Berlin, BRD (Weltexpress). Noch vor wenigen Tagen hatte es zwischen Peking und Tokio Spannungen gegeben, nachdem die neue Premierministerin Sanae Takaichi die Möglichkeit einer militärischen Intervention im Falle eines Konflikts zwischen der Volksrepublik China und der Republik China auf der Insel Taiwan, die einst Formosa genannten wurde, aber nicht nur von Portugiesen besetzt wurde, sondern auch von Japanern, angedeutet hatte. Danach hatte Fu Cong, einen Brief an UN-Generalsekretär Antonio Guterres geschickt, in dem er erklärte: „Wenn Japan es wagen sollte, bewaffnet in die Situation in der Taiwanstraße einzugreifen, wäre dies ein Akt der Aggression.“ Nun haben die Japaner reagiert und beschlossen, Mittelstrecken-Boden-Luft-Raketen in geringer Entfernung zu Taiwan zu stationieren, kommentiert das kommunistische Magazin „Contropiano“ am 26. November 2025 das Zurückrudern Japans. Es vermerkt, Japans jüngster Schritt war zwar nicht im engeren Sinne ein Akt der Aggression, zielt aber eindeutig darauf ab, die Spannungen in der Region anzuheizen. Auf der Insel Yonaguni sollten bodengestützten Flugabwehrraketen des Typs 03-Mittelstrecken-Boden-Luft-Rakete (Chū-SAM) von Mitsubishi Electric stationiert werden, die ballistische Ziele abfangen können.
Der japanische Verteidigungsminister Shinjiro Koizumi habe die Behauptungen, dies werde die regionalen Spannungen verschärfen, als falsch zurückgewiesen. Die Raketensysteme könnten nämlich nur Luftziele in einer Entfernung von bis zu 48 km treffen. Es ist jedoch unklar, was sie außer dem Luftraum über Taiwan verteidigen sollten, da Japan sicherlich kein Ziel des Drachen ist. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning, erklärte, China werde „niemals zulassen, dass japanische Rechtsextremisten den Lauf der Geschichte umkehren, noch wird es jemals eine Einmischung externer Kräfte in taiwanesische Angelegenheiten oder das Wiederaufleben des japanischen Militarismus dulden“. Premierministerin Takaichi ist bekannt für ihre nationalistischen Positionen, aber auch für ihr Profil, das perfekt zu den kriegerischen Tendenzen des westlichen Imperialismus und seiner Verbündeten passt. Und es ist offensichtlich, dass sie einen Machtkampf mit Peking schürt, um die Versprechen einzulösen, die sie im Rahmen ihrer Kandidatur für die Führung ihrer eigenen Koalition (der Liberaldemokratischen Partei) gegeben hat, betont „Contropiano“ und fügt hinzu: Aber auch, weil die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Konflikt zeigen, dass sich der Schwerpunkt der Weltpolitik zunehmend in Richtung Indopazifik verlagert. Die EU spielt derzeit eine untergeordnete Rolle auf der Weltbühne und Trump lenkt Washingtons Aufmerksamkeit offensichtlich nach Lateinamerika und an die Westküste der USA. Takaichi traf sich Ende Oktober mit Präsident Trump und vereinbarte Investitionen und Abkommen im Bereich der Seltenen Erden im Gegenzug für die Stabilisierung der Handelsbeziehungen. Nun bemühen sich japanische Entscheidungsträger, die Führungsrolle ihres Landes im pazifischen Raum zurückzugewinnen.
All dies setzt China natürlich unter Druck, insbesondere in der zentralen Frage der Wiedervereinigung des Archipels, das dem Land als rebellisch gilt. Und tatsächlich verhält sich Tokio so, als ob der Drache die Weltherrschaft anstrebt, und beansprucht dabei ein Gebiet, dessen Unabhängigkeit von fast niemandem, nicht einmal von Japan selbst, formell anerkannt wird.
Es ist ein Dossier, das Trump während des Treffens mit Xi Jinping geschickt übergangen hatte und das vor weniger als einem Monat die Wiederherstellung eines Rahmens für einen harten, aber dennoch vorhersehbar regulierten Wettbewerb ermöglichte.
Die „rote Linie“ zwischen den beiden Präsidenten manifestierte sich in einem Telefongespräch, an dessen Ende die chinesische Seite die Rückkehr Taiwans zu China als Teil der Nachkriegsordnung bekräftigte. Die US-Seite das Thema vermied. In der Sendung „Social Truth“ sprach Trump nur über die Wirtschaft und Chinas Unterstützung für den Frieden im Ukraine-Konflikt.
Es erscheint daher nicht absurd, dass das Weiße Haus zwar die Voraussetzungen für einen hegemonialen Wettbewerb schafft, die Aufgabe, das Tempo in der militärischen Dimension zu erhöhen, aber dem kriegstreiberischen Japan überlässt.
Anmerkung:
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