Berlin, BRD (Weltexpress). Friedensaktivisten und Antimilitarististen protestierten am Mittwoch mit den Hafenarbeitern von Triest und Monfalcone gegen die Nutzung dieser Häfen als Logistikplattform für Exporte von Waffen zu Kriegsschauplätzen in aller Welt. Anlass war der Aufruf des Weltgewerkschaftsbundes (WGB), den 1. September, an dem Hitlerdeutschland 1939 mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg begann, zu einem Internationalen Aktionstag für den Frieden zu gestalten.
Aufgerufen dazu hatten die Basisgewerkschaften Unione sindacale di Base (USB) von Triest, dem Tiefseehafen Norditaliens, und Monfalcone, dem Tor zum Mittelmeer. Sie forderten einen sofortigen Waffenstillstand und ein Ende des Krieges in der Ukraine, im Jemen, im Sudan und allen Kriegsgebieten im Nahen Osten und anderswo. Im Dezember 2023 ging von Monfalcone aus eine Ladung Panzer in die Ukraine ab, im Februar 2024 weitere 1500 Militärfahrzeugen, berichtete die Nachrichtenagentur Pressenza. In Triest hat die italienische Fincantieri-Werft, die als viertgrößtes Schiffbauunternehmen der Welt gilt, ihren Sitz. Das Unternehmen, an dem der italienische Staat mit 71,32 % beteiligt ist, erlebt seit Beginn des Krieges in der Ukraine und der »Expansion Chinas« einen wahren Auftragsboom. Nachdem Fincantieri die U-Boot-Sparte des italienischen Rüstungskonzern Leonardo, der Torpedos, Unterwasserabwehrsysteme und Sonargeräte produziert, übernommen hatte, gehörte dazu der Bau von vier U-Booten der Klasse U212A, dem in Zusammenarbeit mit ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) zwei weitere des Typs 212 NFS (Near Future Submarine) folgen sollen.
Auf der Viale Oscar Cosulich des Valentini-Kanals in Monfalcone versammelte sich eine unübersehbare Menschenmenge, um gegen die Versendung von Kriegsmaterial in die von der NATO angeheizten imperialistischen bewaffneten Konflikte auf der ganzen Welt zu protestieren. Redner verwiesen darauf, dass die italienische Verfassung den Export von Kriegsmaterial in Länder, die sich in einem bewaffneter Konflikt befinden, verbietet. Hier wie auch in Triest verurteilten Plakate und Sprechchöre den Völkermord, die ethnischen Säuberungen und die täglichen Verbrechen, die Israel in Palästina mit der Duldung und Unterstützung der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union verübt. Andere Losungen forderten, ein „Mittelmeer des Friedens und der Freundschaft zwischen den Völkern“ zu schaffen, das zu globaler Zusammenarbeit und Entspannung, zur vollständigen Abschaffung von Atomwaffen, zur Achtung der Unabhängigkeit und Souveränität aller Staaten beiträgt, berichtete das kommunistische Magazin „Contropiano“ auf seinem Onlineportal. Zur Einschüchterung der Protestierenden war in den Häfen ein starkes Polizeiaufgebot mit Panzerfahrzeugen aufmarschiert.
Die USB gehört zu den 105 Millionen Mitgliedern des WGB aus 133 Ländern . Seit 2022 hat der WGB seinen Sitz in Rom und die USB ist mit zwei Vertretern im WGB-Sekretariat vertreten, was dem von ihr organisierten Aktionstag ein besonderes Gewicht verlieh.
In ihrem Aufruf prangerten die Basis-Gewerkschaften gleichzeitig an, dass die wachsenden Militärausgaben sich auf die Lebenshaltungskosten der arbeitenden Menschen, auf Preise und Inflation auswirken und forderten, statt Milliarden für Kriege und Blutvergießen auszugeben, Maßnahmen zur Befriedigung der Grundbedürfnisse der Menschen.
Anmerkung:
Siehe auch die Beiträge
- Italien – Milliarden für den Krieg, neue Kürzungen für die Rentner, die »Ausrangierten«, deren Arbeitskraft für das Kapital keinen Wert mehr besitzt von Gerhard Feldbauer
- Italien: Todeswelle am Arbeitsplatz steigt weiter – Gewerkschafter fordern, Tötung am Arbeitsplatz unter Strafe zu stellen von Gerhard Feldbauer
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- Italiens Ministerpräsidentin Meloni in „heikler Mission“ in Peking – Nach Ausstieg aus dem „Belt and Road“-Projekt der Volksrepublik will sie die Beziehungen „neu beleben“ von Gerhard Feldbauer
im WELTEXPRESS.
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