Der Haltegriff. Und erst recht die Vorrichtung der Halteschlaufen. Sie verstehen Bahnhof. So geht es allen, die sich zum ersten Mal mit der raffinierten Befestigungstechnik der Schlaufen befassen. Und fast immer schlüpfen sie erst einmal verkehrt herum in den Griff und fast immer sind auch noch die Seiten verwechselt. Es gibt nämlich den Stock für die rechte und die linke Hand und wenn man auf richtige Weise die Hand durch die Schlaufe führt und diese mit Klettverschluß schließt, dann liegt die Hand sozusagen gestützt durch die Fessel, kann fest den Stock umschließen, aber auch locker lassen und die Tragfunktion der Schlaufe für die Entspannung nutzen, die eintritt, wenn der Stock weit nach hinten geführt wird, wie es sein soll, von wo aus er dann mit festem Griff wieder nach vorne geholt und eingeschlagen wird. Das sind wirklich Sauseschritte, die dann entstehen.
Schon die Woche über hatte der sportliche Leiter des Ganzen, Michael Fuchs, Training und den richtigen Umgang mit den Stöcken angeboten, denn Kondition ist zwar das Wichtigere, aber das richtige Laufen dann das, was beim Siegen zu Entscheidungen führt. Und daß es viele Sieger gab, liegt daran, daß die Auswahl der Laufstrecken den individuellen Möglichkeiten angepaßt wurde. Als erstes liefen die Sechsstünder los. Eigentlich doch gar nichts besonderes, wenn man an Wanderungen oder Bergsteigen denkt, wo man noch viel länger unterwegs ist. Aber abgesehen davon, daß man dort regelmäßig Pausen einlegt, etwas ißt, etwas trinkt – das allerdings war hier perfekt organisiert, der Apfel wurde im Stöckeschwung ergriffen und die Mineralwasserflasche auch und manche setzten sich bei der Strecke auch ins Gras und legten eine kleine Rast mit dem Rucksackinhalt ein – , also abgesehen von den eigenen Erholungsritualen kam hier der Trott hinzu, der sich einstellt, wenn man ein- und dieselbe Strecke dutzendfach läuft. Denn der Schnellste, der Sieger der Superklasse, war ein Spanier, der genau zwölfmal die 3,3 km passiert hatte, also fast 40 km gelaufen war, leicht unterhalb der sechs Stunden. Eine andere Teilnehmerin war viel weniger weit gekommen, denn die sechs Stunden wurden ja im eigenen Rhythmus gelaufen. Langsam kommt man auch weit.
Die Siegerin über den Stundenparcours war eine Deutsche, die strahlend ihre Trophäe, eine durchsichtige Ehre, bei der Siegerehrung in den Himmel streckte. Auch diese Siegerehrung war ein belachtes und beklatschtes Ereignis, wie den ganzen Tag einfach eine gute Stimmung über dem Lauf lag. Und gutes Wetter auch. Das Iberostar Animationsteamteam hatte sich gründlich vorbereitet und brachte für jeden etwas, denn die, die nur eine Runde gelaufen waren, sollte ja dableiben und mußten unterhalten werden und es gab genug, die einfach so zum Zuschauen gekommen waren. Und es gab die Kinder, für die ein eigener Bereich mit Malen – ja auch sich selbst bemalen, das Gesicht als Löwe oder so -, und weiteren Spielen vorgesehen war. Aber auch Fachkundiges wurde verbreitet, wie man mit weiteren Gewichten an Händen und Füßen noch bessere Fitnessleistungen bringt.
Das Erstaunliche am Stöckelaufen, was wir endlich statt Nordic Walking sagen sollten, ist nämlich, daß es für jeden taugt. Für den echten Sportler genauso wie für den, der gerade durch Krankheit oder Operation lahmgelegt, erst wieder mit dem Bewegen anfängt. Einer der ersten bei dem Sechsstundenlauf wurde der 56jährige technische Betriebsleiter aus Thüringen, der rein zufällig, als er mit einem Freund auf Mallorca Urlaub machte, von dem Wettbewerb hörte und – obwohl er noch nie mit Stöcken gelaufen war – sich gleich anmeldete. Dabei hätte er nach ärztlicher Aussicht schon das Zeitliche segnen können, wenn, ja, wenn”¦ Er war nämlich vor vier Jahren derart herzkrank mit Vorhofflimmern und anderen Herzunarten, daß keine der herkömmlichen Therapien wie elektrische Kardioversion half. Das sind die künstlichen Versuche, die aufgetretenen Herz-Rhythmus-Störungen durch sekündliche Ruhestellung des aufgebrachten Herzens mit Hilfe des körpereigenen Herzkatheters wieder in eine Sinuskurve zu überführen.
Stattdessen wurden bei ihm, dem aus Krankheitsgründen zum Frühpensionär Gestempelten, Verödungen am Herzen vorgenommen und der Arzt sagte ihm, daß er nur durch ein anderes Leben, in dem er gezielt Sport betreibe, überleben könne. Konsequent – so erzählte er uns – hat er sich darauf eingelassen, hat alles Mögliche ausprobiert, sich zur Leidenschaft Radball erkoren und ist inzwischen nicht nur rundherum gesund und ohne Herzprobleme, sondern aufgrund seiner Fitneß auch ohne Stöckeerfahrung einer der Ersten geworden. Ein gutes Beispiel für viele.
Wir, die wir ja nur die zehn Kilometer gelaufen waren, hatten ausreichend Zeit, auch die kurze, aber eindrucksvolle Massage im Zelt des THAI ZEN SPACE am eigenen Körper zu erleben. Da wird im Sitzen an einem im Schulter und Rückenbereich herumgeklopft, die Arme in Streckbewegungen entlastet – manche hatten Muskelkater in der Hand, was davon kommt, wenn man zu stark den Stock umklammert – und mit einer Kopf- und Gesichtsmassage das Ganze noch gekrönt. Sehr wohltuend und möglich gemacht durch die Iberostar Hotels, die als hoteleigenes SPA sich auf Thai Zen konzentriert haben. Da galt auch für das Essen. Teilnehmer sagten nachher, daß sie noch bei keinem Laufwettbewerb ein solch lukullisches Büffet erlebt hätten. Neben diesen mit Lauch- oder Paprika belegten Teigstreifen und anderen Köstlichkeiten waren es vor allem die riesenhaften Paellapfannen, die Begeisterung hervorriefen. Vom Nachtisch sprechen wir jetzt nicht, denn dies ist ein Sportbericht, aber wir träumen noch davon!
Die Veranstalter hatten die zuständigen Damen zum Sportereignis entsandt. „Wie wir sehen, etabliert sich diese Sportart auch auf den Balearen, zumal mit diesem Event auch der Nordic Walking Park in Alcudia eröffnet wurde.“, äußerte Heike Genschow, Marketingdirektorin der Grupo Iberostar stolz und resümierte: „Wir freuen uns über die sehr gute Nachfrage bei unserem Pilotprojekt“. Auch Gisela Sökeland, Direktorin Thomas Cook Reisen, ist sehr zufrieden: „Der Erfolg gibt uns Recht. Bei über 300 Teilnehmern wurden unsere Erwartungen übertroffen. Die Veranstaltung hat uns gezeigt, dass das Interesse, etwas für sich zu tun und dabei mit anderen zusammen aktiv zu sein, groß ist. Mit unserem Event haben wir diesem Trend zum gesundheitsbewußten Breitensport entsprochen.“
Zu vermelden ist aber auch, daß die Pressechefin von Thomas Cook Reisen, Anita Meier, mitgelaufen war sowie die beiden Organisatorinnen von Thomas Cook Reisen und C&C, die die Pressegruppe betreuten. Auch da gab es keinen Ausfall und eine, auf die dann alle stolz waren, bewältigte auch die sechs Stunden! Wenn wir nun resümieren, ist klar, daß dieser Wettbewerb weitergeführt werden muß, weil er eine richtige Antwort auf die Bewegungs- und Leistungsbedürfnisse von Touristen gibt. Die Strecke muß steinloser werden, das ist allen klar, aber alles andere, das kann man kaum verbessern, nur wiederholen, wofür wir uns jetzt schon anmelden. Dann aber trainiert ankommen! Was keine Drohung ist.
P.S. Unser bald wieder fast tägliches Üben findet mit freundlicher Unterstützung der Firma Polar statt, denn diese hat Uhren konstruiert, die für die verschiedenen Absichten beim Sporttreiben eingerichtet sind: Das Modell FT40 zeigt Ihnen beim Stöckelaufen u.a. genau, in welchem Bereich der Fettverbrennung man sich gerade bewegt, besser: ob oder ob nicht. Denn eines der Rätsel für Anfänger ist, daß eben nicht die Hochleistung automatisch Fettverbrennung bewirkt, sondern die aufgrund des eigenen Rhythmus von der Uhr ermittelte optimale Zeit. Das Modell FT60 dagegen ist für die Fitneßleute bei der Victoriatrophäe richtig. Polar spricht sogar von den ambitionierten Fitneßsportlern, die mit der Uhr auch mal Radfahren oder Bergsteigen. Das Besondere an den Uhren ist die OwnZone Funktion. Denn mit Hilfe eines Knopfdrucks, der die Funktion aktiviert, kann die für diesen Tag optimale Trainingszone ermittelt werden. Die schwankt nämlich. Weiß man sie, kann in der idealen Intensität trainiert werden.
Mit den jeweiligen verschiedenen Uhren am Gelenk sind Sie sich selber auf der Spur. Was wir aber zuvor auch nicht wußten und auf Mallorca sehr naheliegt, ist die Brauchbarkeit der Uhren auch im Wasser, sprich unter Wasser. Sie können also nach dem Training die Uhr anlassen und Schwimmen gehen und im Wasser dann ihre Fähigkeiten testen. Wir werden das tun.
Mit freundlicher Unterstützung von Thomas Cook Reisen und der Iberosta Hotels &Resorts.