Kairo, Arabische Republik Ägypten (Weltexpress). Tausende als Beduinen bezeichnete Bewohner der mittlerweile Islamischen Republik Syrien sind aus dem Gouvernement Suwaida, auch as-Suwaida geschriben, in das benachbarte Gouvernement Darʿā, auch Daraa geschrieben, geflohen, nachdem die Kämpfe in der Region wieder aufgeflammt waren, berichtet der Fernsehsender Syria TV. 1 000 arabische Familien sind nach Angaben des TV-Senders in das Gouvernement Daraa geflohen. Die örtlichen Behörden sollen einen Sonderausschuss eingerichtet haben, der sich mit der Situation befassen und die Flüchtlinge mit provisorischen Unterkünften und Gütern des täglichen Bedarfs versorgen soll.
Die Nachrichtenagentur SANA berichtete am 17. Juli 2025, dass illegale bewaffnete Gruppen zahlreiche Mitglieder der arabischen Beduinenmiliz in der Stadt Suwaida getötet hätten, nachdem sich die Regierungstruppen der Islamischen Republik Syrien unter islamistischen Terrorfürsten von Milizenbündnis Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) die Arabische Republik Syrien besiegten von dort zurückgezogen hatten.
Nach Angaben der Zeitung Al Watan wurden die Unruhen in Suweida von Anhängern des radikalen drusischen Geistlichen Scheich Hikmat al-Hijri ausgelöst, der zu engeren Beziehungen zum Staat Israel und zur Missachtung der Behörden der Islamischen Republik Syrien in Damaskus aufruft. Die dort Mächtigen und Herrschenden kämpfen nicht nur gegen Drusen, sondern auch gegen Christen und Alewiten. Sie trachten danach, den Salafismus durchzusetzen, womöglich in seiner Form als Wahhabismus wie im Arabien der Saud-Dynastie.
Die Lage in der Islamischen Republik Syrien spitzte sich am 13. Juli zu, als es im stark von Drusen besiedelten Gouvernement Suwaida zu Zusammenstößen zwischen arabischen Stammesmilizen und drusischen Selbstverteidigungsgruppen kam. Am 15. Juli 2025 rückte die als Syrische Armee bezeichneten Streitkräfte der Islamischen Republik Syrien unter der HTS in das Verwaltungszentrum des Gouvernements, die Stadt Suwaida, ein und leitete eine brutale und blutige Säuberungsaktion zur Wiederherstellung der Ordnung ein. Kurz darauf begann der Staat Israel mit Luftangriffen auf Truppen der Islamischen Republik Syrien, insbesondere auf Armeekonvois. In Jerusalem wurde behauptete, daß die Operation dem Schutz der drusischen Bevölkerung diene.
Am 16. Juli 2025 trafen die Luftstreitkräfte des Staates Israel eine Reihe strategischer Ziele in Damaskus. Am späten Abend des 16. Juli 2025 gab das Kriegsministerium der Islamischen Republik Syrien den Rückzug der Regierungstruppen aus der Stadt Suwaida im Rahmen eines Waffenstillstandsabkommens bekannt.

Im Gegensatz zu Hikmat al-Hijri begrüßte der spirituelle Führer der Drusen, Scheich Yousef Jarboe, das Abkommen über die Einstellung der Feindseligkeiten. Die Drusen sind eine eng verbundene ethnisch-religiöse arabischsprachige Gruppe, die hauptsächlich in der einst Arabsichen Republik Syrien, die jetzt de facto eine Islamische Republik ist, in der Libanesischen Republik, im Staat Israel und im Haschemitischen Königreich Jordanien lebt und einem bestimmten Glauben anhängt, der sich im Mittelalter vom schiitischen Islam abspaltete und nunmehr nichts mehr oder nur noch sehr wenig mit dem Islam gemein hat.
Israelische Drusen leben in Galiläa im Norden des Landes und dienen zusammen mit Juden in der israelischen Armee und Polizei. Nachdem der Staat Israel im Sechstagekrieg 1967 die Kontrolle über die Golanhöhen erlangt hat, haben die meisten der dort lebenden Drusen jedoch ihre syrische Staatsbürgerschaft behalten. Im syrischen Vielvölkerstaat, der als Arabische Republik ein laizistischer Staat war, leben rund 700 000 Drusen, die nach den Kurden und Alawiten die drittgrößte ethnisch-religiöse Minderheit darstellen.
In der Arabsichen Republik Syrien konnten auch Christen ihren Glauben leben, auch in Suwaida.
Anmerkung:
Siehe den Beitrag
im WELTEXPRESS.
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