche und außergewöhnliche Bedrohung der nationalen Sicherheit und Außenpolitik“ der Supermacht bezeichnet. die einseitigen Zwangsmaßnahmen, die Forderung nach einem Militärputsch gegen die konstitutionelle Regierung Venezuelas, die Warnung des Präsidenten der Vereinigten Staaten, „eine mögliche militärische Option“ zu nutzen, und das Attentat auf Präsident Maduro am 4. August.
Die Handlungen einer Gruppe von Ländern und die beschämende Rolle der OAS stellen einen neuen und verzweifelten Versuch dar, eine erfolglose Politik des Regimewechsels umzusetzen, die nicht aufgrund des unerschütterlichen Widerstands des venezolanischen Volkes und ihrer Bereitschaft zur Verteidigung des Völkerrechts aufgezwungen wurde nationale Souveränität.“
Granma 23. 1. 19