Den Blick nach Süden – freie Sicht aufs Mittelmeer, hieß eine witzige zeitgenössische Schweizer Ausstellung – gibt es nun schon 15 Jahre, aber erstmalig wurde er vom Filmmuseum in Frankfurt ausgelagert. Dieses wurde nämlich am 8. November geschlossen, aber nicht eingemottet, sondern für die Totalentkernung der schönen alten Villa, direkt am Main, freigegeben, die danach mehr Raum für das Filmmuseum selbst und vor allem seine Ausstellungen bieten soll. Auch das Kino im Untergeschoß wird renoviert, allerdings als Raum belassen, während alles andere eine neue Gestalt erhält. Der Umzug ins Metropolis findet für dieses Festival statt. Dieses Haus, in Frankfurt unvergessen einst das alte Volksbildungsheim und als solches kulturelles Zentrum der Stadt, bietet sich durch die Großräumigkeit geradezu an, aber wir nehmen an, daß andere Veranstaltungen des Deutschen Filmmuseums in der Stadt wandern.
Auch diesmal werden sich die Vielfalt und der häufige Realitätsbezug des italienischen Kinos im Programm wiederfinden. Denn wenn schon die ganze italienische Presse Berlusconi gehört, was sie nicht tut, aber die anderen passen sich im vorauseilendem Gehorsam diesem Mann an, der in jeder anderen Gesellschaft als kriminell oder zumindest anrüchig hinweggefegt wäre. Das Kino aber hat sich, anders als das Fernsehen, eine kritische Öffentlichkeit bewahrt. „Die Filme blicken kritisch auf das Italien der Gegenwart, auf Identitätskrisen, Hoffnungen und Sehnsüchte des Einzelnen, die in Genres wie Thriller, Roadmovie oder Liebeskomödie behandelt werden. Im Programm sind Filme von Newcomern ebenso vertreten wie Werke von Altmeistern wie Pupi Avati oder Giuseppe Picchioni.“, teilt der Veranstalter mit.
Neben dem aktuellen Kino wird jeweils ein Filmschaffender besonders herausgestellt. Die Hommage gilt diesjährig dem Regisseur Paolo Virzi, der am 21. November bei Verso Sud anwesend sein wird. Seine Filme begleiten das Festival, denn sechs werden innerhalb des Festivals aufgeführt, darunter auch der neueste und in Italien heiß diskutierten Spielfilm TUTTA LA VITA DAVANTI, eine Komödie von 2008, auf Deutsch: Das ganze Leben liegt vor Dir. Virzi ist ein sozialkritischer und moderne Märchen erzählender Regisseur in der Nachfolge Fellinis, weil sich die fantastischen Elemente in seinen Filmen mit der knallharten Darstellung sozialer Realitäten einzigartig mischt, was seine Popularität ausmacht.
Eröffnet wird das Festival am 20. November mit SI PUO FARE von Giulio Manfredonia, einer Komödie von 2008, auf Deutsch: Wir schaffen das schon. Entnehmen Sie die Filme der beistehenden Übersicht. Die Vorführungszeiten finden Sie auf der Homepage des Deutschen Filmmuseums.
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Fr 20.11. 20.20 Uhr | So 29.11. 18.00 Uhr
SI PUí’ FARE Wir schaffen das schon
Italien 2008, Regie: Giulio Manfredoni, Darsteller: Andrea Bosca, Anita Caprioli, Pietro Ragusa, 111min, OmU, Zu Gast am 20.11.: Pietro Ragusa
Zur Eröffnung zeigt Verso Sud den in Italien sehr erfolgreichen Film SI PUí’ FARE, der von einem der Hauptdarsteller, Pietro Ragusa, persönlich präsentiert wird. Der Film spielt in den bewegten 1980er Jahren in Mailand: Der aufmüpfige Gewerkschafter Nello wird von der Leitung seiner Organisation dazu verdonnert, sich um eine Gruppe von Ex- Psychiatrie-Patienten zu kümmern, die nach der Auflösung aller psychiatrischen Anstalten in Italien eine Kooperative gegründet haben und dennoch unter der Fuchtel eines Arztes stehen, der sie ruhigstellt und stumpfsinnige Arbeiten verrichten lässt. Nello versucht, den einstigen Patienten eine neue Würde zu geben. Giulio Manfredonias Film vereint Situationskomik und Tragikomik zu einem unkonventionellen Plädoyer für Menschlichkeit.
Sa 21.11. 18.00 Uhr | So 22.11. 18.00 Uhr
DUE PARTITE Zwei Spiele
Italien 2009, Regie: Enzo Monteleone, Darsteller: Margherita Buy, Isabella Ferrari, 100min, OmeU
Die mit 1,5 Millionen Kinobesuchern überaus erfolgreiche Verfilmung eines Theaterstücks von Cristina Comencini erzählt von zwei Frauenrunden: Im Jahr 1966 treffen sich vier Frauen zum Canastaspielen und diskutieren über ihr Leben und seine Perspektiven, wobei ihre Unterdrückung durch die Ehe bei einigen deutlich wird. Etwa 30 Jahre später begegnen sich auch die Töchter dieser Frauen, um sich auszutauschen und Hoffnungen und Ängste miteinander zu teilen. Enzo Monteleone übernimmt von der literarischen Vorlage das Moment der Intimität und der Beredsamkeit, um über die Veränderungen beziehungsweise Kontinuitäten im Leben der Frauen aus verschiedenen Generationen zu sinnieren.
Sa 21.11. 20.20 Uhr | Hommage an Paolo Virzí¬
TUTTA LA VITA DAVANTI Das ganze Leben liegt vor dir
Italien 2008, Regie: Paolo Virzí, Darsteller: Isabella Ragonese, Micaela Ramazzotti, Giulia Salerno, 117min, OmU, Zu Gast: Paolo Virzí
Über sein neuestes Werk sagte Paolo Virzí¬: „In meinem Film wollte ich, dass sich darin ein scharfer Blick auf die italienische Gesellschaft spiegelt, aber ohne Selbstmitleid.“ Die spielerisch inszenierte, stellenweise mit fantastischen Einfällen aufwartende Tragikomödie handelt von einer jungen Frau, die ihr Philosophiestudium erfolgreich abgeschlossen hat und nach einer Arbeit sucht. Nach zahlreichen erfolglosen Vorstellungsgesprächen kommt sie in dem Call Center einer großen Firma unter, wo sie am Telefon Küchenmaschinen verkaufen muss – jedoch gerät die Abteilung in das Visier der Gewerkschaft.
So 22.11. 20.20 Uhr | Hommage an Paolo Virzí¬
LA BELLA VITA Das schöne Leben
Italien 1994, Regie: Paolo Virzí, Darsteller: Claudio Bigagli, Sabrina Ferilli, 92min, OmeU
Kurz nach der Heirat Brunos mit der attraktiven Mirella im Jahre 1989, gerät die Stahlfabrik in Piombino, in der er arbeitet, in eine schwere Krise und er wird in Kurzarbeit geschickt. Seine Frau beginnt eine Affäre, von der Bruno erfährt als sie gerade versucht, diese zu beenden. Das Paar trennt sich, doch die beiden sehnen sich trotzdem nacheinander. Sabrina Ferilli als „zartes und poetisches Opfer der Modernität“ (Virzí¬) sowie der Hauptdarsteller Bigagli spielen das Ehepaar mit der selben Authentizität, mit der es dem Regisseur auch gelingt, den Geist seiner im Umbruch begriffenen Heimatstadt auf Celluloid zu bannen.
Mo 23.11. 18.00 Uhr | Hommage an Paolo Virzí¬
BACI E ABBRACCI Umarmungen und Küsse
Italien 1999, Regie: Paolo Virzí, Darsteller: Francesco Paolantoni, Piero Gremigni, Massimo Gambacciani, 105min, OmeU
Eine Gruppe ehemaliger Industriearbeiter, die wegen der ökonomischen Krise in der Toskana auf die Straße gesetzt wurden, entschließt sich, in das Staußenzuchtgeschäft einzusteigen. Gleichzeitig befindet sich der Restaurantbetreiber Mario nach dem Weggang seiner Frau und dem Scheitern seines Geschäfts auf einem absoluten Tiefpunkt. Das zufällige Zusammentreffen zwischen den Straußenzüchtern und ihm führt zu unvorhergesehenen Wendungen. Virzí¬ inszenierte mit BACI E ABBRACCI eine Mischung aus mitfühlender Komödie und aufrichtiger Sozialkritik im Stile der populären Commedia all’italiana.
Mo 23.11. 20.20 Uhr | Di 24.11. 18.00 Uhr
PRANZO DI FERRAGOSTO Festmahl im August
Italien 2008, Regie: Gianni di Gregorio, Darsteller: Gianni di Gregorio, Valeria de Franciscis, 75min, OmU
Gianni, ein in die Jahre gekommener Mann, lebt noch immer mit seiner verwitweten Mutter – einer verarmten Aristokratin – gemeinsam in einem alten Haus in Rom. Sein Tagesablauf besteht aus der Erledigung des Haushalts und Abstechern in die nahe gelegene Bar. Dann bietet der Hausverwalter ihm an, ihm sämtliche Schulden zu erlassen, wenn er sich während der Ferragosto-Feiertage um Luigis alte Mutter kümmert. Diese kommt dann aber in Begleitung. Der bekannte Theaterregisseur und Schauspieler Gianni di Gregorio spielt in seinem schrulligen, urkomischen und zugleich pointiert gespielten, vielfach ausgezeichneten Debütfilm die Hauptrolle selbst.
Di 24.11. 20.20 Uhr | Hommage an Paolo Virzí¬
OVOSODO
Italien 1997, Regie: Paolo Virzí, Darsteller: Claudia Pandolfi, Marco Cocci, Nicoletta Braschi, 103min, OmeU
Virzí¬s dritter Spielfilm, brachte dem Toskaner den endgültigen Durchbruch als einer der wichtigen italienischen Gegenwartsregisseure. Bedacht unter anderem mit dem Großen Preis der Jury in Venedig und brillierend durch das fantastische Schauspielerensemble, erzählt darin die Hauptfigur Piero Malsani rückblickend ihr Lebensschicksal. Als schüchterner, leicht untersetzter Junge wächst er in einem Stadtteil Livornos auf, dessen Name Ovosodo (gekochtes Ei) ihm auch zum Spitznamen wird. Sein Vater verbringt mehr Zeit im Gefängnis als zu Hause, und seine Mutter stirbt früh. Pieros Talent bringt ihn aufs Gymnasium, wo er Tommaso kennenlernt, einen unangepassten, freigeistigen Frauenheld. Und er erinnert sich auch an Lisa, seine einstige große Liebe, und die Enttäuschungen und Kompromisse des Lebens.
Mi 25.11. 18.00 Uhr
I NOSTRIL TRENT’ ANNI. GENERAZIONI A CONFRONTO
Wir als Dreißigjährige. Ein Gespräch zwischen den Generationen
Italien 2004, Regie: Giovanna Taviani, Dokumentarfilm, 73min, OmeU
In ihrem Dokumentarfilm unternimmt Giovanna Taviani eine Reise durch den italienischen Film seit den 1950er Jahren bis heute. Dabei begegnet sie Regisseuren und Schauspielern aus fünf Generationen: von Dino Risi, Mario Monicelli, Marco Bellocchio, Giuseppe Bertolucci, Paolo e Vittorio Taviani, Nanni Moretti, Paolo Virzí¬, Gabriele Salvatores, Marco Tullio Giordana über den Schauspieler Stefano Accorsi, bis zur jüngsten Generation mit Vincenzo Marra, Paolo Sorrentino, Andrea Porporati und Daniele Vicari. In den Interviews blicken sie zurück und reflektieren über die eigene filmische Vergangenheit im Licht der Gegenwart. Wie verändert sich von Generation zu Generation und von Film zu Film das Lebensgefühl der Dreißigjährigen in Verbindung mit der jeweiligen zeitgenössischen Gesellschaft?
Mi 25.11. 20.20 Uhr | Hommage an Paolo Virzí¬
CATERINA VA IN CITTí Caterina zieht in die Stadt
Italien 2003, Regie: Paolo Virzí, Darsteller: Alice Teghil, Sergio Castellitto, Margherita Buy, 107min, OmU
Die 13-jährige Caterina zieht mit ihrer Familie aus einem kleinen Dorf nach Rom. Ihre Mutter ist Hausfrau und ihr Vater ein frustrierter Schullehrer, der sich nebenbei erfolglos als Schriftsteller versucht. Dem pubertierenden Mädchen fällt es sehr schwer, sich an die Großstadt anzupassen, und sie fühlt sich einsam. Ihre Mutter lebt in einer eigenen Welt, während der Vater sie drängt, alle Mädchen aus ihrer Klassen zu treffen, die aus wohlhabenden Familien kommen. In seinem Film wollte Virzí¬ nach eigener Aussage das aufsteigende italienische Kleinbürgertum porträtieren. „Mit diesem Film habe ich versucht, von einem Teil unserer heutigen Gesellschaft zu erzählen, und halb im Ernst und halb im Spaß würde ich sagen, dass Caterina eine Metapher von unserem Land darstellt“, so der Regisseur.
Do 26.11. 18.00 Uhr | Tag des neuen italienischen Films
Fr 27.11. 20.20 Uhr
IL PAPí€ DI GIOVANNA Giovannas Vater
Italien 2008, Regie: Pupi Avati, Darsteller: Silvio Orlando, Francesca Neri, 104min, OmU
Der Kunstlehrer Michele führt im Bologna der 1930er Jahre ein unauffälliges Leben mit seiner Frau und seiner 18-jährigen schüchternen Tochter Giovanna, die er über alles liebt. Eines Tages wird deren beste Freundin in der Turnhalle der Schule ermordet. Die Ermittlungen bringen eine schreckliche Wahrheit ans Licht: Mörderin war niemand anders als Giovanna selbst in einem Akt der Eifersucht. Die junge Frau wird als psychisch gestört in eine Nervenheilanstalt eingeliefert. Obwohl die bürgerliche Gesellschaft sich von ihm abwendet, hält ihr Vater als einziger noch zu ihr. Pupi Avatis Film besticht als intensive Studie bürgerlicher Verlogenheit und durch die fabelhafte männliche Hauptrolle, für die Silvio Orlando in Venedig den Darstellerpreis gewann.
Do 26.11. 20.20 Uhr | Tag des neuen italienischen Films
Sa 28.11.18.00 Uhr
EX
Italien 2009, Regie: Fausto Brizzi, Darsteller: Claudio Bisio, Cécile Cassel, Malik Zidi, 120min, OmU
Fausto Brizzis EX (2009) nimmt sich in verschiedenen Episoden eines oftmals vernachlässigten Themas an: dem Ende einer Beziehung im Gegensatz zum Kennenlernen oder Frischverlieben. Verliebtsein kann vergehen, der oder die Ex bleibt jedoch ein Leben lang – auch so kann man den heiteren und flotten Film verstehen. Insgesamt sechs Paare stehen im Mittelpunkt, darunter etwa Luca, der nach der Trennung von Loredana demonstrativ in die Studentenbude seines Sohnes zieht, um sich auszutoben, oder der notorische Lebemann Sergio, der nach dem Tod seiner Ex-Frau Verantwortung für zwei pubertierende Töchter übernehmen muss.
Fr 27.11. 18.00 Uhr | Sa 28.11. 20.20 Uhr
GIULIA NON ESCE LA SERA Giulia geht abends nie aus
Italien 2009, Regie: Giuseppe Piccioni, Darsteller: Valerio Mastandrea, Valeria Golino, 105min, OmU
Als Schriftsteller hat es Guido endlich geschafft: Er gehört zu den Nominierten eines wichtigen Literaturpreises. Vor der Preisverleihung begleitet er seine Tochter ins Schwimmbad, wo er sich Hals über Kopf in die Schwimmlehrerin Giulia (Valeria Golino) verliebt. Die Beziehung gestaltet sich schwierig, denn die schöne Frau verbirgt ein Geheimnis und geht abends nie aus. Regisseur Giuseppe Piccioni, den Frankfurter Kinobesuchern wohlbekannt, erzählt in seinem Film eine dramatische Liebesgeschichte voller unerwarteter Wendungen und bewegender Bilder.
So 29.11. 20.20 Uhr
GALANTUOMINI Ehrenmänner
Italien 2008, Regie: Edoardo Winspeare, Darsteller: Donatella Finocchiaro, Fabrizio Gifuni, 100min, OmU
Ein junger Untersuchungsrichter kehrt nach Jahren in seine Heimat, die Provinzstadt Lecce im tiefsten italienischen Süden, zurück. Er trifft seine Jugendliebe wieder, die mit einem stadtbekannten Drogendealer verheiratet ist und einen Parfümladen betreibt. Die alte Beziehung flammt wieder auf, gleichzeitig erfährt er aber, dass sie die rechte Hand eines skrupellosen Mafiapaten ist, auf dessen Verbrecherorganisation er angesetzt wurde. Liebesgeschichte und knallharter Mafiafilm zugleich, tut sich Edoardo Winspeares Werk durch seine Figur einer weiblichen „Patin“ hervor, für deren Darstellung Donatella Finocchiaro beim Festival in Rom ausgezeichnet wurde.
Mo 30.11. 18.00 Uhr | Di 1.12. 20.20 Uhr
MAR NERO Schwarzes Meer
Italien 2008, Regie: Federico Bondi, Darsteller: Ilaria Occhini, Doroteea Petre, 95min, OmeU
Mit MAR NERO, der in Italien über 800.000 Kinobesucher hatte, gewann Federico Bondi zahlreiche Preise, allen voran den Preis der Ökumenischen Jury in Locarno und den Darstellerpreis für Ilaria Occhini: Die Rumänin Angela hat ihre Heimat und ihren Ehemann verlassen, um eine bessere Zukunft in Italien zu suchen. Dort lernt sie die ältere, gelenkkranke Gemma kennen, mit der sie sich nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser versteht. „(…) Ich begegne jeden Tag auf der Straße oder in Parks älteren Menschen, die von einem Ausländer begleitet werden: Geschichten von unfreiwilligem Zusammenleben, gegenseitiger Abhängigkeit, aber auch von Solidarität und Freundschaft“, so Bondi über seinen bewegenden, biografischen Film.
Mo 30.11. 20.20 Uhr | Hommage an Paolo Virzí¬
N –IO E NAPOLEONE N – Ich und Napoleon
Italien 2006, Regie: Paolo Virzí, Darsteller: Daniel Auteuil, Elio Germano, Monica Bellucci, 100min, OmU
Zwei der größten Stars des italienischen und französischen Kinos konnte Paolo Virzí¬ für N –IO E NAPOLEONE gewinnen, der frei nach dem erfolgreichen Roman Ernesto Ferreros entstand. Daniel Auteuil verkörpert Napoleon in seinem Exil auf Elba, der zur Untätigkeit verdammt ist, und dem von seinem Sekretär und dessen Geliebter, einer fabelhaften Monica Bellucci, Gefahr droht. Der Film „kommt als Komödie daher, ist aber gleichzeitig das Porträt eines Generationen- und Epochenkonflikts. Er setzt sich mit dem Wechselspiel zwischen politisch motiviertem Hass und menschlicher Natur auseinander“, so Virzí¬.
Di 1.12. 18.00 Uhr
LA SICILIANA RIBELLE Das sizilianische Mädchen
Italien 2008, Regie: Marco Amenta, Darsteller: Veronica D’Agostino, Gérard Jugnot, 115min, OmeU
Das Spielfilmdebüt von Marco Amenta, der sich bereits zuvor in preisgekrönten Dokumentationen der Cosa Nostra angenommen hatte, beruht auf einer wahren Begebenheit: einem Wendepunkt in der Geschichte der juristischen Auseinandersetzung mit der sizilianischen Mafia. An einem Novembermorgen des Jahres 1991 sucht die 17-jährige Rita, Tochter eines Mafiabosses, den Oberstaatsanwalt Siziliens auf und erzählt ihm alles, was mit den Morden an ihrem Vater und ihrem Bruder zusammenhängt. Da es das erste Mal überhaupt war, dass ein Mitglied der Mafia ein Geständnis ablegte, waren mit ziemlicher Sicherheit ihre Tage gezählt. Der eindringliche und intensive Film lief auf zahlreichen Festivals und steht neben Gomorrha stellvertretend für die Beschäftigung des italienischen Films mit der Mafia
In Zusammenarbeit mit Made in Italy, Rom. Mit Förderung des Ministero per i Beni e le Attivití Culturali, Direzione Generale per il Cinema, Rom. Mit Unterstützung des Consolato Generale d’Italia, Frankfurt am Main, Istituto Italiano di Cultura, Frankfurt am Main und Casa di Cultura e. V.