„Ich kann bestätigen, dass mehr als zehn Personen vom Schiffskonvoi getötet wurden“, sagte ein israelischer Militärsprecher am Montag RIA Novosti. Vier israelische Einsatzkräfte seien verletzt worden. Andere Berichte (z.B. Spiegel-Online und türkische Medien) sprechen von 16 Toten und 30 Verwundeten des israelischen Staatsterrors. An Bord der sechs Schiffe, die im Konvoi Hilfsgüter in den von Israel blockierte Gaza-Streifen bringen wollten, befanden sich keine Waffen.
Die angegriffene „Freiheitsflotte“ sollte nach Angaben ihrer Organisatoren 10.000 Tonnen Hilfsgüter in die Region bringen. Die Schiffe wurden von einem türkischen Menschenrechtsverband mit gechartert.
An Bord der Schiffe sind rund 700 Aktivisten, darunter auch die beiden Bundestagsabgeordneten der Linkspartei, Annette Groth und Inge Höger. Dutzende weitere Abgeordnete aus Europa sind ebenfalls dabei. Außerdem waren der Friedensnobelpreisträger Mairead Corrigan Maguire aus Nordirland sowie der schwedische Bestsellerautor Henning Mankell an Bord der Schiffe.
Israel bezeichnete den Konvoi als humanitär sinnlose politische Provokation und verbot ihm im Voraus, sich dem Gazastreifen zu nähern. In der Nacht zum Montag attackierte die israelische Marine den Transport. Die Zeitung „Haaretz“ berichtete in ihrer Onlineausgabe, die „Aktivisten“ an Bord der Schiffe hätten dem israelischen Spezialkommando erbitterten Widerstand mit Messern und Stöcken geleistet.
Das türkische Außenministerium geißelte den israelischen Einsatz als „unakzeptabel“. Diese Aktion in internationalen Gewässern sei ein grober Verstoß gegen das Völkerrecht und könne „unvorhersehbare Konsequenzen“ für das israelisch-türkische Verhältnis haben. Israel müsse den Einsatz verantworten.