Tel Aviv, Staat Israel; Berlin, BRD (Weltexpress). Westjordanland vor der Annexion. Mit 71 Ja-Stimmen gegen 13 Nein-Stimmen wurde der Antrag zur Annektierung der arabischen Reste des Westjordanlandes durch den Staat Israel am heutigen Mittwoch, den 23.7.2025, in der Knesset genannten Versammlung angenommen. Die Gegenstimmen sollen laut Times of Israel von arabischen Abgeordneten gekommen sein. Ein paar Araber dürfen dort legal mitmachen und geben der Veranstaltung mehr Legitimität. Bevor es die Knesset gab, gab es die Repräsentantenversammlung für das Mandatsgebiet Palästina, in dem überwiegend Araber lebten, muselmanische Araber. Durch die Sperrklausel von derzeit 3,25 % treten die Kandidaten der arabischen Parteien auf einer Liste an.
Die stärkste Fraktion der Knesset ist der Likud. Benjamin Netanjahu, der amtierende Ministerpräsident des Staates Israel, der für Kenner und Kritiker ein Invasorenstaat, Besatzerstaat, Siedlerstaat, Judenstaat, Kriegsstaat, Terrorstaat und Apartheidstaat ist, zudem ein Staat des Kapitals, ist Mitglied des Likud. Er ist auch der Vorsitzende dieser Partei, die aus der nationalistischen Partei Cherut und der Liberalen Partei hervorging. Die einen waren Zionisten und die anderen revisionistische Zionisten, also antisozialistisch und radikal. Die Revisionisten wollten die Entscheidung der Kolonialherren aus dem VK, Transjordanien vom Mandatsgebiet für Palästina abzutrennen, revidieren. Transjordanien, auch Ostjordanien genannt, wird heute Haschemitisches Königreich Jordanien genannt. Dieses vergrößerte Ostjordanland gehört der arabischen Haschemiten-Dynastie, so wie das Königreich Saudi-Arabien der Saud-Dynastie gehört.
Das Westjrodanland, für Juden ist das Judäa und Samaria, war während der Herrschaft der Briten genannten Herren aus dem VK mehr oder weniger arabisch. Juden? Mangelware! Schon lange ist das Westjordanland ein Flickenteppich, in dem die Reste der Araber eingezäunt und eingemauert in Ghettos leben. Für viele Mitglieder und Wähler des Likud ist es nur selbstverständlich, daß das Westjordanland beziehungsweise Judäa und Samaria zum Staat Israel kommen und früher oder später auch das Ostjordanland.
Die Annektierung des Westjordanlandes durch Benjamin Netanjahu wird in den nächsten Tagen und also bis Ende Juli 2025 erwartet. Dafür ist aus Sicht zionistischer Juden der Zeitpunkt günstig. „Das Land Israel gehört dem Volks Israel“, lautet deren Parole. Judäa, Samaria und das Jordantal werden in dem Antrag zionistischer Juden, der eine überwältigende Zustimmung erhielt, als „untrennbarer Teil der historischen Heimat des jüdischen Volkes“, das alle Juden als auserwähltes Volk ansehen, betrachtet. Mit anderen Worten: Juden könnten nicht Besatzer ihres eigenen Landes sein. Also könne der Staat Israel auch kein Besatzerstaat sein. Und weil gilt, was galt, daß nämlich ein Volk ohne Land in ein Land ohne Volk zog, ist der Staat Israel für zionistische Juden auch kein Invasorenstaat. Judenstaat reicht.
Anmerkung:
Siehe die Beiträge
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im WELTEXPRESS.
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