Der Nachrichtenagentur dpa sagten Wissenschaftler, die Trockenheit habe langfristig Auswirkung auf die Zusammensetzung der Wälder. Regional würden Bäume sterben, die viel Wasser brauchen und ersetzt werden müssten durch Eichen und Robinien, die einen geringeren Wasserbedarf haben. Die Gefahr von Sandstürmen auf Autobahnen wie im April bei Rostock werde durch trockene Felder entstehen. Um dem entgegen zu wirken, müssten „Agroforstsysteme“ geschaffen werden. Das bedeute, dass auf sandigen Feldern zwischen Nutzpflanzen wie Mais, Raps oder Gerste müssten etwa zwölf Meter breite Baumreihen gepflanzt werden, die die Winderosionsbildung verringerten. Durch die Bäume werde der Wind gebremst und der weniger Sand aufgewirbelt. Zur Zeit wird in Brandenburg, der trockensten Region Deutschlands, erforscht, wie sich solche Agroforstsysteme umsetzen lassen.
Doch mitnichten wird die Jahreszeitenverschiebung nur negative Auswirkungen haben. Es werden sich auch neue Möglichkeiten für die deutsche Landwirtschaft ergeben, wie beispielsweise zwei Ernten im Jahr durch den Anbau von zwei verschiedenen Fruchtarten auf den Feldern.
Doch vorerst kämpft Deutschland mit Bränden von Wäldern und Grasflächen. In Nordrhein-Westfalen brannten allein am vergangenen Montag knapp 20 Quadratkilometer des Truppenübungsplatzes Senne. 300 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Flammen in den Griff zu bekommen. In Schleswig-Holstein brannten mehrere Moore und nur in Hessen wurden rund 20 Waldbrände bis jetzt registriert. Auch Flüsse trocknen aus. Der Rhein bei Köln hat ein Rekordtief von 1,23 Metern erreicht.
Noch eine positive Auswirkung kann begrüßt werden: durch die längeren Sommer und die damit verbundene intensivere Sonneneinstrahlung werden die Deutschen einem südlicheren Lebensgefühl ausgesetzt – und das hebt bekanntlich die Laune!