Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die großen Fünf der bundesdeutschen Autobauer stehen im Verdacht, seit den 1990er Jahren ein Kartell gebildet zu haben. Das habe nach eigenen Worten der Spiegel aufgedeckt, der nicht nur von „geheimen Gesprächsrunden großer deutscher Automobilkonzerne“ schreibt, sondern Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen beim Namen nennt.
Aufschrei im Autoland Deutschland
Der Aufschrei im Autoland Deutschland ist groß. Mittlerweile melden sich auch Verbraucherschützer zu Wort. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), erklärt heute, dass der im „Spiegel“ erhobene „Vorwurf von Kartellabsprachen gegen deutsche Autohersteller …. einen ‚Totalschaden‘ für Verbraucher“ bedeuten würde. Die Kunden hätten „statt Vorsprung durch Technik … möglicherweise gewaltige Nachteile eingekauft“, heißt es in einer Pressemiteilung des VZBV vom 24. Juli 2017.
Vorsätzliche organisierte Verbrauchertäuschung
Wenn sich der „Verdacht der Kartellabsprachen“ bestätige, dann handele „es sich um vorsätzliche organisierte Verbrauchertäuschung“, teilt Müller, der wie so viele „lückenlose Aufklärung“ erwartet, mit.
Müller weist darauf hin, dass „von einer möglichen Kartellstrafe … nicht die … betroffenen Verbraucher“ profitieren würden, sondern der Finanzminister, und „dass von Dieselmanipulationen betroffene Autofahrer nach wie vor im Regen stehen“ würden.
Die Gegensätze der Interessen
Wohl wahr. Die Manager machen alles, um die Interessen der Kapitalisten zu befriedigen.
Müller gibt ein Beispiel: Volkswagen habe „weder freiwillig Entschädigungen noch Garantien für Umrüstungen an den Fahrzeugen in Aussicht gestellt. Mögliche Folgeschäden der Umrüstungen müssen Verbraucher nach aktuellem Stand schlimmstenfalls alleine tragen.“
So ist das im Autoland Deutschland, in dem sich der Staat immer als der des Kapitals offenbart. Wenn wundert es noch, dass beim Diesel-Gipfel der Merkel-Regierung in Berlin Verbrauchervertreter nicht mit am Tisch sitzen?
Immerhin, Müller rechne laut „Spiegel Online“ (24. Juli 2017) „mit einer Klagewelle“ von Käufern. In „Süddeutsche Zeitung“ (24. Juli 2017) heißt es: „Müller rechnet mit Zehntausenden Verfahren“.