Tata investiert im großen Stil in innovative Technologien und neue Modelle, lässt die Unternehmen dabei weitgehend autark agieren und kann das auch uten Gewissens: Jaguar Land Rover geht es so gut wie nie. So wurden 2013 weltweit rund 425 000 Fahrzeuge verkauft – das entspricht einem Zuwachs von 19 Prozent gegenüber 2012. Diese Entwicklung vollzieht sich auch in Deutschland: Von Januar bis März konnte hier mit rund 5500 Zulassungen ein Zuwachs von mehr als 20 Prozent verzeichnet werden. Damit lagen die beiden Briten weit vor dem deutschen Gesamtmarkt, der im ersten Quartal einen Zulassungs-Zuwachs von 5,6 Prozent bilanzierte.
Doch der Erfolg kommt nicht von ungefähr: Die Produkte beider Marken sind heute moderner, attraktiver, markanter denn je – und dazu von ausgezeichneter Qualität. Einer dieser Erfolgstypen ist der Jaguar XF Sportbrake (ab 48 550 Euro), der seit anderthalb Jahren auf dem Markt und ausschließlich für europäische Kunden bestimmt ist. Neu ab Juli ist der XFR-S Sportbrake – der erste Hochleistungs-Kombi der Marke. Der Fünfliter-Achtzylinder unter der Haube dieser Fahrmaschine zum Preis von 110 450 Euro leistet 405 kW/550 PS, beschleunigt in 4,8 Sekunden von Null auf 100 km/h und erreicht eine auf 300 km/h limitierte Höchstgeschwindigkeit.
Im vergangenen Jahr wurde mit dem Roadster F-Type eine ganz neue Jaguar-Modellreihe aufgelegt. Aktuell kommt nun das F-Type Coupé (ab 67 000 Euro) auf den Markt. Es ist eine Schönheit, ein echter Eye-Catcher, egal aus welchem Blickwinkel. Seine Silhouette ist klassisch, sein Design puristisch und seine Proportionen perfekt – eine echte Sportflunder. Wie sein Vorfahre, der 1961 auf dem Genfer Salon präsentierte E-Type, ist der F-Type sowohl als Cabrio (ab 74 000 Euro), als auch als Coupé ein reiner Zweisitzer.
Allerdings fasst das Gepäckabteil des Cabrios nur 196 Liter – also eine größere Reisetasche. Im Coupé können hingegen bis zu 407 Liter untergebracht werden. Die mit weichem Leder bezogenen Sport Schalensitze sind bequem und bieten einen perfekten Halt. Doch wer kein Sportler ist, sollte vor allem das Aussteigen aus dem tiefen Gestühl unbeobachtet ausprobieren. Als Antriebe für das F-Type Coupé stehen Kompressor-Benziner zur Wahl.
Die Krönung ist der 405 kW/550 PS starke 5,0-Liter-Motor im 103 700 Euro teuren S-Modell. Kaum zu glauben, mit welcher brachialen Kraft er antritt, in nur 4,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 kommt und seine Spitze von 300 km/h erreicht. Mit welchem Motor man auch immer unterwegs ist: Dank seiner optimalen Gewichtsverteilung, der direkten Lenkung und einem hochmodernen Fahrwerk lässt sich das Jaguar F-Type Coupé perfekt und sicher durch die Kurven jagen.
Bei Land Rover stehen im „Vierjahrplan“ von 2012 bis 2016 vier neue Modellreihen. Dem Freelander (ab 28 200 Euro) wurde gerade ein Facelift verpasst, und er gefällt nun noch besser mit neuem Gesicht und verbesserten Ausstattungen. Der größte Volumenzuwachs der Marke kommt derzeit vom Range Rover Evoque (ab 34 500 Euro). Das kompakte Premium-SUV erfreut sich seit seiner Premiere im vergangenen September großer Beliebtheit und steht für rund 40 Prozent der Verkäufe und die neue attraktive Modellpolitik dieser Marke. Seit Jahresbeginn ergänzt die erste Neun-Stufen-Automatik in einem SUV das Angebotsprogramm.
Den spektakulärsten Zuwachs in der Land Rover-Statistik nimmt jedoch der neue große Bruder des Evoque für sich in Anspruch – der Range Rover Sport (ab 59 600 Euro). Der im vergangenen September eingeführte sportliche Luxus-Geländewagen konnte seine Verkaufszahlen gar verdoppeln und rangiert bei den Verkäufen direkt hinter dem Evoque. Das Fahrzeug überzeugt durch sein neues Outfit, vor allem aber durch die weiter verbesserten Fahr- und Handlingeigenschaften im Gelände und auf befestigten Straßen.
Dennoch ist der Range Rover Sport authentisch und auch optisch erkennbar geblieben und wurde glücklicherweise nicht weich gespült wie so mancher Wettbewerber. Neu ist die Fahrwerksarchitektur mit vorn einzeln aufgehängten Rädern, einer Mehrlenker-Hinterachse und einer verstellbaren Luftfederung. Für sichere Onroad-Fahrten verfügt der Range Rover Sport erstmals über einen aktiven Wankausgleich, der einer Karosserieneigung in den Kurven entgegenwirkt. Vier neu entwickelte effiziente Motoren stehen zur Wahl – ein V6-Diesel in den Leistungsstufen 190 kW/258 PS und 215 kW/292 PS, ein Achtzylinder-Diesel mit 250 kW/339 PS sowie ein 5,0-Liter-V8-Kompressor-Benziner mit 375 kW/510 PS.
Doch auch der Discovery, der seit 25 Jahren gebaut wird und die Lücke zwischen dem rustikalen Defender (ab 27 790 Euro) und dem luxuriösen Range Rover (ab 91 300 Euro) schließt, hat eine treue Fangemeinde. Mit dem Auftritt der neuen Ranger ist er jedoch ein bisschen ins Abseits geraten. Deshalb holt Land Rover jetzt richtig aus und stellt einen Landy mit verblüffenden Neuheiten auf die Räder. Und mit dieser Modellgeneration will Land Rover auch einen grundlegenden Wandel einläuten: Es gibt künftig nicht den Discovery (aktuell ab 44 600 Euro), sondern eine Modellfamilie mit drei Mitgliedern für unterschiedliche Ansprüche an ein Freizeit-SUV. Auf der Automesse in New York wurde jetzt zwar das Showcar „Discovery Vision Concept“ gezeigt, doch das soll der Serienversion, die 2015 erwartet wird, recht nahestehen.
Auf den ersten Blick wirkt der neue Discovery nicht mehr so bullig wie das gegenwärtig aktuelle Modell. Dabei bietet er Platz für bis zu sieben Personen, und der Innenraum lässt sich sehr flexibel einrichten. Geblieben sind dem Discovery die hohe Seitenlinie, die Stufe im Dach für ausreichenden Kopfraum der Passagiere in Reihe drei sowie die großzügige „Alpine“-Verglasung im Fond. Bei der Front- und Heckgestaltung haben sich die Entwickler an den Evoque angelehnt, ohne jedoch den Vorgänger mit seinen wuchtigeren Dimensionen verleugnen zu wollen.
Auch im Innenraum erinnert einiges an den Evoque, doch etwas ist anders: Es sind kaum Bedienelemente erkennbar. Gesteuert werden viele Funktionen für Türen, Blinker, Scheinwerfer oder Bildschirme mit Gesten. So lassen sich per Finger- oder Handbewegung die Scheiben oder das Panoramadach verdunkeln. Per Fernsteuerung kann der Fahrer das Auto von außen manövrieren, zum Beispiel beim Ankoppeln eines Anhängers oder in schwierigen Geländepassagen. Für beste Sichtverhältnisse sorgt das leistungsstarke Licht der Laser-Scheinwerfer.
Für noch sicherere Geländefahrten ist die neue Generation des Terrain-Response-Systems an Bord, das alle Assistenz- und Kamerasysteme vernetzt. Ein Laser projiziert Markierungen auf den Boden und unterstützt den Fahrer bei besonders engen Passagen. Infrarot-Laser scannen den Untergrund, und per Laser wird auch die Tiefe eines Wasser-Hindernisses ermittelt. Eine spezielle Technologie lässt die Motorhaube quasi unsichtbar werden. Die unterhalb des Kühlergrills montierten Kameras liefern ihre Bilder auf das in die Windschutzscheibe integrierte Head-Up-Display und ermöglichen einen ungehinderten Blick auf den Boden direkt vor und unter dem Fahrzeug. Davon profitiert der Fahrer zum Beispiel im schwierigen Gelände, wenn die Boden-Ansicht auf die Frontscheibe projiziert wird.