Lewis dokumentiert in seinem Buch die Geschichte des subversiven Witzes in komm. Gesellschaften Europas von 1917-1989. Nebenher erzählt er in Fetzen die Geschichte der entsprechenden Länder im 20. Jahrhundert. Das ist nicht nur spaßig zu lesen. Lewis geht ausführlich auf die Schattenseiten der Historie ein und berichtet, was Diktaturen aus Menschen machen.
Der Kommunismus durch die Stimme seiner geknechteten Bürger, die trotz Mangel, Verfolgung und schlechter Kunst ihren Spaß haben. Viele hundert Witze im Buch machen das Werk zu einem großen Vergnügen.
Ein kleiner, spannender Exkurs führt zur Geschichte des nationalsozialistischen Witzes. Ein Top Werk, sehr zu empfehlen. Alle Freunde intelligenter und böser Witze kommen voll auf ihre Kosten. Das Buch ist ein Muss für jede gute Bibliothek zur Geschichte von Diktaturen.
Denn nur wenn’s dem Menschen dreckig geht, blüht seine Fantasie. „Schlechte Zeiten, gute Witze“ sagt der DDR-Satiriker Ernst Röhl, der wegen frecher Späße in den 60er Jahren den DDR-Knast von innen kennenlernen durfte. Er weiß somit was er sagt.
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Ben Lewis: Das komische Manifest: Kommunismus und Satire von 1917-89, 464 Seiten, Karl Blessing Verlag 2010, 22,95 Euro