Erfurt, Deutschland (Weltexpress). Auf dem Bundesparteitag der Die Linke (L) in Erfurt wählten die Delegierten Janine Wissler mit 57,5 Prozent im ersten Wahlgang wieder als Vorsitzende. Wissler setzte sich gegen Heidi Reichinnek und Julia Bonk.
Als weiterer Vorsitzender wurde Martin Schirdewan mit 61,3 Prozent gewählt. Schirdewan setzte sich gegen Sören Pellmann durch, der mit 31 Prozent der Stimmen auf dem zweiten Platz landete und verlor.
Susanne Hennig-Wellsow war im April 2022 zurückgetreten.
Kenner und Kritiker sehen auch mit dieser Doppelspitze die L, in der es lauf Gregor Gysi „kleinkarierten Mist“ und „unerträgliche“ Denunziationen von Mitgliedern gebe, auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit. Gysi, der sich immer wieder entsetzte über Sahra Wagenknecht und andere zeigt, erklärte unter Buh-Rufen: „Es geht nicht darum, Schreibweisen zu verändern, sondern die Verhältnisse.“
Wagenknecht erklärte, daß es „nach diesem Parteitag … kaum Hofffnung“ gebe, „daß die Linke ihren Niedergang stoppen“ könne. Ferner teilte sie zum neuen L-Vorstand mit: „Wie eine Partei, die derzeit bei vier Prozent steht, mit dieser Aufstellung wieder nach oben kommen will, ist mir ein Rätsel… Der Parteitag hat sich ausdrücklich für ein Weiterso entschieden, und damit wird es wohl auch bei den nächsten Wahlen weitergehen wie in den letzten Jahren.“
Das Motto der Mitglieder sei anscheinend „Never change a losing team“, meinte Wagenknecht.