Berlin, Deutschland (Weltexpress). Nach dem Spiel standen Unions Robert Andrich und der Neu-Mainzer Robert Glatzel in einem angeregten Gespräch beieinander. Man ist gut bekannt aus gemeinsamen Zeiten beim 1. FC Heidenheim. Beide wechselten 2019 den Verein und spielten nun in Mainz für reichlich 10 Minuten gegeneinander. Am Ende stand ein 1:0-Erfolg für den FSV Mainz 05, den sich der abstiegsbedrohte Tabellenvorletzte redlich erkämpft hatte. Das Spiel war kein fußballerischer Leckerbissen. Bei nasskaltem Wetter, dazu ein schwerer tiefer Rasen und der Ausgangslage war nichts anderes zu erwarten.
Die erste Halbzeit war die bisher schwächste Saisonleistung der Eisernen. Die Mainzer, in ihren extra für die Karnevalszeit kreierten bunten Trikots gekleidet, brachten mehr Willen auf das Spielfeld. Die Belohnung erfolgte in der 22. Minute, als der französische Innenverteidiger Moussa Niakhaté einen Foulstrafstoß verwandelte. Verursacher des Strafstoßes war Nico Schlotterbeck, der Karim Onisiwo bei dem Versuch einer Abwehr auf den Fuß trat. Er kassierte dafür eine gelbe Karte und flog in der 54. Minute mit Gelbrot vom Platz, denn er leistete sich ein weiteres gelbwürdiges Foul.
Mit einem Spieler weniger waren die Eisernen besser im Spiel und hätten den Ausgleich sogar verdient gehabt. Es bleib jedoch beim Ergebnis und der nächsten Niederlage in der Fremde. Diese war bereits die dritte in Folge. Kapitän Christopher Trimmel sah eine Ursache darin, dass sich seine Mannschaft zu wenig zweite Bälle holte und das die langen Pässe nicht funktionierten. Dazu seien die nicht einfachen Platzverhältnisse gekommen. In dieser Saison ist es zudem nur selten vorgekommen, dass die Eisernen in der Gesamtlaufleistung hinter dem Gegner zurückblieben. Die Mainzer legten etwa 3 km mehr zurück, allerdings waren die Berliner auch ab der 54. Minute dezimiert. In der Nachspielzeit hatte Joel Pohjanpalo den Ausgleich auf dem Fuß, traf den Ball nicht richtig.
Taktik
Urs Fischer nahm im Vergleich zu vorangegangenen Spieltag nur eine Veränderung vor. Der Kapitän kehrte nach der Gelbsperre wieder in die Startelf zurück. Ebenso wurde an dem bewährtem 3-5-2 (5-3-2) festgehalten. Die Mainzer hielten mit einer ähnlichen Formation dagegen. Es war 3-4-1-2 (5-3-2), daraus entwickelt sich ein Spiel, dass sich zwischen den Strafräumen abspielte. Viele Zweikämpfe und wenig Spielfluss so lässt sich der Gesamteindruck zusammenfassen. Nach dem Platzverweis von Schlotterbeck musste notgedrungen taktisch umgestellt werden. Es formierte sich ein 4-4-1 und wie eingangs erwähnt, wurde das Spiel der Gäste aus Berlin dadurch etwas ansehnlicher. Es fehlte die Kreativität aus dem offensiven Mittelfeld. Es wurde viel nicht besser, durch den Wechsel in der 66. Minute, für Christian Gentner und Julian Ryerson kamen Sebastian Grießbeck und Niko Gießelmann. Hier liegt die Problemzone, die beiden Stürmer bekamen aus sogenannten 10er-Raum wenig Zuspiele. Ab der 81. Minute kam Keita Endo für Marcus Ingvartsen, wohl in der Hoffnung, dass doch noch ein verwertbarer Ball für die frischen Kräfte im Sturm herausspringt.
„Es war das erwartete Spiel und wenn du fast eine Halbzeit brauchst um ins Spiel zu kommen, wird es schwierig. Am Schluss hat eine Aktion das Spiel entschieden, auch wenn wir gerade in der zweiten Hälfte unsere Möglichkeiten hatten. Der Platzverweis hat uns natürlich nicht in die Karten gespielt, die Mannschaft hat trotzdem alles versucht und viel aufgewendet. Am Schluss hat es leider nicht gereicht“, so Urs Fischer nach dem Spiel.
Gegen den Tabellenvorletzten wurde auswärts verloren. Der nächste Gegner in der Alten Försterei ist der Tabellenletzte Schalke 04.
Daten zum Spiel
Fußball-Bundesliga 20. Spieltag 06.02.2021 15:30 Uhr Opel-Arena Mainz
FSV Mainz 05 – 1.FC Union Berlin 1:0 (1:0)
1. FSV Mainz 05: Zentner – St. Juste, Bell, Niakhaté – da Costa, Kohr, Latza (80. Tauer), Barreiro, Mwene – Szalai (80. Glatzel), Onisiwo (83. Burkardt)
1. FC Union Berlin: Luthe – Friedrich, Knoche, Schlotterbeck – Trimmel, Gentner (66. Griesbeck), Andrich, Ingvartsen (81. Endo), Gießelmann (66. Ryerson) – Awoniyi (73. Pohjanpalo), Teuchert (73. Musa)
Schiedsrichter: Sascha Stegemann, Mike Pickel, Frederick Assmuth, Frank Willenborg
Tor: 1:0 Niakhaté (22.)