Wounded Knee, South Dakota, USA (Weltexpress). Die Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika ist reich an Gemetzeln. In der Regel richten US-Amerikaner barbarische Bluttaten auf fremden Boden an, wie in Deutschland und Vietnam, in Afghanistan und Irak, in Syrien und Lybien und so weiter und so fort.
Länder, in denen US-Amerikaner wüteten und wüten, sind Legion. Doch dieses Mal soll es um eines der Gemetzel gehen, die US-Amerikaner jahrhundertelang den „Rothäuten“ genannten Ureinwohnern antaten.
Kein Vergeben, kein Vergessen. Daran appellierten am 29. Dezember 2015 immerhin einige der ein paar Hundert Überlebende und Bürgerbewegte der nordamerikanischen „Lakota Nation“. Sie erinnerten an das Massaker, das „am 29. Dezember 1890 am Wounded Knee im Pine-Ridge-Reservat stattfand“, wie Wikipedia unter dem Begriff Wounded Knee mitteilt. Damals metzelten dort Hunderte Soldaten des 7. US-Kavallerieregiments Männer, Frauen und Kinder der Minneconjou-Lakota-Sioux-Indianer unter dem zum Zeitpunkt des Gemetzels schwerkranken Häuptling Spottet Elk grausam mit Repetiergewehren und leichter Artillerie nieder, ohne Gnade walten zu lassen.
In Spiegel-Online (29.12.2015) notiert Marc Pitzke, dass das „Gemetzel … als grausigste Konfrontation in den ‚Indian Wars‘ des 19. und frühen 20. Jahrhunderts“ einging, welche „die Kolonialisierung, Unterdrückung und Beinahe-Ausrottung der amerikanischen Ureinwohner“ besiegelte.
Wenige Tage zuvor wurde Sitting Bull, der Halbbruder von Spotted Elke ermordet, von indianische Reservatspolizisten erschossen.
Zuletzt ballerte „ein Großaufgebot von FBI-Agenten und Nationalgarde“ am Woundet nie und tötete am 26. April 1973“ den Oglala Lakota Buddy Lamont. Kurze Zeit später brach der Aufstand zusammen, der am 27. Februar 1973 mit der Besetzung von Wounded Knee durch Mitglieder der American Indian Movement (AIM) begann. Die AIM nahm elf Geiseln und rief einen unabhängigen Staat aus. Am 8. Mai 1973 kapitulierten die letzten Indianer, nachdem Dutzende erschossen wurden. Dutzende landeten anschließend in den Knästen der USA.
Auch daran erinnerten am 29. Dezember 2015 in Wounded Knee die Aktivisten, die, wie in Junge Welt (02.01.2016) notiert wird, „vor einer Woche mit Pferden im 150 Meilen entfernten Bridger im US-Bundesstaat South Dakota aufgebrochen“ waren.