Der 18jährige Marvin (Jimi Blue Ochsenknecht) kommt aus gutem Elternhaus und lebt in einer schicken Vorstadtvilla. Seine Mutter (Ann-Kathrin Kramer), eine erfolgreiche Immobilienmaklerin, hat seine „erfolgreiche“ Zukunft schon fest verplant. Doch Marvin hat eine ganz andere Vorstellung vom Leben: Seine große Leidenschaft ist die Musik – hier will er zeigen, was er singend und tanzend drauf hat, ganz ohne das Geld seiner Mutter. Nach einer Begegnung mit der Rapperlegende DW Court (Günther Kaufmann) beschließt er, sein Leben endgültig selbst in die Hand zu nehmen. Als er die Clique um den Anführer Osman (Ismail Deniz) und die hübsche Stella (Sabrina Wilstermann) kennenlernt, scheint sein Traum wahr zu werden. Zum ersten Mal fühlt er sich wirklich respektiert und ernst genommen. Zudem verliebt er sich Hals über Kopf in Stella. Doch alles hat seinen Preis: Um akzeptiert zu werden, verschweigt er seine wahre Herkunft. Als Osman hinter das Geheimnis kommt, droht der Schwindel aufzufliegen. Nun muss Marvin alles auf eine Karte setzen.
Wir sahen Jimi Blue Ochsenknecht bei den Drehaufnahmen zu, wie er mehr als fünf Mal seinen Part wiederholen musste: An einer Wand entlang, auf die im Moment Grafitis gesprüht werden, schlendert Marvin, dessen Lippen lautlos das Lied singen, das laut aus dem Nichts ertönt. Mal hatte er den Text vergessen, mal lief er nicht so – wie gewollt – auf die Kamera zu, mal war er dem Regisseur nicht „authentisch“ genug, sondern zu sehr „Schauspieler“. Ganz schön harte Arbeit, dabei haben wir nur fünf Versuche gesehen und gestaunt, dass am Vortag bis tief in die Nacht gedreht wurde.
Ein andermal ging es um Nebenrollen. Da musste Stellas Freundin sich mit anderen unterhalten, aber die Gruppe fand nicht den richtigen Ton. Einmal klang es zu gestellt, ein anderes Mal langweilig, plötzlich hatte Jemand den Text vergessen und nach vielen Ansprachen des Regisseurs war sie da, die richtige Aufnahme, die im Kasten landete und im Film zu sehen ist. Es ging im weiteren auch um Stella und Marvin, die beiden Hauptdarsteller und um eine Schlüsselszene. Ihre Liebe beginnt. Sie müssen glaubhaft rüberbringen, wie sie sich einander annähern: sich tief in Augen blicken, was manchmal nicht geklappt hat, weil beide in Lachen ausbrachen. Sie mussten sich an den Händen fassen, was Jimi Blue zu lange dauerte. Ganz schön schwierig, solche private Momente zu schauspielern, dass sie wie „echt“ aussehen. Köse riet seinen Stars: “Konzentrier dich!“- „ Du bist jetzt Marvin!“ – „ Es geht um die Gefühle für Stella!“ – „Inniger!“. Der Regisseur hatte Recht. Diese zärtliche Szene will man als Zuschauer romantisch sehen.
Dass die Idee für den Film sieben Jahre alt ist, störe ihn nicht, erläutert Regisseur Adnan Köse. Im Gegenteil. Nur so sei die „wunderbare Besetzung“ mit Jimi Blue Ochsenknecht und Sabrina Wilstermann zustande gekommen. Sie wurde nämlich von dem Regisseur für die Hauptrolle des Filmes regelrecht entdeckt. Er wollte eine junge Schauspielerin, die noch nicht fertig mit ihrer Ausbildung ist, aber großes Talent mitbringt, was zu ihrer ersten Rolle führte. Über Jimi Blue denkt Köse, dass er mit diesem Film auf dem Weg zum Charakterdarsteller ist.
Auch der englisch-deutsche Hip Hop Produzent Tai Jason (u.a. Sido) und der aus endlosen Staffeln „Popstars“ gefürchtete Tanzcoach Detlef D! Soost spielen mit. Seine Rolle: Tanzcoach. Welche Überraschung! Zudem entwarf er die Choreographien des Films, die auch Jimi Blue tanzen muss. Jason ist in der Rolle des Rappers Tai zu sehen, außerdem stammt die Musik aus seiner Feder. Und zu guter Letzt holte sich Köse eine Schauspiellegende, Günther Kaufmann, der die Rapperlegende DW Court darstellt und zum großen Vorbild für Marvin wird. Wir sind auf den fertigen Film gespannt!
Titel: Homies
Kinostart: 2011
Regie: Adnan Köse
Drehbuch: Adnan Köse und Andrea Kriegl
Darsteller: Jimi Blue Ochsenknecht, Sabrina Wilstermann, Ismail Deniz, Selina Shirin Müller, Ann-Kathrin Kramer, Günther Kaufmann, Tai Jason und Detlef D! Soost u.a.
Verleih: Kinowelt